He Went That Way The Killer on the Road
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The Killer on the Road

„The Killer on the Road“ // Deutschland-Start: 16. August 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Mit seinem Schimpansen Spanky hat es Jim (Zachary Quinto) bis ins Fernsehen geschafft, die Tiershow ist ein echter Hit. Oder war es zumindest, aktuell steckt der Tiertrainer in einer größeren Krise. Woher soll er nur das nötige Geld nehmen, um auch weiterhin für seinen besten Freund sorgen zu können? Dabei hat Jim bald ganz andere Sorgen: Als er von Kalifornien nach Illinois fährt, begegnet er unterwegs dem attraktiven Bobby (Jacob Elordi). Da dieser offensichtlich eine Mitfahrgelegenheit braucht, bietet Jim seine Hilfe an, schließlich ist in seinem Auto noch Platz. Zu dem Zeitpunkt ahnt er jedoch nicht, dass der mysteriöse Fremde ein Serienmörder ist, der jederzeit wieder zuschlagen könnte …

Erinnerung an einen echten Killer

True Crime und kein Ende. Inzwischen vergeht ja kaum eine Woche, in der nicht irgendein altes Verbrechen ausgepackt wird, um ein Publikum anzulocken. Neben den unzähligen Dokumentationen, die Netflix Monat für Monat veröffentlicht, gibt es aber auch Filme und Serien, die mit einem echten Ensemble für Nervenkitzel sorgen wollen. Dahmer – Monster: Die Geschichte von Jeffrey Dahmer wurde vor zwei Jahren zu einem echten Superhit. Titel wie Boston Strangler oder The Good Nurse konnten zudem mit echten Hollywoodstars prahlen. Prinzipiell kann The Killer on the Road das auch, welches bei uns exklusiv fürs Heimkino veröffentlicht wird. So richtig viel Aufmerksamkeit hat der Film bislang aber nicht erhalten, weder bei uns noch international.

Dabei ist die Geschichte nicht ohne Reiz. So erzählt der Thriller von einer Begegnung, die wohl wirklich einmalig ist. Wie oft lernt man schon ganz zufällig einen Killer kennen und verbringt Zeit mit diesem? Vorlage dafür liefert das Buch Luke Karamazov von Conrad Hilberry, das sich mit dem Serienmörder Larry Lee Ranes auseinandersetzt. Auch die Figur des Tiertrainers hat ein reales Vorbild: Im wahren Leben hieß diese Dave Pitts, am Ende des Films darf er auch kurz seine Sicht der Dinge teilen. Um eine direkte Adaption der Ereignisse handelt es sich dabei jedoch nicht, es wurde daraus etwas Eigenes gemacht – daher auch die Umbenennung der Figuren. Das ist prinzipiell kein Problem. Problematisch ist aber, wenn das Ergebnis uninteressant ist. Und eben das ist bei The Killer on the Road der Fall.

Seltsam unschlüssig bis langweilig

Im Mittelpunkt des Films steht dabei gar nicht die mörderische Aktivität des jungen Fremden. Vielmehr versucht Jeffrey Darling, der nach Kurzfilmen und Musikvideos hiermit sein Langfilmdebüt als Regisseur gibt, die sonderbare Beziehung zwischen den beiden Figuren zu beschreiben. Unterschiedlicher könnten sie kaum sein: Auf der einen Seite der homosexuelle ältere Mann, der sich von allen herumschubsen lässt und eine enge Verbindung zu einem Schimpansen hat. Auf der anderen Seite der attraktive Killer, der eine deutliche Unberechenbarkeit mitbringt. Jacob Elordi (Sunburned) scheint sich hiermit, endgültig von seinem Mädchenschwarm-Image verabschieden zu wollen, das ihm seit The Kissing Booth anhängt. Es gelingen ihm auch ein paar intensive Szenen, in denen er die Bedrohlichkeit und Unvorhersehbarkeit seiner Figur auszudrücken versteht.

Nur sind diese Szenen zu selten. Tatsächlich mangelt es dem Film sehr an Spannung, da passiert in den anderthalb Stunden zu wenig, um von einem wirklichen Thriller sprechen zu können. Hinzu kommen die seltsamen Schwankungen in der Tonalität, wenn manche Passagen fast schon komisch sind. Hätte sich Darling wirklich auf diesen Aspekt konzentriert und das Bizarre dieser Konstellation betont, The Killer on the Road hätte ein interessanter Genrebeitrag werden können. So aber wechselt der Streifen, der auf dem Tribeca Film Festival 2023 Premiere hatte, seltsam unschlüssig hin und her, ist mal herkömmliches Roadmovie mit obligatorischer Annäherung, mal das kuriose Porträt einer Quasi-Beziehung, die nie ganz greifbar wird. Das kann einen schon verwirrt zurücklassen. Und eben unbefriedigt, wenn man im Anschluss gar nicht genau sagen kann, was der Film eigentlich sein und sagen wollte.

Credits

OT: „He Went That Way“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Jeffrey Darling
Drehbuch: Evan M. Wiener
Musik: Jamie N Commons, Nicolas Rosen
Kamera: Sean Bagley
Besetzung: Jacob Elordi, Zachary Quinto

Bilder

Trailer

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Tribeca Film Festival 2023

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The Killer on the Road
fazit
Trifft ein Tiertrainer einen Serienmörder: Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt „The Killer on the Road“ von einer kuriosen Begegnung. Das hat zwischendurch seine Momente, leidet aber an Tonalitätsschwankungen, einer chronischen Unentschlossenheit und einer mangelnden Spannung.
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