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Der Irland-Krimi: Zerrissene Seelen

Der Irland Krimi Gnadentod Zerrissene Seelen

Inhalt / Kritik

Es ist ein komplizierter Fall, mit dem sich Kriminalpsychologin Cathrin Blake (Désirée Nosbusch) da beschäftigen muss. So bittet Superintendent Sean Kelly (Declan Conlon) sie, bei der Geschichte mit seinem Neffen Eoin (Levi O’Sullivan) zu helfen. Der 19-Jährige ist gerade aus Australien gekommen und leidet an einer psychischen Störung, womit Seans Bruder Ryan (Mark O’Regan) und dessen Frau Sofia (Catherine Walker) überfordert sind. Eine Therapie soll dem jungen Mann dabei helfen, sich in den Griff zu bekommen und ein normales Leben zu führen, ohne die ständigen Gewaltausbrüche. Blake versucht, bei der Geschichte zu helfen und das Vertrauen des jungen Patienten zu gewinnen, was alles andere als einfach ist. Die Angelegenheit droht endgültig zu eskalieren, als Eoins Mitpatientin Lizzy (Laoise Sweeney) ermordet aufgefunden wird und ausgerechnet er verdächtigt wird …

Blick in die seelischen Abgründe

Und weiter geht es mit Der Irland-Krimi. Vergangene Woche meldete sich die ARD-Krimireihe mit Gnadentod zurück, bei dem es um mehrere Morde an älteren Menschen ging sowie ein dubioses Pflegeheim. Nun geht es mit Zerrissene Seelen nahtlos weiter. Dieses Mal steht aber ein junger Mensch im Mittelpunkt, der seit Längerem an psychischen Störungen leidet, die sich niemand erklären kann. Das ist wie gemacht für eine Krimiproduktion, bei der ausnahmsweise mal nicht die Polizei die Antworten finden muss, sondern eine Psychologin. Stärker als bei anderen Folgen der 2019 gestarteten Reihe spielt deshalb der Geisteszustand eine Rolle, man will hier mehr machen als einen Standard-Whodunit-Krimi, bei dem herausgefunden werden muss, wer ein Verbrechen begangen hat.

Ganz muss das Publikum zwar nicht auf ein solches verzichten. Es dauert aber, bis dieses begangen wird. Vorher wird ein anderes vorgeschoben, damit die Zuschauer und Zuschauerinnen nicht merken, dass da etwas fehlt. Wer etwas aufmerksamer ist, wird sich schon zunächst fragen, wann bei Der Irland-Krimi: Zerrissene Seelen denn der Krimi anfängt. Wobei es natürlich nicht zwangsläufig ein Manko ist, wenn ein Genrevertreter mal etwas anderes versucht. Ein Film, der sich stärker mit den seelischen Abgründen befasst, kann ebenso spannend sein. Es passt zudem zu einer Reihe, die sich gern düsterer und melancholischer gibt. Die rauen Landschaften Irlands bilden dann den Hintergrund für den Abstieg für einen Menschen mit Gewaltausbrüchen.

Reißerisch und doch langweilig

Die Absicht dahinter war löblich. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass das Ergebnis deswegen überzeugt. So gibt es bei Der Irland-Krimi: Zerrissene Seelen nur ein wenig Küchenpsychologie, wenn eine Kausalität hergestellt werden soll zwischen düsteren Geheimnissen und einem auffälligen Verhalten. Dabei soll es dann auch ganz dramatisch werden, um den mangelnden Tiefgang zu überdecken. Anstatt sich wirklich mit der seelischen Verfassung auseinanderzusetzen, gibt es ein paar Schlagworte und das Gefühl, dass jetzt alles um Leben und Tod geht. Das ist dann schon ziemlich reißerisch, regt mehr zum Augenrollen an, als dass es einem emotional nahegehen würde.

Katastrophal schlecht ist das Ergebnis nicht. Zum einen sind da wieder die Bilder, die einen über die diversen inhaltlich mageren Passagen hinwegtrösten. Schauspielerisch bewegt sich das meistens auf einem soliden Niveau, selbst wenn das mit der Synchronisation mal wieder so eine Sache ist. Das reicht aber nicht aus, um den Film tatsächlich sehenswert zu machen. Über weite Strecken ist Der Irland-Krimi: Zerrissene Seelen wie diverse andere Teile aus der Reihe ein eher langweiliger Film, der nicht unbedingt Lust darauf macht, noch weitere Folgen zu sehen. Aber das Publikum scheint sich daran nicht zu stören, weshalb Fans ein weiteres Mal eine Reise in die Abgründe antreten dürfen.

Credits

OT: „Der Irland-Krimi: Zerrissene Seelen“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Matthias Tiefenbacher
Drehbuch: Katrin Bühlig, Christoph Busche
Musik: Warner Poland, Wolfgang Glum
Kamera: Hanno Lentz
Besetzung: Desiree Nosbusch, Declan Conlon, Rafael Gareisen, Róisín O’Donovan, Levi O’Sullivan, Mark O’Regan, Catherine Walker, Bríd Ní Neachtain, John Kavanagh

Bilder

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Der Irland-Krimi: Zerrissene Seelen
fazit
In „Der Irland-Krimi: Zerrissene Seelen“ muss sich die Psychologin um den psychisch kranken Neffen eines Kollegen kümmern, als ein Mord geschieht. Der Film ist mehr mit seelischen Abgründen beschäftigt als mit dem Kriminalfall, hat aber nicht mehr als Küchenpsychologie zu bieten. Spannend ist das sowieso nicht.
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