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Untold: Sign Stealer

„Untold: Sign Stealer“ // Deutschland-Start: 27. August 2024 (Netflix)

Inhalt/Kritik

Mit keiner Sportart hat sich die Untold-Reihe so sehr befasst wie mit American Football. Dabei geht es nicht immer nur um Vollzeit-Profis, wie etwa in Untold: Swamp Kings beschäftigt sich der aktuell neueste Beitrag Untold: Sign Stealer mit unlauteren Machenschaften im College-Football. Um es direkt vorwegzunehmen: Es handelt sich dabei nicht um die einzige Gemeinsamkeit der beiden Episoden. Auch wenn wie im direkten Vorgänger Untold: The Murder of Air McNair das altbekannte Intro fehlt beziehungsweise durch das neue ersetzt wurde, findet die Serie – hoffentlich nicht nur temporär – endlich wieder zu ihren Wurzeln zurück (obschon der Fall hier ein wenig anders liegt, aber dazu später mehr).

Die Geheimsprachen des Sports

Zeichensprache ist im Sport ein gern verwendetes Mittel. Dabei muss es nicht zwingend darum gehen, sich schlicht über eine größere Distanz außer Hörweite verständigen können (wie es etwa die professionellen Gambler in Thailand machen, siehe Es tut verdammt weh). Im Football wie auch in anderen Mannschaftssportarten werden Handsignale benutzt, deren Bedeutung nur innerhalb des eigenen Teams bekannt ist, um sich untereinander über die weitere Vorgehensweise verständigen zu können, ohne dass der Gegner weiß, was Sache ist.

Wo Geheimsprachen existieren, da existieren Leute, die diese zu dechiffrieren versuchen. Das so genannte sign stealing ist trotz der Implikation des zweiten Wortes nicht per se verboten. Wer an den Details interessiert ist, muss sich die Doku anschauen oder anderweitig informieren, aber die seltsam anmutenden Regeln der National Collegiate Athletic Association erlauben etwa, dass sich ein sign stealer eine TV-Übertragung eines Spieles anschaut, um seiner Entschlüsselungsarbeit nachzugehen. Es gibt darüber hinaus weitere erlaubte Arten der Informationsbeschaffung – was allerdings verboten ist, um auf den absurden Teil zu kommen, ist sich das Spiel live vor Ort anzuschauen, um genau das Gleiche zu tun wie vor dem heimischen Fernsehgerät.

Aktueller Fall

Im Fokus von Untold: Sign Stealer steht Connor Stalions, eine Schlüsselfigur im großen College-Football-Skandal rund ums sign stealing. Wie so oft in der Untold-Reihe wird einem Beschuldigten hier die Möglichkeit eingeräumt, sich ausführlich zu äußern. Davon macht Stalions gerne Gebrauch. Es muss vorerst dem Zuschauer überlassen werden, sich eine eigene Meinung zu den Aussagen des „most hated man in college football“ zu bilden. Er selbst scheint der Ansicht zu sein, genau das gemacht zu haben, was alle anderen auch tun – nur dass er darin sehr viel besser sei. Dass die NCAA dieses Jahr endlich die Kommunikation über Helme erlaubte und die entsprechende Regulierung dazu im Volksmund als The Stalions Rule bekannt geworden ist, mag bei der Einschätzung helfen.

Untold: Sign Stealer besinnt sich auf die ursprüngliche Prämisse der Reihe zurück, eben Unerzähltes über Ereignisse in der Welt des Sports ans Tageslicht zu bringen. Ein ausführliches Interview mit Stalions selbst, viele weitere Wortbeiträge, zuvor unveröffentlichtes Material – in der Hinsicht gibt es nichts zu meckern. Das ganze sollte aber in den richtigen Kontext gerückt werden, da die Doku einen großen Vorteil hat, der selbst ein kleines bisschen den Eindruck erwecken könnte, als wäre hier gecheatet worden, als hätten es sich die Köpfe hinter der Reihe ein wenig zu einfach gemacht: Die von der NCAA gegen Stalions vorgebrachten Vorwürfe sind Gegenstand eines immer noch laufenden Verfahrens – die Doku ist dabei sogar brandaktuell, beim Erscheinungsdatum 27. August 2024 liefert sie Informationen darüber, was die NCAA am 25. August 2024 in dieser Hinsicht unternommen hat.

Anders als bisherige Beiträge wird hier kein alter Fall neu aufgerollt und mit der Öffentlichkeit bisher unbekannten Informationen aufgearbeitet. Der Fall selbst ist schlicht und ergreifend zu neu, als dass es nicht den Umständen entsprechend allein schon genügend Unerzähltes gibt. Während das der richtigen Einordnung zuliebe nicht unerwähnt bleiben sollte, ändert es letzten Endes natürlich nichts daran, dass Untold: Sign Stealer nicht nur für sich, sondern auch im Rahmen der Reihe eine interessante Dokumentation ist.

Credits

OT: „Untold: Sign Stealer“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Micah Brown
Musik: Brian J. Miller
Kamera: Adam Stone
Mitwirkende: Connor Stalions

Bilder

Trailer

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Untold: Sign Stealer
Fazit
"Untold: Sign Stealer" befasst sich mit einem ziemlich neuen Skandal aus der Welt des College-Football, der noch immer nicht ganz aufgeklärt, sondern Gegenstand eines laufenden Verfahrens ist. Das ist dann zwar ein bisschen gecheatet, aber wer die Reihe ihrer ursprünglichen Prämisse wegen goutiert, ist hier gut aufgehoben.
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