Der Geier – Die Tote mit dem falschen Leben TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Franz Neumayr

Der Geier: Die Tote mit dem falschen Leben

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„Der Geier: Die Tote mit dem falschen Leben“ // Deutschland-Start: 16. September 2024 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Früher einmal, da hat Lukas Geier (Philipp Hochmair) als Kriminalkommissar gegen das Verbrechen gekämpft. Doch dieses Leben hat er lange hinter sich gelassen, inzwischen hat er sich in den Österreichischen Alpen niedergelassen und ist durch seine Musik zu Ruhm gekommen. Doch dann wird er von seiner Vergangenheit eingeholt. So wurde in einem Hotelzimmer eine Frau, die ein unscheinbares Leben als Sacharbeiterin führte, erstochen aufgefunden. Pikant dabei: Auf ihrem Arm war ausgerechnet die Telefonnummer von Geier aufgeschrieben. Kommissarin Franziska Conte (Julia Koch) ist sich deshalb auch sicher, dass ihr früherer Kollege etwas über die Geschichte wissen muss. Dass er eisern behauptet, die Tote nicht gekannt zu haben, nimmt sie ihm dann auch nicht ab. Tatsächlich weiß der Künstler sehr wohl, um wen es sich handelt – und auch, dass sie nicht die ist, für die sie alle halten …

Auftakt einer neuen Krimireihe

Der Sommer ist vorbei, da darf im öffentlich-rechtlichen Fernsehen wieder munter gemeuchelt werden. Das ZDF etwa schickte in Ein Fall für zwei: Showbizz den Privatdetektiv auf eine Undercover-Mission im Rapper-Milieu. Sarah Kohr: Koma erzählte von finsteren Machenschaften in einer Spezialklinik. Hinzu kam die aus England importierte Serie Beyond Paradise. Nun steht mit Der Geier: Die Tote mit dem falschen Leben ein Ausflug nach Österreich an. Dabei dürfte es sich um den Auftakt einer neuen Reihe handeln. Nicht nur, dass der Titel dafür sprich. Der Film endet auf eine Weise, die geradezu nach einer Fortsetzung schreit. Denn auch wenn der Fall um die tote Frau im Hotelzimmer brav nach 90 Minuten aufgeklärt ist, braut sich da noch etwas anderes zusammen, was dann offensichtlich als folgenübergreifende Geschichte dienen soll.

Manche könnten diese übrigens schon kennen, Vorlage des Films ist schließlich der Roman Tutto Bene von Andrea Di Stefano, der bei uns 2020 auf den Markt kam und selbst Teil der sogenannten Lago Maggiore-Reihe ist, die sich um den ehemaligen Münchner Polizisten Geier dreht. Daraus wurde in Der Geier: Die Tote mit dem falschen Leben eine österreichische Fassung gemacht. Nicht nur, dass das Setting verlegt wurde. Die Hauptrolle spielt zudem der Österreicher Philipp Hochmair, der vielen durch eine andere Krimireihe bekannt sein dürfte: Der Wien-Krimi: Blind ermittelt. Gleich geblieben ist jedoch das grundsätzliche Szenario, dass ein ehemaliger Zeugenschützer ein neues Leben anfängt, aber von der Vergangenheit eingeholt wird. Dass ein Ex-Polizist ein beliebter Sänger geworden ist, ist sicher kurios, lässt auf eine Komödie schließen. Man meint das hier aber tatsächlich ernst.

Lächerlich

Das heißt aber nicht, dass man über den Film nicht lachen kann. Dazu gibt es nämlich leider viel zu oft Gelegenheit: Da sind immer wieder Dialoge dabei, die so fürchterlich geworden sind, dass man sie nur mit Humor nehmen kann. Da werden reihenweise Klischees abgearbeitet, die allen Ernstes als clever verkauft werden sollen. Wenn sich Der Geier: Die Tote mit dem falschen Leben am Ende an einem staatstragenden Ton versucht und auf abgründig macht, darf es einen schon ein wenig schütteln. Denn die Gefahr ist real, dass sich dieser pseudophilosophische Unsinn in einem weiteren Film fortsetzen wird. Offensichtlich wird da versucht, die ohnehin oft schon mäßige Qualität in diesem Segment noch einmal unterbieten zu wollen.

Dass der eigentliche Kriminalfall nicht viel taugt, macht die Sache auch nicht leichter. Sicher, die Auflösung kommt einigermaßen überraschend. Der Film führt einen da schon länger auf eine falsche Fährte. Dass man von selbst nicht auf die Antwort kommen wird, dürfte aber auch damit zusammenhängen, dass da in der untersten Seifenoper-Kiste gekramt wurde. Wenn zum Ende hin versucht wird, irgendwie Spannung zu erzeugen, indem eine brenzlige Situation vorgetäuscht wird, ist es endgültig aus. Schade um die hübschen Landschaftsaufnahmen und die reizvollen Puppenaufnahmen. In der Form ist das zu wenig, von den diversen mäßigen TV-Krimis nach der Sommerpause ist Der Geier: Die Tote mit dem falschen Leben der schwächste.

Credits

OT: „Der Geier: Die Tote mit dem falschen Leben“
Land: Österreich, Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Christian Werner
Drehbuch: Dirk Eisfeld, Andreas Lebert, Stephan Lebert
Vorlage: Andrea Di Stefano
Musik: Dominik Giesriegl
Kamera: Eva Testor
Besetzung: Philipp Hochmair, Julia Koch, Patricia Aulitzky, Jutta Speidel, Harald Windisch, Raphael Akeel, Arthur Klemt, Dorine Teyml, Lukas Turtur, Herbert Knaup, Lise Risom Olsen

Bilder

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Der Geier: Die Tote mit dem falschen Leben
fazit
„Der Geier: Die Tote mit dem falschen Leben“ hat ein kurioses Szenario um einen ehemaligen Kommissar, der als Sänger durchstartete und dabei von seinem alten Leben eingeholt wird. Und es wird im Anschluss noch unsinniger. Da der Fall selbst auch nichts taugt, helfen der Romanadaption nicht einmal de hübschen Bilder der Österreichischen Alpen weiter.
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