Bad Monkey

Bei einem Angelausflug vor einer tropischen Insel Südfloridas fischen Touristen einen abgetrennten Arm aus dem Wasser. Was nach einem tödlichen Haiangriff aussieht, weckt den detektivischen Instinkt des suspendierten Polzisten Andrew Yancy (Vince Vaughn). Sollte er den Fall, wenn es denn überhaupt einen Fall gibt, lösen, vielleicht gibt man ihm seine Marke zurück. Währenddessen lebt Neville Stafford (Ronald Peet) an einem malerischen Küstenstreifen im Einklang mit der Natur, doch jemand will ihm sein Haus wegnehmen. Ob die mysteriöse Dragon Queen (Jodie Turner-Smith) und ihre Zauberei ihm und seinem haarigen Begleiter Driggs, einem kleinen Affen, dabei helfen können, dass alles in Ordnung kommt?

Immer einen Spruch auf den Lippen

Die Apple TV+ Krimikomödie Bad Monkey erzählt in 10 Folgen von je ca. 50 Minuten eine zusammenhängende und abgeschlossene Geschichte, die von Tom Nowickis Erzählerstimme begleitet wird und auf dem gleichnamigen Roman von Carl Hiaasen basiert. Bill Lawrence, Schöpfer der Serie Scrubs – Zach Braff hat in Bad Monkey auch einen Gastauftritt –, hat das Werk als Autor und als ausführender Produzent mitentwickelt. Im Folgenden kann es vereinzelt zu Spoilern kommen.

Unsere Hauptfigur ist Andrew Yancy, verkörpert von Vince Vaughn: Ein zum Restaurantinspektor abgestellter Polizist, der fast für jede Situation einen trockenen Spruch auf den Lippen hat. Gut, dass er kein Streichholz vor dem Mund hat, denn die Sprüche zünden in vielen Fällen, regen immer wieder kurz zum Schmunzeln an. Es gibt in der Serie tatsächlich fast keine Figur, die nicht auf ihre Art unterhaltsam, skurril, knallig oder interessant geschrieben wäre, sodass man auch nach einem Perspektivwechsel – zwei Hauptstränge der Geschichte werden erst nach und nach miteinander verwoben –, nie erschöpft aufseufzen muss. Ganz ohne Längen schafft man es dann aber nicht durch die 10 Folgen. So wirken manche Rückblenden oder auch Momente, zum Beispiel die Geschichte mit Rogelio, gespielt von John Ortiz, ein wenig hölzern bzw. nicht ganz so treibend für die Handlung. Andere Figuren, die vielleicht noch Potenzial für interessante Nebenhandlungen geboten hätten, kommen etwas zu kurz.

Cozy Bilder und tolle Charakterdarsteller

Spaß macht die Serie unteranderem bei dem pointenreichen Katalog an atmosphärisch inszenierten Momenten, etwa ein kurzer Kampf im Rotlicht – warum es für die Schildkröten leuchtet, darf euch Yancy berichten –, ein Tauchgang mit einer moosigen Seekuh, ein Spaziergang unter tropischem Blätterdach. Bad Monkey wartet mit einer knalligen Farbpalette auf, die es schafft ein Sommer- und Urlaubsfeeling zu transportieren, vereinzelt auch ein Gefühl von Melancholie oder Bedrohung.

Dem gut miteinander harmonierenden Cast merkt man eine deutliche Spielfreude an und das transportiert sich auch auf das Publikum. Bei Vince Vaughn und Natalie Martinez, die die Pathologin Dr. Rosa Campesino spielt, kann zum Beispiel schnell ein Funke überspringen. Hervorheben kann man die facettenreiche Arbeit von Jodie Turner-Smith, die als Drachenkönigin auftritt und die mit ihrer Identität und ihrer Vergangenheit ringt. Schade ist, dass sich das Spotlight im Laufe von Neville, sympathisch gespielt von Ronald Peet, ein Stück wegbewegt. Alex Moffat, der einen unnachgiebigen Immobilienhändler verkörpert, ergänzt eine amüsante Nebengeschichte. Schwenken wir noch kurz zu Meredith Hagner, die Eve spielt, und Rob Delaney, der Christopher spielt und zuletzt auch bei Deadpool & Wolverine zu sehen war. Auch wenn es an manchen Stellen etwas hanebüchen zugeht, lässt der Grad an Skurrilität und Witz so manche Folge wie im Flug vorüber gehen.