Eternal – Echos aus der Tiefe For evigt
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Eternal – Echos aus der Tiefe

„Eternal – Echos aus der Tiefe“ // Deutschland-Start: 26. September 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Als ein enormes Erdbeben zu einer kilometerlangen Verwerfung auf dem Meeresgrund führt, könnte dies Auswirkungen auf das Magnetfeld der Erde haben und die gesamte Menschheit bedrohen. Dass dies verhindert werden muss, ist klar, sofort wird fieberhaft nach einer Lösung gesucht. Viele Jahre später scheint diese endlich zum Greifen nah. Der Wissenschaftler Elias (Simon Sears) und sein Team wollen mithilfe eines U-Boots den Riss verschließen. Doch das Projekt hat immer wieder mit Schwierigkeiten zu kämpfen, eigenartige Dinge geschehen. Und auch Elias ist betroffen: Als er zufällig seine Ex-Freundin Anita (Nanna Øland Fabricius) trifft, muss er daran zurückdenken, wie er als junger Mann (Viktor Hjelmsø) die Sängerin kennen und lieben gelernt hat, sich aber gegen ein Leben mit ihr entschied, um gegen die Katastrophe kämpfen zu können …

Das Geheimnis auf dem Meeresgrund

Dass Ulaa Salim nicht einfach nur unterhalten möchte, hat er 2019 mit seinem Langfilmdebüt Sons of Denmark – Bruderschaft des Terrors klargemacht. Damals erzählte er, wie nach einem islamistischen Anschlag eine rechtspopulistische Partei in Dänemark die Macht ergreift. Seither wartete man darauf, was der Regisseur wohl als nächstes in Angriff nehmen würde. Nun liegt mit Eternal – Echos aus der Tiefe das zweite Werk des dänischen Filmemachers vor und unterstreicht noch einmal seine Ambition, etwas über die Welt auszusagen und grundsätzliche Fragen zu stellen. Er tut dies jedoch auf eine Weise, die selbst eine Reihe von Fragen aufwirft, wenn er dieses Mal vieles in der Schwebe lässt.

Die erste betrifft das Genre des Films. Ganz leicht ist das nicht zu bestimmen. So wird zwar immer mal wieder gesagt, dass es sich um ein Science-Fiction-Werk handelt. Wirklich passend ist das aber nicht. Der Riss am Meeresboden taugt für diese Klassifizierung nicht, die Mission mit dem U-Boot ist auch nicht wirklich futuristisch. Geeigneter ist da schon eine Einteilung als Mystery, wenn es unter Wasser zu seltsamen Vorkommnissen kommt. Allerdings interessiert sich Eternal – Echos aus der Tiefe gar nicht so sehr für den Aspekt, gibt auch nie wirklich eine Erklärung dafür ab. Mehr noch: Man bekommt nicht einmal den Eindruck, dass dies eine wirkliche Rolle spielt. Salim, der auch das Drehbuch geschrieben hat, hat bei seinem zweiten Langfilm einen anderen Fokus, der sehr viel näher beim Protagonisten ist als dem Phänomen, das ihn auf die Tiefseemission schickt.

Melancholisches Gedankenspiel

Genauer ist Eternal – Echos aus der Tiefe ein Film, der sich maßgeblich mit dem Thema Lebensentscheidung bzw. verpassten Chancen befasst. Eigentlich war Elias völlig auf seine Rettungsmission fixiert. Für diese hatte er 15 Jahre zuvor bereits alles geopfert. Aber was wäre gewesen, wenn er sich damals anders entscheiden hätte? Wie wäre sein Leben ausgefallen, wenn er bei Anita geblieben und mit ihr ein Kind großgezogen hätte? Das bietet dem Publikum viel Anknüpfungsfläche. Sicher, weltenbedrohende Unterwasserrisse sind nicht gerade alltägliche Erscheinungen. Diese Was-wäre-wenn-Gedankenspiele dürften aber alle kennen, die ein gewisses Alter erreicht haben und noch einmal zurückblicken. Die Sehnsucht nach einem vielleicht besseren, erfüllteren Leben, hätte man das damals etwas anders gemacht.

Eternal – Echos aus der Tiefe mischt dann auch Melancholie mit Mystery, erzählt von einer großen Liebe, die keine Chance erhielt. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig, so ganz greifen die einzelnen Bestandteile nicht ineinander. Die ökologische Botschaft, die zusätzlich auf dem Meeresboden schlummert, verfängt auch nicht so recht. Dafür bleibt das alles zu schwammig, setzt mehr auf eine Atmosphäre als einen konkreten Inhalt. Wer auf Letzteren verzichten kann, darf hier dennoch eine sehenswerte Reise antreten, die sowohl physisch wie auch innerlich ist. Dazu gibt es bei diesem eigenwilligen Genremix, der auf dem International Film Festival Rotterdam 2024 Weltpremiere hatte, stimmungsvolle Aufnahmen, die auch ohne großes Budget Eindruck hinterlassen und neugierig darauf machen, welche Richtung Salim wohl beim nächsten Mal einschlägt.

Credits

OT: „For evigt“
Land: Dänemark, Island, Norwegen
Jahr: 2023
Regie: Ulaa Salim
Drehbuch: Ulaa Salim
Musik: Valgeir Sigurðsson
Kamera: Arnau Valls Colomer
Besetzung: Simon Sears, Viktor Hjelmsø, Nanna Øland Fabricius, Magnus Krepper, Morten Holst

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Eternal – Echos aus der Tiefe
fazit
„Eternal – Echos aus der Tiefe“ verbindet Drama, Romanze und Mystery, wenn ein Mann auf großer Weltrettungsmission an eine frühere Liebe und das verpasste Leben nachdenkt. Das ist alles ein bisschen schwammig gehalten, aber melancholisch-atmosphärisch und stellt einige grundsätzliche Fragen, die einem noch länger bleiben.
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