Im Jahr 2050 ist die Erde zu einem nahezu unbewohnbaren Planeten geworden, Dürren und Hungersnöte haben der Menschheit ihren Rest gegeben. Nur wenige haben in diesen schwierigen Zeiten überlebt und kämpfen nun verbittert darum, irgendwie über die Runden zu kommen. Bislang hatte Sarah (Lindsey Marie Wilson) dabei Glück gehabt. Doch dies scheint nun vorbei zu sein, bei einem Kampf wurde sie schwer verletzt und braucht nun dringend Medikamente. Da sie selbst nicht mehr dazu in der Lage ist, beschließen ihre beiden Töchter Naomi (Chandini Shah) und Greta (Preet Kaur), die Reise auf sich zu nehmen. Dabei lauern überall Gefahren, brutale Plünderer treiben ihr Unwesen und warten nur darauf, ahnungslose Opfer zu überfallen. Dabei kreuzt sich ihr Weg mit dem des skrupellosen Warlords Shane (Vernon G. Wells) …
The Asylum schlagen zurück
Kein Name dürfte derart stark mit dem Konzept des Mockbusters verbunden sein wie der von The Asylum. Natürlich hat die US-amerikanische Billigschmiede auch eigene Entwicklungen vorzuweisen. Aber es sind doch überwiegend die Filme, die so tun, als seien sie große Blockbuster, die den „Ruhm“ des Studios begründen. Filme, deren Titel ähnlich ist und die mit ähnlichen Settings arbeiten, damit ein weniger informiertes Publikum zugreift in der Annahme, es handele sich um das Original. In den letzten Jahren hat es da so glorreiche Kopien wie Bullet Train Down und Planet Dune gegeben, bei denen die Vorlagen sehr offensichtlich sind. Bei Road Wars: Max Fury, dem neuesten cineastischen Verbrechen der berüchtigten Filmschaffenden, ist der Anlass ebenfalls kaum zu übersehen. Man wollte irgendwie von Furiosa: A Mad Max Saga profitieren, das im Mai ins Kino gekommen ist.
So weit, so normal. Okay, dass der neueste Teil der Endzeitsaga zu einem Flop würde, hatte man wohl nicht einberechnet. Bei den geringen Budgets, mit denen The Asylum arbeitet, ist die Wahrscheinlichkeit aber groß, dass der Profit größer war als beim Original. Ungewöhnlich ist, dass es sich bei Road Wars: Max Fury theoretisch um eine Fortsetzung handelt, was im Mockbuster-Bereich eine absolute Seltenheit ist. So gab es bereits 2015 ein Road Wars, das seinerzeit – welch Überraschung! – an Mad Max: Fury Road angelehnt war. Allerdings wird dessen Geschichte hier nicht fortgesetzt. Tatsächliche Bezüge zur Vorlage gibt es sowieso nicht. Das wird ein Publikum, das mit der Arbeitsweise des Studios vertraut ist, nicht überraschen. Es geht dabei nie um den Inhalt, sondern bloß um eine oberflächliche Täuschung mit minimalen Anforderungen.
Zeitverschwenduung in der Einöde
Das Problem ist dabei aber gar nicht mal so sehr, dass Regisseur und Drehbuchautor Mark Atkins, dessen Karriere fast ausschließlich bei The Asylum stattfand, eine Mogelpackung vorgelegt hat. Schlimmer ist, wie schrecklich langweilig die Filme dieses Studios sind. Da diese wie gesagt kaum ein Budget haben, sind die Spielräume begrenzt, was sich in allen Bereichen bemerkbar macht. So handelt es sich zwar bei Road Wars: Max Fury offiziell um einen Actionfilm. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass deswegen auch Actionszenen enthalten sind. Nur selten geschieht tatsächlich mal etwas. Die meiste Zeit über sitzen die beiden Frauen in ihrem Auto und unterhalten sich. Es ist schon etwas Besonderes, wenn auch mal mit anderen Leuten gesprochen wird. Das macht die lausigen Dialoge aber nicht besser.
Wer etwas Positives über den Film sagen möchte, muss schon eine Weile suchen. So gibt es ein paar nette Settings, wenn die Crew in einer realen Wüstengegend unterwegs ist. Dafür braucht es schließlich keine Spezialeffekte. Außerdem werden sich manche freuen, dass Vernon Wells den Bösewicht spielt, der auch schon in Mad Max II – Der Vollstrecker eine größere Rolle hatte. Er versucht dann tatsächlich, etwas aus seiner begrenzten Rolle herauszuholen, im Gegensatz zu so manch anderer in dem Ensemble. Das reicht aber nicht wirklich, um den ganzen Rest auszugleichen. Road Wars: Max Fury ist allenfalls als Einschlafhilfe zu gebrauchen. Ansonsten braucht man seine Zeit hiermit nicht zu verschwenden.
(Anzeige)