Cong 21 Shi Ji an Quan Che Li Escape from the 21st Century
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Escape from the 21st Century

Cong 21 Shi Ji an Quan Che Li Escape from the 21st Century
„Escape from the 21st Century“ // Deutschland-Start: nicht angekündigt

Inhalt / Kritik

Wang Chengyong (Zhuozhao Li), Wang Zha (Yichen Chen) und Paopao (Qixuan Kang) mögen sehr unterschiedlich sein. Doch die drei Freunde halten zusammen, gehen gemeinsam durch dick und dünn und legen sich zur Not auch mit einer brutalen Schlägergruppe an. Im Anschluss haben sie nicht nur einige Blessuren davongetragen, sondern auch eine unerwartete Fähigkeit hinzugewonnen: Sobald sie niesen, können sie durch die Zeit reisen. Genauer sind sie dann nicht mehr im Jahr 1999, sondern stecken in den Körpern ihres älteren Ichs 2019. Das geht mit einigen Überraschungen einher. Denn im Leben von Wang Chengyong (jetzt: Yang Song), Wang Zha (jetzt: Ruoyun Zhang) und Paopao (jetzt: Leon Lee) hat sich eine Menge getan, sie erkennen sich selbst kaum wieder. Doch nicht alle Veränderungen sind dabei positiver Natur, weshalb ein Plan her muss, um die Zukunft besser zu machen …

Zeitreise zwischen ADHS-Explosion und Drogentrip

Wer hat nicht schon mal davon geträumt, durch die Zeit reisen zu können? Vergangene Zivilisationen kennenzulernen oder auch einen Blick auf die Zukunft zu erhaschen? Die Möglichkeiten sind endlos, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Und doch hat man bei Filmen zu dem Thema zuweilen das Gefühl, dass bereits alle Möglichkeiten erschöpft sind und alles gesagt ist, was zu sagen ist. Wer angesichts der vielen ähnlichen Titel Ermüdungserscheinungen beklagt, sollte es einmal mit Escape from the 21st Century versuchen. Zwar ist die chinesische Actionkomödie, die auf mehreren Festivals zu Gast war, auf ihre Weise ebenfalls ermüdend. Das ist sie aber auf eine ganz eigene Weise, so wie in dem Film vieles unerwartet kommt.

Das fängt schon mit der Methode der Zeitreise an: Wie kommt man auf die Idee, durch ein bloßes Niesen in die Zukunft zu kommen? Auch sonst mangelt es nicht an kuriosen Einfällen. Einige davon sind inhaltlicher Natur. Wenn beispielsweise ein Fahrradunfall in der Zukunft durch ein Eingreifen in der Vergangenheit verhindert werden soll, eskaliert das auf eine völlig absurde Weise. Aber auch inszenatorisch ist Escape from the 21st Century sehr eigenwillig geworden. Immer wieder baut Regisseur und Drehbuchautor Yang Li irgendwelche Comic-Elemente ein, die dazu beitragen, dass der Film völlig abdreht, eine Mischung aus ADHS-Explosion und Drogentrip. Das kann anstrengend sein, so manche sollen bei der konstanten Reizüberflutung im Kino eingeschlafen sein, nur um im Anschluss nichts mehr zu verstehen. Denn hier ist Stillstand verpönt, ständig springt das Werk umher, zeitlich wie inhaltlich.

Verrückte Ideensammlung mit überraschend tragischer Note

Gleichzeitig versucht Yang Li, dieses irre Non-Stop-Abenteuer mit einem wirklichen Inhalt zu verbinden. Das Ergebnis ist gemischt. Die Geschichte wird zunehmend unsinnig, je mehr erklärt wird, umso weniger schlüssig ist das Konstrukt. Dafür ist der Film streckenweise unerwartet nachdenklich und emotional. Wenn die drei Protagonisten in Escape from the 21st Century die Zukunft zu verändern versuchen, dann ist das zwar unterhaltsam. Aber es ist eben auch mit Tragik verbunden, mit der Erkenntnis, dass das Leben nicht so gelaufen ist, wie man sich das wünschte. Immer wieder vertrösten die drei jungen Ausgaben sich auf die Zukunft, in der Annahme, dass alles einmal besser wird. Aber was, wenn nicht? Was, wenn man irgendwann feststellt, das eigene Leben vermasselt zu haben und keine der Träume wahrgeworden sind?

Ganz konsequent wird dieses Thema nicht verfolgt, es bleibt eines von vielen. Überhaupt ist die Actionkomödie mehr Stückwerk als wirklich narratives Werk, eine willkürlich zusammengewürfelte Ideensammlung. Als solche kann sie aber jede Menge Spaß machen. Escape from the 21st Century ist ein knallbunter Genremix, der wie gemacht ist für gesellige Videoabende. Natürlich braucht es schon eine Vorliebe für einen derartigen verrückt-albernen Humor. Es hilft auch, etwas älter zu sein, um mit den Retroanklängen dieser doppelten Zeitreise bedient zu werden. Wer beides für sich bejahen kann, sollte diesem sympathischen Film eine Chance geben, sofern man die Möglichkeit hat, sich diesen irgendwo anzuschauen.

Credits

OT: „Cong 21 Shi Ji an Quan Che Li“
Land: China
Jahr: 2024
Regie: Yang Li
Drehbuch: Yang Li
Musik: Xiao’ou Hu
Kamera: Saba Mazloum
Besetzung: Ruoyun Zhang, Elane Zhong, Yang Song, Xiaoliang Wu, Yanmanzi Zhu, Leon Lee, Zhengrong Wen, Yichen Chen, Zhuozhao Li, Qixuan Kang, Fanding Ma

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Escape from the 21st Century
fazit
„Escape from the 21st Century“ variiert auf verrückte Weise das Zeitreisethema, wenn drei Freunde durch Niesen in die Zukunft transportiert werden und dabei feststellen, dass ihr Leben nicht so verlaufen ist wie gedacht. Die Actionkomödie mag durch die konstante Reizüberflutung etwas anstrengend sein, macht aber eine Menge Spaß und geht an einigen Stellen überraschend stark zu Herzen.
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