F II The Wonder of the World Lo stupore del mondo
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F II – The Wonder of the World

F II The Wonder of the World Lo stupore del mondo
„F II – The Wonder of the World“ // Deutschland-Start: nicht angekündigt

Inhalt / Kritik

Animationsfilme fallen einem eher selten ein, wenn es darum geht, das Leben realer historischer Persönlichkeiten nachzuzeichnen. Aber es gibt sie natürlich. Rock Bottom etwa erzählt die Geschichte des Musikers Robert Wyatt, der in den 1970ern einen schweren Unfall hatte und trotzdem an seinem großen Werk weiterarbeitete. Pelikan Blue wiederum stellt uns mehrere junge Männer vor, die im Ungarn der frühen 90er Zugtickets fälschten und fleißig verteilten. Deutlich weiter zurück in die Vergangenheit reist das Publikum mit F II – The Wonder of the World. Der Titel bezieht sich dabei auf Friedrich II., der von 1220 bis 1250 Kaiser des römisch-deutschen Reiches war. Diese lange Zeit war dabei von Turbulenzen geprägt, insbesondere von Konflikten mit der Kirche.

Der sechsminütige animierte Kurzfilm konzentriert sich dann auch auf diese Konflikte. Nach einer kurzen Einführung, welche seiner Mutter gewidmet ist, die erst sehr spät Mutter wurde, ist der Hauptteil der Konkurrenz von Friedrich und dem Papst gewidmet. So war der Herrscher zwar durchaus gläubig, sah es aber nicht ein, sich dem Dogma der Kirche zu unterwerfen. Er sah sich selbst als ein Förderer von Kultur und Wissenschaft. Tatsächlich wurde F II – The Wonder of the World anlässlich des 800. Jahrestags der Gründung von Europas erster weltlicher Universität produziert. Sechs Minuten ist natürlich nicht viel Zeit, mehr als ein paar Stichwörter passen da nicht rein. Dafür werden die in einem hohen Tempo herausgehauen: Man kommt beim Lesen der Untertitel kaum mit. Wohl dem, der da des Italienischen mächtig ist.

Dynamische Bilder

Visuell setzt Regisseur und Drehbuchautor Alessandro Rak (Cinderella the Cat) auf viel Dynamik. Nicht nur, dass hier ständig alles in Bewegung ist, mal kaum ein Standbild zu sehen ist. Bei dem Streitgespräch zwischen Kaiser und Papst wird zudem ständig die Größe der Figuren verändert, je nachdem, wer gerade argumentativ oben ist. Das ist schon ganz spannend anzusehen. Auch die ungewöhnlichen Designs der Figuren, zeichnen den Animationskurzfilm aus, der 2024 in Venedig Premiere feierte. Wer die Chance hat, sich F II – The Wonder of the World anzuschauen, sollte das also tun, auch wenn der Inhalt wie gesagt durch die Kürze recht dünn ist. Das ist nicht viel mehr als eine Aufforderung, sich mit dem Werken des einflussreichen Herrschers auseinanderzusetzen.

Credits

OT: „F II – Lo stupore del mondo“
Land: Italien
Jahr: 2024
Regie: Alessandro Rak
Drehbuch: Alessandro Rak
Musik: Marco Sica

Filmfeste

Venedig 2024



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F II – The Wonder of the World
fazit
„F II – The Wonder of the World“ erinnert an den römisch-deutschen Kaiser Friedrich II, der sich im 13. Jahrhundert ständig mit der Kirche anlegte. Der animierte Kurzfilm ist sehenswert, gerade auch optisch, selbst wenn aufgrund der begrenzten Laufzeit der Inhalt notgedrungen eher dünn ist.
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