Red Lights
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Red Lights

Red Lights
„Red Lights“ // Deutschland-Start: 9. August 2012 (Kino) // 13. Dezember 2012 (DVD)

Inhalt / Kritik

Es ist nicht so, dass Margaret Matheson (Sigourney Weaver) kategorisch ausschließen würde, dass es Übernatürliches gibt. Sie hat nur noch nie einen überzeugenden Beweis dafür gesehen. Tatsächlich hat es sich die Professorin zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit Tom Buckley (Cillian Murphy) Scharlatane zu überführen und ihre Tricks öffentlich zu machen. Damit ist sie erfolgreich, regelmäßig setzt sie Betrügereien ein Ende. Doch es gibt einen Mann, bei dem die Wissenschaftlerin versagte: Simon Silver (Robert De Niro). Als der berühmte blinde Mentalist seine Rückkehr ankündigt, nachdem er sich eigentlich bereits zur Ruhe gesetzt hatte, ist Buckley Feuer und Flamme. Er will unbedingt das nachholen, was Matheson seinerzeit nicht gelungen war. Die will davon aber nichts wissen, zu schmerzhaft sind die Erinnerungen an ihre letzte Begegnung …

Die Sehnsucht nach mehr

Da muss doch noch mehr sein als das, was wir täglich sehen! Schon früh sehnten sich die Menschen danach, dass es etwas gibt, das über unser Leben hinausgeht. Ob es nun die verschiedenen Religionen sind oder die Frage nach einem Dasein nach dem Tod, entsprechende Überzeugungen waren weit verbreitet. Manche glauben auch an übernatürliche Kräfte oder Geister. Während das mit dem Beweisen nach wie vor etwas schwierig ist, sind Filme nicht daran gebunden, sich realistisch zu geben. Dort kann gezeigt werden, was auch immer man will. Oder man kann zumindest so tun als ob. Gerade im Horrorbereich, aber auch in Thrillern wird gern mit der Unsicherheit gespielt, was nun real ist und was nicht. Bei A Haunting in Venice musste Hercule Poirot beispielsweise einen Mordfall aufklären, der sich im Umfeld einer rätselhaften Séance ergeben hat. Und auch bei Red Lights steht immer wieder die Frage im Raum: Ist an der Sache mehr dran?

Der Ablauf ist dabei Filmen aus diesem Themenbereich sehr ähnlich. So leisten wir den beiden Hauptfiguren Gesellschaft, während diese nach und nach verschiedene Betrügereien aufdecken. Manches davon geschieht recht schnell, Matheson ist schließlich erfahren und erkennt einiges auf Anhieb. Es gibt aber auch ein Beispiel, bei dem sehr viel Aufwand betrieben wird. Red Lights hat da schon fast etwas von einem Heist Film, wenn das Team undercover einen Auftritt unterwandert und nicht entdeckt werden darf. Das ist recht unterhaltsam, wenngleich auch ziellos. Man weiß an diesen Stellen noch nicht wirklich, worauf Regisseur und Drehbuchautor Rodrigo Cortés (Down a Dark Hall, Buried) eigentlich hinaus will. So ist zwar klar, dass Silver, der in einer Parallelhandlung sein Comeback ankündigt, irgendwie von Bedeutung sein muss. Aber es bleibt schwammig.

Zu wenig draus gemacht

Dabei ist es nicht so, dass sich Cortés nichts hat einfallen lassen. So kommt es zur Mitte des Films zu einem Zwischenfall, den wohl wirklich niemand im Publikum vorhergesehen hat. Und auch die Auflösung hat es in sich, wenn die Geschichte eine weitere Wendung nimmt. Sie liefert im Nachhinein auch eine Erklärung für das Verhalten einer Figur, die vorher Fragen aufwirft. Allerdings belässt es Red Lights nicht dabei. So fühlte sich der Filmemacher offensichtlich dazu verpflichtet, noch einmal groß aufzutrumpfen und versucht, richtig brenzlige Szenen zu entwerfen. Zwar ist es nicht grundsätzlich verkehrt, wenn Thriller im weiteren Verlauf eskalieren. Das ist sogar eher Standard. Hier wird es aber übertrieben, der Film wird schon sehr albern bei dem Versuch Spannung zu erzeugen.

Wenn der Thriller dabei wenigstens erfolgreich wäre. Stattdessen ist er über weite Strecken erstaunlich langweilig. Das hängt auch mit den nichtssagenden Figuren zusammen. Bei Matheson und Buckley wird zwar noch ein wenig versucht, ihnen Kontur zu verleihen, auch wenn das Ergebnis recht mager ist. Der Rest ist einfach nur da. Das ist auch deshalb enttäuschend, weil der Film hochkarätig besetzt ist. Aber das Ensemble wird ebenso verschwendet wie die eigentlich interessanten Themen. Red Lights enttäuschte dann auch an den Kinokassen, die Kritiken waren überwiegend verheerend. Katastrophal schlecht ist der Film dabei gar nicht mal, Muphy und Weaver verhindern das schon. Er ist nur ziemlich überflüssig.

Credits

OT: „Red Lights“
Land: Spanien, USA
Jahr: 2012
Regie: Rodrigo Cortés
Drehbuch: Rodrigo Cortés
Musik: Victor Reyes
Kamera: Xavi Giménez
Besetzung: Cillian Murphy, Sigourney Weaver, Robert De Niro, Elizabeth Olsen, Toby Jones, Joely Richardson, Leonardo Sbaraglia

Trailer

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Red Lights
fazit
In „Red Lights“ versuchen eine Professorin und ihr Assistent, angebliche Medien und andere Scharlatane zu überführen. Der Einstieg ist ganz ordentlich. Später wird es aber trotz einer albernen Eskalation ziemlich langweilig. Die Figuren geben trotz prominenter Besetzung nicht viel her, die Themen werden kaum ausgearbeitet.
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