Dark Game: Wer stirbt, verliert
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Dark Game: Wer stirbt, verliert

Dark Game: Wer stirbt, verliert
„Dark Game: Wer stirbt, verliert“ // Deutschland-Start: 5. September 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Bei seiner Arbeit als Polizist hat Ben (Ed Westwick) schon so manchen Schrecken gesehen. Doch das, was gerade die Stadt im Atem hält, ist sogar für ihn Neuland. Eine unbekannte Organisation entführt scheinbar wahllos Menschen und lässt diese in einer gewalttätigen Show antreten. Das geschieht ganz offen: Moderiert von einem maskierten Mann (Andrew P Stephen) wird die als „Russisches Roulette“ betitelte Show im Internet ausgestrahlt. Mehr noch, das Publikum darf Einfluss auf den Verlauf haben, indem es beispielsweise bezahlt. Ben kann diesem Treiben nicht tatenlos zusehen, ist fest entschlossen, dem Sadisten und seinem Team das Handwerk zu legen. Einfach ist das aber nicht: Was auch immer sie tun, die anderen scheinen ihnen immer einen Schritt voraus zu sein, während sie nach und nach die Show eskalieren lassen …

Tödliche Show

Menschen in tödlichen Wettkämpfen gegeneinander antreten lassen? Das gehört fest zu unserer Geschichte dazu. Die Zeit, in der wie in den Gladiatorenkämpfen das noch vom Staat organisiert und gefördert wird, zur Bespaßung der Bevölkerung, sind zwar vorbei. Zumindest in Filmen ist dieses Motiv aber nicht totzukriegen. Ende letzten Jahres bewies Die Tribute von Panem: The Ballad of Songbirds & Snakes, dass damit in den Kinos auch noch richtig Geld verdient werden kann. Im Streamingangebot findet man solche Titel, zuletzt beispielsweise The 8 Show. Vor allem aber der Direct-to-Video-Bereich ist voll von Beispielen. Us or Them – Spiel auf Leben und Tod etwa erzählte von zwei besten Freunden, bei denen angesichts von 20 Millionen US-Dollar die Freundschaft aufhört. Mit Dark Game: Wer stirbt, verliert kommt nun ein weiterer Film bei uns heraus, der ein solches Szenario verwendet.

Wobei hier, anders als bei den obigen Werken, kein großer Gewinn lockt, der jeden Anflug von Zivilisation und Empathie im Keim erstickt. Es reicht, dass es um das bloße Überleben geht. Wobei Dark Game: Wer stirbt, verliert nicht sonderlich viel aus diesen Duell-Situationen herausholt. Es ist auch nicht so, als würde die Show einem erkennbaren Konzept folgen. Mal haben die Teilnehmenden einen begrenzten Einfluss, mal werden sie nur gezwungen. Ebenso unklar ist, inwieweit das Publikum nun wirklich involviert ist oder nicht. Das Drehbuchteam Gary Grant und Niall Johnson interessierte sich offensichtlich nicht dafür. Bei den Figuren sieht es nicht besser aus. Der Protagonist, ein besonders unter Druck stehender Polizist, bekommt irgendwann noch eine kleine Vorgeschichte spendiert. Ansonsten sind Menschen in dem britischen Film nur ein Mittel zum Zweck.

Brutal, aber nichtssagend

Dafür gibt es einiges an Brutalität. Zwar zeigt Regisseur Howard J. Ford nicht alle dieser Scheußlichkeiten im großen Detail. Wer angesichts einer fehlenden FSK-Freigabe Gewaltexzesse erwartet, könnte vielleicht enttäuscht sein. Für die meisten im Publikum ist das Gebotene aber schon Zumutung genug, wenn die Teilnehmenden gefoltert und getötet werden, um damit Menschen da draußen zu erfreuen. Dark Game: Wer stirbt, verliert prangert damit sicherlich Voyeurismus an, bedient aber selbst einen solchen. Zumal der Film aus dem ganzen Szenario keine nennenswerten Schlussfolgerungen zieht. Er hat praktisch nichts zu sagen.

Das heißt nicht, dass es nicht Leute geben wird, die an diesem Katz-und-Maus-Spiel ihren Spaß haben werden, mitfiebern werden bei dem Versuch, die Entführten zu finden und zu befreien. Schließlich ist das klassisches Thrillermaterial. Eben weil es aber so viele Filme gibt, die mit ähnlichen Szenarien arbeiten, ist das hier nicht genug. Die Ermittlungen sind beispielsweise willkürlich, kommen nur zufällig auf eine Spur. Dass die Geschichte auch noch mit einem offenen Ende daherkommt, vielleicht in der Erwartung, dass noch ein zweiter Teil gedreht werden könnte, macht die Sache nicht besser. Trotz seiner zynischen Ausrichtung ist Dark Game: Wer stirbt, verliert letztendlich wenig bemerkenswert, ist am Ende nur eine von vielen tödlichen Spielshows.

Credits

OT: „DarkGame“
Land: UK
Jahr: 2024
Regie: Howard J. Ford
Drehbuch: Gary Grant, Niall Johnson
Musik: Imran Ahmad
Besetzung: Ed Westwick, Andrew P Stephen, Natalya Tsvetkova, Lola Wayne, Rory Alexander, Andrew McGillan, Miztli Rose, Rick Yale, Anthony Ofoegbu, Rose Reynolds

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Dark Game: Wer stirbt, verliert
fazit
„Dark Game: Wer stirbt, verliert“ will wie viele andere Filme auch mit einer perfiden Spielshow für Spannung sorgen, wenn in einer Internetshow Menschen gefoltert und getötet werden. Das ist zynisch, aber nicht übermäßig spannend, da mangelnde Ideen mit mehr Brutalität ausgeglichen werden sollen.
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