Bei Familie Campbell dreht sich derzeit alles um Sohn Matt (Kyle Gallner). Schließlich ist der an Krebs erkrankt und muss regelmäßig in Behandlung in eine Spezialklinik. Um näher an dieser zu sein und sich die anstrengenden Fahrten zu ersparen, beschließen deshalb seine Eltern Sara (Virginia Madsen) und Peter (Martin Donovan), mit ihren Kindern vorübergehend ein Haus zu mieten. Dabei haben sie tatsächlich Glück und finden eins, das recht geräumig ist und zudem nicht viel kostet. Matt bezieht dabei ein Zimmer im Keller, das es ihm angetan hat. Bald schon macht er jedoch eigenartige Beobachtungen. Spielt ihm sein Geist einen Streich oder geht da wirklich etwas vor sich? Auf der Suche nach Antworten stellt die Familie fest, dass das Haus tatsächlich ein düsteres Geheimnis hat, das ihr vorher verschwiegen wurde …
Horror mit vermeintlich wahrem Kern
Üblicherweise sind Horrorfilme im Bereich der Fantastik angesiedelt, wenn es um Vampire, Dämonen, Zombies oder andere Monster geht, welche den Figuren zu schaffen machen. Die Realität soll dabei bewusst verlassen werden, um so das Publikum das Fürchten zu lehren. Es gibt aber auch vereinzelt Fälle, die sich auf wahre Ereignisse beziehen wollen. Amityville Horror wurde damit 1979 zu einem beachtlichen Kassenerfolg, der unzählige Nachfolger nach sich zog. Das bekannteste Beispiel dürfte aber Conjuring – Die Heimsuchung sein, das 2013 das erfolgreichste Horrorfranchises aller Zeiten begründete und dem berüchtigten paranormalen Ehepaar Ed und Lorraine Warren bei der Dämonenjagd Gesellschaft leistete. Eben diese beiden waren es auch, welche die Geschichte der Familie Snedeker erzählte, welche als Inspiration für Das Haus der Dämonen diente. Aber wie das oft so ist: Man darf das mit dem „based on true events“ gern ignorieren.
Für das Publikum relevanter ist ohnehin die Frage, ob der Film denn spannend ist. Das ist er allerdings nur bedingt. Über weite Strecken ist dem genreerfahrenen Regisseur Peter Cornwell (Mercy – Der Teufel kennt keine Gnade) nichts anderes eingefallen, als die üblichen Horrortricks hervorzukramen, die man in beliebig vielen anderen Titeln bereits gesehen hat. Tatsächlich ist Das Haus der Dämonen über weite Strecken sehr austauschbar, selbst die Alpträume hinterlassen kaum Eindruck. Das Setting ist zwar stimmungsvoll, viel draus gemacht wird aber nicht. Erst beim Finale, wenn sich die Ereignisse überschlagen, kommen tatsächlich mal ein paar Bilder, die das Potenzial haben, in Erinnerung zu bleiben. Ansonsten dominiert Fließbandware. Nicht ohne Grund waren die Kritiken seinerzeit sehr schwach.
Verschenktes Potenzial
Wobei auch der Inhalt seinen Anteil an dem enttäuschenden Endergebnis haben dürfte. Dabei hatte der Film durchaus Potenzial. Wenn im Mittelpunkt der Geschichte ein krebskranker Jugendlicher steht, der gerade eine existenzielle Erfahrung durchmacht, ist das eigentlich eine gute Vorlage, um realen Horror mit einem okkulten zu verknüpfen. Adam Simon und Tim Metcalfe hatten aber bei ihrem Drehbuch keine wirkliche Idee, wie sie das anstellen könnten. Stattdessen gibt es nur ein 08/15-Szenario. Vielleicht hatten sie aber auch einfach kein Interesse daran. Stattdessen versucht Das Haus der Dämonen, immer wieder die Mutter als Hauptfigur zu etablieren. Das bringt aber nicht viel, wenn diese so uninteressant ist wie hier. Da sind die Szenen, in denen wir Matt in seinen Alptraum folgen, doch die besseren.
Aber auch bei denen wäre mehr wünschenswert gewesen. Wie so etwas stimmungsvoller geht, zeigt aktuell Peg O’ My Heart, ein Genrebeitrag aus Hongkong, bei dem Visionen eine große Rolle spielen. Deren Gestaltung kann zwar die mäßige Geschichte nicht vergessen machen, ist aber gut genug, dass sie zumindest für sich selbst genommen sehenswert sind. Bei Das Haus der Dämonen gibt es nicht einmal das. Da auch das Ensemble keinen bleibenden Eindruck hinterlässt, gibt es keinen überzeugenden Grund, warum man Jahre später ausgerechnet diesen Horrorfilm auspacken sollte. Dafür gibt es einfach zu viele ähnliche Beispiele, die mehr anzubieten haben.
OT: „The Haunting in Connecticut“
Land: Kanada, USA
Jahr: 2009
Regie: Peter Cornwell
Drehbuch: Adam Simon, Tim Metcalfe
Musik: Robert J. Kral
Kamera: Adam Swica
Besetzung: Virginia Madsen, Kyle Gallner, Martin Donovan, Amanda Crew, Elias Koteas, Ty Wood
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