The Instigators

Rory (Matt Damon) braucht Geld, und das sehr schnell. Denn wenn er die Unterhaltszahlungen für seinen Sohn nicht bald begleicht, dann kann er sich das mit dem Wiedersehen abschminken. Aber auch seine ausstehenden Hypothekenzahlungen machen ihm zu schaffen. Da er sich nicht anderweitig zu helfen weiß, seine eigene Therapeutin Dr. Donna Rivera (Hong Chau) auch keinen wirklichen Rat hat, bleibt ihm nichts anderes übrig, als auf illegale Weise die nötige Summe zusammenzukriegen. Im Auftrag von Mr. Besegai (Michael Stuhlbarg) wollen er, Ex-Sträfling Cobby (Casey Affleck) und Scalvo (Jack Harlow) die veruntreuten Gelder des korrupten Bürgermeisters Miccelli (Ron Perlman) stehlen, während der auf der Wahlparty feiert. Doch am Ende kommt alles anders und der späte Nachwuchsdieb steckt in noch größeren Schwierigkeiten, als er sich das vorgestellt hatte …

Actionkomödie mit vielen Stars

Wie kein anderer Streamingdienst ist Apple TV+ mit hochpreisigen Produktionen verbunden. Eine Zeit lang gaben sich da wirklich die größten aktuellen Stars die Klinke in die Hand. Inzwischen stehen die Zeichen zwar auf Sparen, gerade bei den Serien gibt es zurzeit viele kleinere Titel wie etwa den mexikanischen Krimi Women in Blue. Bei den Filmen scheint man aber bislang noch an dem Konzept festhalten zu wollen, möglichst viele Hollywoodgrößen für sich zu gewinnen. Gerade erst lief die Liebeskomödie To the Moon im Kino, bei der sich immerhin Scarlett Johansson und Channing Tatum gegenüberstanden. Nun kommt mit The Instigators eine weitere Komödie heraus, die zwar nicht in den Lichtspielhäusern gezeigt wird, dafür aber vollgestopft ist mit bekannten Gesichtern. Die Aushängeschilder sind natürlich Damon und Affleck. Dazu gesellen sich unter anderem Paul Walter Hauser, Ving Rhames, Alfred Molina und Toby Jones.

Viel mehr als kleine Gastauftritte haben diese berühmten Kollegen aber nicht. Einige von ihnen sind wirklich nur ein paar Minuten zu sehen, man hätte die Figuren auch problemlos herausstreichen können, ohne dass es jemandem aufgefallen wäre. Das heißt aber nicht, dass diese Auftritte ohne Reiz sind. Tatsächlich lebt der Film schon sehr von dem spielfreudigen Ensemble. Ob nun Perlman den durch und durch korrupten Bürgermeister spielt oder Hauser als Gangster unterwegs ist, sie holen da schon eine Menge aus der kurzen Spielzeit heraus. An den beiden Hauptdarstellern kann man ebenfalls nichts aussetzen. Lustig ist beispielsweise der Running Gag, wie Rory in The Instigators immer alles aufschreiben will, um gut vorbereitet zu sein – auch in völlig unpassenden Momenten. Ein schöner Einfall bei Cobby wiederum ist, dass der Exsträfling auf kaltschnäuzige Weise Alkoholkontrollen aus dem Weg gehen will. Affleck, der gemeinsam mit Chuck Maclean das Drehbuch geschrieben hat, kann schon einige wirklich amüsante Ideen vorweisen.

Gut gelaunt, aber etwas ziellos

Allerdings gleicht die Actionkomödie dabei eher einer Gagsammlung als einer wirklichen Geschichte. Anfangs stehen die Zeichen noch auf klassischem Heist Movie, wenn es darum geht, den korrupten Politiker auszurauben. Einerseits muss man The Instigators schon anrechnen, sich nicht an die Erwartungen zu halten. Da sind diverse Wendungen drin, die man kaum vorhersehen wird. Das Ganze ist aber ein wenig ziellos. Außerdem hätte der Humor gern noch bissiger sein dürfen. Ansätze gibt es durchaus, gerade der Einstieg rund um die Wahl, die nicht ganz nach Plan verläuft, hat schon schön gemeine Spitzen. Später verliert sich das aber wieder etwas.

Insgesamt ist der Film aber durchaus spaßig, hat immer wieder lustige Einzelmomente zu bieten. Zwischenzeitlich wird es auch recht actionreich, wenn es zu Verfolgungsjagden und Schusswechseln kommt. Von dem Finale, wo sich alles noch einmal zuspitzt, ganz zu schweigen. Der genreerfahrene Regisseur Doug Liman (Road House, Mr. & Mrs. Smith) ist da in seinem Element. Zwar bleibt im Anschluss der Eindruck zurück, The Instigators wäre unter den Möglichkeiten geblieben, hätte aus dem Szenario und der Besetzung noch mehr machen können als eine bloß nette Unterhaltung. Wer aber gar nicht mehr will, findet hiermit schon ein Werk, mit dem man sich einen gemütlichen Abend auf der Couch verbringen kann.