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Top Secret!

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„Top Secret!“ // Deutschland-Start: 21. Dezember 1984 (Kino) // 7. November 2002 (DVD)

Inhalt / Kritik

Mit Politik hat Nick Rivers (Val Kilmer) eigentlich wenig am Hut. Seine Leidenschaft gilt der Musik, mit seinen Rocksongs ist der US-Amerikaner zum Star geworden. Als er zu einem Kulturfestival in die DDR fährt, ahnt er deshalb auch nicht, dass er als Ablenkungsmanöver missbraucht werden soll, um einen militärischen Einsatz zu verdecken. In Berlin angekommen, hat er zunächst ohnehin nur Augen für Waltraud Flammond (Lucy Gutteridge), der er aus einer brenzligen Situation während einer Ballettaufführung hilft. Dabei haben es die Stasi-Offiziere weniger auf die junge Frau abgesehen. Vielmehr sollte sie als Druckmittel dienen, um ihren Vater, den renommierten Wissenschaftler Dr. Paul Flammond (Michael Gough) gefügig zu machen. Am Ende kommt aber alles ganz anders und Rivers muss sich entscheiden, ob er weiterhin unpolitisch bleiben oder seiner Traumfrau helfen soll …

Zweiter Film eines legendären Komödientrios

Kaum ein Name wird derart stark mit den Komödien der 1970er und 1980er in Verbindung gebracht wie ZAZ, womit die Nachnamen von David Zucker, Jim Abrahams und Jerry Zucker abgekürzt wurden. Das Trio hat während dieser Phase an einer Reihe von Klassikern gearbeitet. Mal begnügten sie sich mit dem Verfassen des Drehbuchs, so bei der Anthologie The Kentucky Fried Movie (1977). Bei Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone (1986) führten sie hingegen ausschließlich Regie. Und dann waren da diverse Titel, bei denen sie nur einzeln oder in anderen Konstellationen arbeiteten. Tatsächlich gibt es nur zwei Filme, bei denen die drei sowohl Regie führten und das Drehbuch verfassten. Da war Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug, mit dem sie 1980 einen absoluten Superhit landeten, der fast das 50-Fache des Budgets wieder einspielte. Und eben Top Secret!, das 1984 floppte.

Warum das zweite gemeinsame Hauptwerk so viel weniger einspielte als das erste, darüber lässt sich nur spekulieren. Schließlich haben die beiden Filme sehr viel mehr gemeinsam, als dass sie etwas trennen würde. So handelt es sich in beiden Fällen um Parodien beliebter Genres. Nahm Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug das Genre des Katastrophenfilms aufs Korn, das in den 1970ern mit Titeln wie Flammendes Inferno oder Die Höllenfahrt der Poseidon für pralle Kinokassen sorgte, war Top Secret! eine Persiflage von Agentenfilmen. Auch diese waren in der ersten Hälfte der 1980er beliebt, selbst wenn James Bond nicht mehr ganz die Zugkraft von früher hatte. Wobei Rivers kein professioneller Agent ist wie die berühmte 007, sondern vielmehr in die Geschichte hineinrutscht. Man kann daher nicht von ihm erwarten, dass er vergleichbar zu anderen Filmkollegen ein Meisterschütze ist oder anderweitig in Kämpfen auftrumpft.

Viel Musik und noch mehr Gags

Seine Waffe ist vielmehr seine Stimme, wenn er regelmäßig singt, sei es auf der Bühne oder aber im Privaten. Val Kilmer (Top Gun), der hiermit sein Spielfilmdebüt gab, bewies dabei tatsächlich musikalisches Talent, sang die Nummern alle selbst. Der Film kombiniert auf diese Weise eine besagte Parodie auf Agentenfilme mit einer auf Musikfilme. Genauer standen die zahlreichen Werke von Elvis Presley Pate, bei dem der Sänger immer wieder sang, ohne dass dies inhaltlich erforderlich gewesen wäre. Sinn sollte man auch bei Top Secret! nicht erwarten. Die Geschichte ist von vorne bis hinten Blödsinn, soll es eben auch sein. Die Pläne der Gegenseite sind ebenso bescheuert wie die der Heldentruppe, die mit unkonventionellen Methoden den Bösen das Handwerk legen wollen.

Der Humor schwankt dabei sehr stark. Manche Einfälle sind recht plump, wenn beispielsweise der Ausflug in einem Kuhkostüm unerwartete sexuelle Folgen hat. An anderen Stellen zeigt sich ZAZ aber sehr einfallsreich, wenn mit einfachen Mitteln Erwartungen unterwandert werden. Wer kann, sollte sich den Film übrigens im englischen Original anschauen, da diverse Wortspiele die Übersetzung ins Deutsche nicht wirklich überstanden haben. Aber selbst in der Fassung kann man mit Top Secret! einigen Spaß haben. Auch wenn das Gag-Feuerwerk nicht immer ganz treffsicher ist, bei den vielen Witzen schon manches nicht ganz zündet, in der Summe ist das hier eine gelungene Komödie und eine schmerzhafte Erinnerung daran, dass Parodien früher tatsächlich gut sein konnten.

Credits

OT: „Top Secret!“
Land: USA, UK
Jahr: 1984
Regie: Jim Abrahams, David Zucker, Jerry Zucker
Drehbuch: Jim Abrahams, David Zucker, Jerry Zucker, Martyn Burke
Musik: Maurice Jarre
Kamera: Christopher Challis
Besetzung: Val Kilmer, Lucy Gutteridge, Christopher Villiers, Billy J. Mitchell

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Top Secret!
fazit
„Top Secret!“ über einen Rockstar, der zwischen die Fronten des Kalten Kriegs gerät, mag im Gesamtwerk von Zucker, Abrahams und Zucker eher weniger Aufmerksamkeit erhalten haben, die Parodie auf Agenten- und Musikfilme ist aber durchaus unterhaltsam. Vollgestopft mit Gags von plump bis clever ist da eine Menge, worüber man noch immer lachen kann.
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