Apartment 7A Paramount+ Streamen online
© Gareth Gatrell/Paramount+

Apartment 7A

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„Apartment 7A“ // Deutschland-Start: 28. September 2024 (Paramount+)

Inhalt / Kritik

New York City, 1965. Eigentlich träumte Terry Gionoffrio (Julia Garner) davon, als Tänzerin groß herauszukommen. Als sie jedoch bei einem Auftritt unglücklich stürzt, scheint die Karriere bereits vorbei zu sein, noch bevor sie wirklich anfangen konnte. Nicht nur, dass ihr seither der Knöchel zu schaffen macht und sie beim Tanzen behindert. Ihr Ruf eilt ihr auch voraus, ein weiteres Vortanzen endet in einem demütigenden Desaster. Als sie im Anschluss lädiert durch die Straße stolpert, wird sie von dem älteren Ehepaar Minnie (Dianne Wiest) und Roman Castevet (Kevin McNally) aufgelesen und mit nach Hause genommen. Dort hat die Freundlichkeit noch nicht ihr Ende gefunden: Die beiden bieten der jungen Frau an, in ihrem Haus zu wohnen und sich auf ihren Traum zu konzentrieren. Dort trifft sie unerwartet auf Alan Marchand (Jim Sturgess), der ihr einen Platz in seinem Musical anbietet. Ein Angebot, das zu schön ist, um wahr zu sein …

Vorgeschichte eines Horrorklassikers

Was einmal geht, geht auch mehrfach – und das selbst Jahrzehnte später. Zumindest bei Horrorfilmen ist es auffällig, wie oft Klassiker wiederverwertet werden, sei es durch Fortsetzungen oder Reboots, manchmal auch Prequels. Selbstläufer sind solche Titel aber nicht unbedingt, die qualitative Bandbreite ist groß. Während dieses Jahr Das erste Omen und Alien: Romulus recht erfreulich ausfielen, war Der Exorzist: Bekenntnis letztes Jahr doch sehr ernüchternd. Insofern wusste man nicht so recht, was man von Apartment 7A erwarten sollte. Braucht es unbedingt eine Vorgeschichte zu Rosemaries Baby? Wozu? Hinzu kommt, dass hier lange verheimlicht wurde, dass es sich überhaupt um einen Film aus einem Franchise handelt, so als traute man der Sache nicht.

Dabei gab es durchaus positive Vorzeichen. Eines davon: Natalie Erika James führt hier Regie und schrieb am Drehbuch mit. Vier Jahre ist es her, dass sie mit Relic – Dunkles Vermächtnis einen interessanten Genrebeitrag vorlegte, der Haunted-House-Horror mit Demenz und dem Porträt dreier Generationen von Frauen einer Familie verband. Seither hieß es warten, wie wohl der zweite Langfilm der japanisch-australischen Regisseurin ausfallen würde. Apartment 7A eint mit dem auf mehreren Festivals präsentierten Debüt, dass wir nahe an den Figuren dranbleiben und es eine weibliche Perspektive gibt. Die Protagonistin ist quasi immer im Bild, von dem unglücklichen Vortanzen über die unheimlichen Visionen, die sie später hat, bis zum Finale, wenn enthüllt wird, was genau sich da in dem titelgebenden Apartment zugetragen hat. Das Problem ist: Man weiß das natürlich. Selbst, wer die Verbindung zu dem Klassiker nicht kennt oder nicht erkennt, weiß das früh.

Licht und Schatten

Dabei fängt der Film eigentlich gut an. Die besagte Szene um das Vortanzen hinterlässt Eindruck, wenn die junge Frau von den Männern, die über ihr Schicksal entscheiden werden, verspottet und gequält wird, aus reiner Boshaftigkeit. Und auch wenn sie tapfer behauptet, sich nicht demütigen zu lassen, ist es doch genau das. Julia Garner gelingt es hier sehr gut, diese Mischung aus Willensstärke und Abhängigkeit zu verkörpern, die ihre Figur ausmacht. Allgemein ist Apartment 7A gut besetzt, gerade auch Dianne Wiest in der Rolle der geradezu unwirklich freundlichen älteren Dame macht eine Menge Spaß. Und dann wäre da noch die Ausstattung, die mit schönen 60er-Jahre-Flair für sehenswerte Momente gut ist.

Das hilft aber alles nichts, wenn die eigentliche Geschichte so langweilig ist. Da werden einfach nur brav die einzelnen Punkte auf dem Einkaufszettel abgehakt, ohne Idee, wie man diese Zutaten anders anordnen oder wenigstens inszenieren könnte. Gerade die Momente, die am meisten Angst machen sollten, hinterlassen nur wenig Eindruck. Da zudem die Anknüpfung an den Klassiker dünn ist – Protagonistin Terry tauchte dort in einer kurzen Szene auf –, wird am Ende nicht klar, wofür es Apartment 7A nun gebraucht hat. Aufgrund der einzelnen positiven Elemente ist der Horrorfilm, der auf dem Fantastic Fest 2024 Premiere hatte, zwar nicht schlecht. Aber es wäre James und dem Rest des Teams doch zu wünschen, dass sie beim nächsten Mal ihr Talent bei einem interessanteren Genrebeitrag unter Beweis stellen dürfen.

Credits

OT: „Apartment 7A“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Natalie Erika James
Drehbuch: Natalie Erika James, Christian White, Skylar James
Musik: Adam Price, Peter Gregson
Kamera: Arnau Valls Colomer
Besetzung: Julia Garner, Dianne Wiest, Jim Sturgess, Kevin McNally, Marli Siu, Andrew Buchan

Bilder

Trailer

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Apartment 7A
fazit
„Apartment 7A“ erzählt eine Vorgeschichte zum Klassiker „Rosemaries Baby“, die sich um eine ambitionierte Tänzerin dreht. Das ist gut gespielt und toll ausgestattet. Und doch langweilt das Ergebnis eher, da die Geschichte ohne nennenswerte Einfälle ist und auch die Horrormomente keinen großen Eindruck hinterlassen.
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