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Toni, männlich, Hebamme: Das Glück der anderen

Toni Maennlich Hebamme Baby im Korb Das Glueck der Anderen
„Toni, männlich, Hebamme: Das Glück der anderen“ // Deutschland-Start: 16. August 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Ein bisschen komisch ist es ja schon für den Entbindungspfleger Toni (Leo Reisinger), als ausgerechnet seine Ex-Frau Hanna (Kathrin von Steinburg) mit ihrem neuen Ehemann Alex (Martin Bretschneider) in seine Geburtssprechstunde kommt. Schon bald ist es aber ein anderes Thema, welches ihn beschäftigt. Schließlich ist nicht die 42-jährige Anwältin schwanger, sondern ihre aus Georgien stammende Haushaltshilfe Natascha (Katja Hutko). Aber warum sollten die beiden ihre Angestellte begleiten, zumal diese auch gut Deutsch spricht? Das Misstrauen ist berechtigt. Tatsächlich trägt die junge Frau als Leihmutter das Kind des Paares aus. Währenddessen versucht Praxiskollegin Luise (Wolke Hegenbarth) ihre Beziehung mit Sami (Marcel Mohab) zu retten, als sich plötzlich eine unerwartete Chance bietet …

Zehnter Teil mit heiklem Thema

Und weiter geht es mit Toni, männlich, Hebamme. Letzte Woche meldete sich die seit 2019 ausgestrahlte ARD-Reihe mit Baby im Korb zurück, schon gibt es wieder eine neue Geschichte rund um den Mann mit dem eher untypischen Beruf. Dabei schließt der zehnte Teil der zwischen Drama und Komödie changierenden Serie zum Teil direkt an den Vorgänger an, indem er manche folgenübergreifenden Themen wieder aufnimmt. Verbunden wird dies jedoch wie üblich mit einem großen „Fall“, welche den Geburtshelfer und damit auch das Publikum beschäftigen sollen. Ob das gelingt, bleibt abzuwarten. Schon seit einer Weile sind die Einschaltquoten stark rückläufig, zuletzt schaffte man nur noch 2,6 Millionen Zuschauer und Zuschauerinnen – rund zwei Millionen weniger als zu Beginn.

Dabei hat die Reihe mehr zu bieten als manch anderer Fernsehfilm, der am Freitagabend auf diesem Sendeplatz zu sehen ist. Beispielsweise nutzt das Kreativteam hinter der Reihe die einzelnen Teile, um tatsächliche Themen anzusprechen. Anstatt sich darauf auszuruhen, dass der Protagonist einen „Frauenberuf“ ausübt und damit dauernd Witze machen zu wollen, werden immer wieder gesellschaftlich relevante Stoffe ausgepackt, die auch als Denkanstoß dienen sollen. Bei Eine Klasse für sich ging es letztes Jahr beispielsweise um Inklusion, wenn eine Frau mit Downsyndrom selbst Hebamme werden möchte. Baby im Korb sprach psychische Störungen an, am Beispiel einer Frau mit dem Messie-Syndrom. Bei Das Glück der anderen steht nun eine Leihmutterschaft auf dem Programm, was moralisch schnell fragwürdig werden kann. Aber ist es verwerflich, wenn eine Frau, die selbst keine Kinder mehr haben kann, eines möchte? Wo setzt man die Grenze fest?

Ganz nett geworden

Dieses ernste Thema wird mit zwei anderen kontrastiert, die etwas leichter sind. So setzt der Film die Nebengeschichte um Franzl Schimmelpfennig (Frederic Linkemann) und dessen Mutter Malu (Charlotte Schwab) fort, die wieder mit einer frühen Liebe zusammen ist. Irgendwo dazwischen liegt die Sache mit Luise, die um ihre Beziehung kämpft. Teilweise wird das komisch behandelt, wenn eine Amnesie von Sami die Rettung sein könnte – mit Glaubwürdigkeit hat es der Film da nicht wirklich. Aber bei dem Strang sind schon auch emotionalere Momente dabei, vor allem zum Ende hin darf das Publikum bei Toni, männlich, Hebamme: Das Glück der anderen mitleiden. Ebenfalls ein Comeback feiert Tonis Ex, die bereits bei den ersten sechs Filmen dabei war und hier zum ersten Mal seit Jahren wieder eine Rolle spielt.

Wie immer darf man dabei nicht zu viel Tiefgang erwarten, dafür reicht das Format nicht aus. Außerdem hat man, trotz der regelmäßig wechselnden Themen, zuweilen den Eindruck, dass sich das Leben der Figuren schon sehr im Kreis dreht. Aber es ist doch wieder ganz nett geworden, was Regisseurin und Co-Autorin Sibylle Tafel (Für eine Nacht … und immer?) da dem Publikum aufgetischt hat, zwischen charakterstarken Figuren und Alltagsdrama. Fans schauen Toni, männlich, Hebamme: Das Glück der anderen sowieso an, um zu wissen, wie es bei der Geschichte weitergeht. Aber auch Neulinge sind prinzipiell willkommen, selbst wenn so manche Vorgeschichte nicht wirklich gut aufbereitet wird. Umso bedauerlicher ist, dass nach dem Film Schluss ist, die Reihe wohl auch wegen der besagten schwachen Quoten abgesetzt wurde.

Credits

OT: „Toni, männlich, Hebamme: Das Glück der anderen“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Sibylle Tafel
Drehbuch: Sibylle Tafel, Sebastian Stojetz
Musik: Marco Meister, Robert Meister
Kamera: Florian Schilling
Besetzung: Leo Reisinger, Wolke Hegenbarth, Frederic Linkemann, Charlotte Schwab, Marcel Mohab, Kathrin von Steinburg, Martin Bretschneider, Katja Hutko

Bilder

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fazit
„Toni, männlich, Hebamme: Das Glück der anderen“ kombiniert erneut alte mit neuen Themen, wenn es unter anderem um das Konzept einer Leihmutterschaft geht. Auch wenn das am Ende nicht so wirklich tiefgängig ist, ist der zwischen Drama und Komödie wechselnde Film ganz nett geworden.
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