Die Schule der magischen Tiere 3
© 2023 Kordes & Kordes Film / LEONINE Studios

Die Schule der magischen Tiere 3

Die Schule der magischen Tiere 3
„Die Schule der magischen Tiere 3“ // Deutschland-Start: 26. September 2024 (Kino)

Inhalt / Kritik

Für Ida (Emilia Maier) ist der Kampf um die Natur eine echte Herzensangelegenheit. Und so ist sie eine treibende Kraft hinter dem Auftritt ihrer Klasse beim kommenden Waldtag, wo die Schüler und Schülerinnen durch eine Gesangs- und Tanznummer auf das Thema aufmerksam machen wollen. Alle halten zusammen, sogar Idas Rivalin Helene (Emilia Pieske) ist mit von der Partie. Das ändert sich, als diese erfährt, dass die angesagte Designerin Maja Malakara (Patricia Meeden) ausgerechnet im Naturkundemuseum der Stadt eine Modenschau veranstalten wird. Helene will dies nutzen, um mit einer eigenen Nummer dort aufzutreten und endlich als Influencerin groß herauszukommen. Schließlich braucht sie Geld, nachdem ihre Eltern alles verloren haben und aus der Villa ausziehen müssen – wovon niemand etwas erfahren darf. Unterstützung bekommt sie dabei ausgerechnet durch den schwer verliebten Silas (Luis Vorbach), dem besten Kumpel von Idas Freund Jo (Loris Sichrovsky) …

Fortsetzung des Kinder-Blockbusters

Dass die Adaption erfolgreicher Bücher selbst Erfolg hat, ist nicht wirklich ein Wunder. Vielmehr ist es ja das Konzept, von der Popularität einer Vorlage zu profitieren. Und doch ist es beachtlich, wie sehr Die Schule der magischen Tiere nach der gleichnamigen Kinderbuchreihe von Margit Auer eingeschlagen hat. Der erste Teil war 2021 der erfolgreichste deutsche Film, am Ende sahen ihn knapp 1,8 Millionen Menschen im Kino. Beim zweiten Teil waren es 2022 sogar noch eine Million mehr. Insofern verwundert es dann auch nicht wirklich, wenn jetzt ein dritter Teil ansteht. Ob dieser noch einmal die Einspielergebnisse steigern kann, bleibt zwar abzuwarten. Zumindest dürften kleine und große Fans aber wieder auf ihre Kosten kommen beim neuen Abenteuer der etwas anderen Schulklasse.

Der Einstieg ist dabei bewährt. Mal wieder sieht man, wie Mortimer Morrison (Milan Peschel) in der Weltgeschichte umherreist und sprechende Tiere einsammelt, die dann feierlich an zwei aus der Schulklasse weitergegeben werden. Während Helene als zickige Gegenspielerin bereits bestens etabliert ist, ist Silas neu dabei. Zwar wird so getan, als seien er und Jo schon immer die besten Freunde gewesen. Tatsächlich wurde die Figur aber in Die Schule der magischen Tiere 3 neu eingeführt. Er stellt sich dabei als echter Gewinn heraus. Nicht nur, dass sie eine schöne Ambivalenz mitbringt. Silas bietet durch seine Selbstsuche und Selbstzweifel auch mehr Identifikationsfläche als so manch andere in der Klasse, die zu einseitig gut gezeichnet sind. Luis Vorbach ist auch als Besetzung eine gute Wahl. Und eine überraschende: Viele werden ihn durch seine Hauptrolle in Alfons Zitterbacke – Endlich Klassenfahrt! kennen, wo er den harmlosen, schusseligen Außenseiter spielte.

Gute Aussage, überfrachtet vermittelt

Dessen Krokodil Rick ist ebenfalls eine Bereicherung, da es eine schöne Spieglung von Silas darstellt. Beide wollen andere beeindrucken und verstellen sich dafür, werfen das weg, was sie eigentlich ausmacht und auszeichnet. Eine der Lehren, die das junge Publikum aus Die Schule der magischen Tiere 3 ziehen soll, ist dann auch, zu sich selbst zu stehen. Das ist natürlich wichtig und sympathisch, gerade in dem Alter. Diese einfache Aussage wird aber unnötig in eine Geschichte verpackt, die viel zu viel auf einmal will. Da gibt es die erste Liebe, die Coming-of-Age-Elemente, ein Einsatz für die Natur, Kritik am Materialismus sowie an oberflächlichem Internetruhm. Und damit die Kinder auch viel Spaß haben, werden Gesangseinlagen und Humor noch mit hinein gemischt, bis der Film endgültig zu einer Revuenummer verkommt, bei der nicht mehr klar ist, worum es überhaupt gehen soll.

Das führt dazu, dass das Familienabenteuer nicht nur willkürlich zusammengestückelt wird. Vieles wird auch kaum ausgearbeitet. Das betrifft auch die Figuren: Viele der etablierten Charaktere werden nur noch irgendwie mitgeschleppt, selbst Ida ist eigentlich nicht mehr als eine Nebenfigur. Das übliche Problem eben, wenn alles immer größer werden muss. Viele Fernsehproduktionen leiden darunter, auf Teufel komm raus, alle Figuren integrieren zu müssen, anstatt diese mal zu vertiefen. In der Summe ist Die Schule der magischen Tiere 3 aber schon ganz nett geworden. Der Eröffnungsfilm des Schlingel Filmfests 2024 gibt der Zielgruppe einiges mit und sucht dabei eine Balance aus purer Unterhaltung und gut gemeinter Moral, selbst wenn die inhaltlichen Ambitionen nicht die größten sind.

Credits

OT: „Die Schule der magischen Tiere 3“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Sven Unterwaldt
Drehbuch: Sven Unterwaldt, Thorsten Näter, Viola M. J. Schmidt, Barbara Te Kock, Ursula Gruber
Vorlage: Margit Auer
Musik: Robin Haefs, Robin Kallenberger, Yanek Stärk, Ali Zuckowski, Konstantin Scherer, Vincent Stein, Dominik Giesriegl
Kamera: Bernhard Jasper
Besetzung: Emilia Maier, Loris Sichrovsky, Emilia Pieske, Luis Vorbach, Lilith Johna, Leonard Conrads, Christina Große, Justus von Dohnányi, Meltem Kaptan, Freshtorge, Milan Peschel

Bilder

Trailer

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Die Schule der magischen Tiere 3
fazit
„Die Schule der magischen Tiere 3“ beginnt mit einem Kampf für die Umwelt, bevor dann erste Liebe, (Selbst-)Aufrichtigkeit und andere Themen wichtiger werden. Die Kinderbuch-Adaption hat dabei durchaus ihre Stärken, wirkt oft aber auch willkürlich zusammengestückelt, vieles bleibt an der Oberfläche.
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