Drei Töchter His Three Daughters Netflix Streamen online
© Sam Levy/Netflix

Drei Töchter

Drei Töchter His Three Daughters Netflix Streamen online
„Drei Töchter“ // Deutschland-Start: 20. September 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Jahrelang hat Vincent (Jay O. Sanders) gegen seine Krebserkrankung angekämpft. Doch nun scheint er den Kampf zu verlieren, sein Tod ist nur noch eine Frage der Zeit. Aus diesem Grund treffen sich seine beiden Töchter Katie (Carrie Coon) und Christina (Elizabeth Olsen) noch einmal in der Wohnung in New York City, wo Vincent gemeinsam mit Rachel (Natasha Lyonne) lebt. Diese ist zwar keine leibliche Tochter, wurde aber von ihm wie eine solche erzogen. Sie war es auch, die sich zuletzt um den schwerkranken Mann gekümmert hatte. Während die drei noch einmal Zeit mit Vincent verbringen und sich mit organisatorischen Fragen beschäftigen, müssen sie sich auch miteinander auseinandersetzen. Denn da ist noch eine Menge unausgesprochen …

Der Tod als verbindendes Element

Es gehört zu den immer wieder gern verwendeten Szenarien in Filmen: Ein Mensch stirbt und die Angehörigen kommen noch einmal zusammen. Oft wird das anhand einer Hauptfigur erzählt, die in ihre alte Heimat zurückkehrt und sich dort mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen muss, siehe etwa Manchester by the Sea. Man kann aber auch einen wirklichen Ensemblefilm daraus machen, wie es bei Im August in Osage County der Fall war und die Familie als solche porträtiert wird. Das Netflix Drama Drei Töchter ist zahlenmäßig dazwischen angesiedelt, wenn es, wie der der Titel bereits verrät, primär um die drei Frauen geht. Auch bei ihnen liegt einiges im Argen, wie sich im Laufe des Films herausstellt, wenn die Situation und die Nähe zu Diskussionen führen.

Tatsächlich handelt es sich bei der US-Produktion um ein sehr dialoglastiges Werk. Viel gehandelt wird nicht. Es gibt auch wenig Abwechslung, wenn ein Großteil der Geschichte in einem einzigen Zimmer spielt, weshalb man den (falschen) Eindruck bekommen kann, dass es sich um die Adaption eines Theaterstücks handelt. Selbst bei den Figuren konzentriert sich Drei Töchter auf das Wesentliche. Es tauchen zwar auch andere Leute in der Wohnung auf, sie sind dabei aber nicht wirklich mehr als Stichwortgeber. Selbst der sterbende Vater spielt eigentlich keine Rolle. In den Gesprächen taucht er natürlich auf, etwa als von der Patientenverfügung die Rede ist oder an einer Grabrede gearbeitet wird. Und er ist das verbindende Element der drei Protagonistinnen, die ansonsten wohl kein Wort miteinander reden würden.

Zwischen Nähe und Distanz

Aber er ist nicht das Thema des Films, sondern über weite Strecken nur der Anlass für das Aufeinandertreffen der drei Frauen. Regisseur und Drehbuchautor Azazel Jacobs interessiert sich dann auch am meisten für diese drei Figuren, ihre jeweiligen Geschichten und auch die Beziehungen, die sie miteinander haben. Originell sind diese nicht, da ist nichts dabei, was man nicht schon anderweitig gehört hätte. Aber darum geht es auch nicht. Drei Töchter stellt uns Menschen vor, die klar definiert sind, dabei aber genügend Identifikationsfläche für das Publikum bieten, wenn ganz alltägliche Themen angesprochen werden. Da geht es um Entfremdung, um Neid und Missgunst, aber auch den Umgang mit Trauer. Rachel etwa, die so viel Zeit mit dem schwerkranken Mann verbracht hat, schafft es lange nicht, sein Zimmer zu betreten, während er im Sterben liegt.

Das ist von viel Emotionalität begleitet, ohne künstliches Drama schaffen zu wollen. Der Film, der auf dem Toronto International Film Festival 2023 Premiere hatte, hat zwar seine kleineren Ausbrüche, bei denen es laut wird. Aber es sind doch eher die unterdrückten Gefühle, welche das Verhältnis und damit den Film prägen. Vieles ist zunächst unausgesprochen, manches wird verschwiegen, aus unterschiedlichsten Gründen. Aber nichts kann ewig unter der Oberfläche bleiben. Das Ergebnis ist sehenswert, auch weil Drei Töchter ein sehr gutes Trio zusammengestellt hat. Carrie Coon (The Nest – Alles zu haben ist nie genug), Natasha Lyonne (Matrjoschka) und Elizabeth Olsen (Avengers: Infinity War) gelingt es in ihrem Zusammenspiel die Balance aus Nähe und Distanz zu halten, welche das Verhältnis der drei Schwestern beschreibt, die so viel gemeinsam haben und sich doch fremd dabei sind.

Credits

OT: „His Three Daughters“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Azazel Jacobs
Drehbuch: Azazel Jacobs
Musik: Rodrigo Amarante
Kamera: Sam Levy
Besetzung: Carrie Coon, Natasha Lyonne, Elizabeth Olsen, Jay O. Sanders, Rudy Galvan

Bilder

Trailer

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fazit
In „Drei Töchter“ kommen drei Schwestern anlässlich des nahenden Todes ihres Vaters noch einmal zusammen und müssen sich dabei vielen schwierigen Themen stellen. Das sehr gut gespielte Drama konzentriert sich dabei primär auf die Protagonistinnen und ihr kompliziertes Verhältnis und liefert dabei viel Identifikationsfläche für das Publikum.
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