Was Hunde denken

Im Vergleich zu den unzähligen True-Crime-Produktionen oder auch den Dokumentationen mit historischen Themen spielen solche, die Tiere zum Inhalt haben, auf Netflix zwar nur eine untergeordnete Rolle. Aber auch in dem Bereich bringt der Streamingdienst regelmäßig neue Titel heraus. Einige Wochen ist es her, dass Leben mit Leoparden uns die Raubkatzen näherbringen wollte und dabei auch vor fragwürdigen Vermenschlichungen nicht zurückschreckte. Nun kommt mit dem Film Was Hunde denken mal wieder Nachschub heraus, dieses Mal geht es, wie der Titel bereits ankündigt, um den besten Freund des Menschen. Der Titel könnte dabei manchen bekannt vorkommen. Tatsächlich erschien fast auf den Tag zwei Jahre zuvor Was Katzen denken, das in eine ganz ähnliche Richtung ging.

Sozial und riechstark

Um einen Zufall handelt es sich dabei natürlich nicht. Stattdessen führte erneut Andy Mitchell Regie. Es ist also eine Art Gegenstück. Grundsätzlich hat man es hier einfacher, da die Forschungen an Hunden nun einmal deutlich fortgeschrittener ist und auch die gemeinsame Geschichte von Mensch und Hund länger ist. Tatsächlich beginnt Was Hunde denken damit, die Entwicklung des Zusammenlebens zu thematisieren. Dieses spielt auch später eine große Rolle. Beispielsweise wird ausführlicher darüber gesprochen, wie Hunde für die verschiedensten Aufgaben trainiert werden. Eine davon betrifft die direkte Zusammenarbeit mit Menschen, wenn das Einfühlungsvermögen der Tiere betont wird. So können sie sich gut in soziale Konstellationen einfügen und sich beispielsweise um Menschen mit besonderen Bedürfnissen kümmern.

Aber auch die körperlichen Vorteile der Vierbeiner werden immer wieder angesprochen. Ganz weit oben steht dabei die Nase, die zu wahren Wunderleistungen in der Lage ist. Mal geht es um das Aufspüren von verschütteten Menschen, mal kann sie dabei helfen, Krankheiten zu erkennen. Aber auch losgelöst von den Menschen ist die Nase zu Erstaunlichem fähig, was in dem Film gern mehrfach betont wird. Zuweilen hat man den Eindruck, dass Was Hunde denken eine Art Imagefilm sein soll, um dem Publikum selbst einen Hund andrehen zu wollen. Das heißt nicht, dass da nicht auch wissenschaftliche Erkenntnisse eingebaut werden. Von denen gibt es schon einige. Beispielsweise gibt es ein Experiment, bei dem die Tiere Plastikboxen öffnen sollen, in denen Essen ist, was zu unterschiedlichsten Reaktionen führt.

Nicht viel Tiefgang

Dennoch sollte man nicht allzu viel Tiefgang erwarten. Das liegt schon an der kurzen Laufzeit: Mit gerade einmal 75 Minuten ist da einfach nicht der Raum, um die Aspekte wirklich ausführlich erklären zu können. Die Auswahl der Themen ist schon sehr willkürlich. Den Anspruch auf umfassende Information hatte man aber auch gar nicht. Es handelt sich vielmehr um eine Art Wohlfühldoku, bei der die Zuschauer und Zuschauerinnen viele knuffige Tiere zu Gesicht bekommen und sich daran erfreuen sollen. Wem das reicht, bekommt mit Was Hunde denken schon einen unterhaltsamen Dokumentarfilm, mit dem man sich ein wenig verzaubern lassen kann. Da gibt es die unterschiedlichsten Rassen von klein bis groß, eine niedlicher als die andere, dazu viele Szenen, in denen die Tiere verspielt sind und die einem das Gefühl geben, dass die Welt in Ordnung ist, solange man nur einen Hund an seiner Seite hat.