Hana’s Game Latency
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Hana’s Game

„Hana’s Game“ // Deutschland-Start: 27. September 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Mit der realen Welt hat es Hana (Sasha Luss) nicht so, schließlich leidet sie an Agoraphobie und hat deshalb große Angst davor, ihre Wohnung zu verlassen. Aber das ist nicht so schlimm, ihr reichen die Games, die sie zu Hause spielt und im Auftrag von Unternehmen auf Glitches untersucht. Ihr neuester Auftrag betrifft Omnia, eine sehnsüchtig herbeigesehnte Konsole, die Gehirnwellen misst und damit ein völlig neues Spielgefühl ermöglicht. Hana ist begeistert, freut sich sehr, dass sie vor den anderen die Maschine testen darf. Und zumindest anfangs hält das Wundergerät auch die Versprechen, wenn sie spannende Abenteuer erlebt, die so real sind wie bei keiner anderen Konsole. Doch je mehr Zeit sie mit dieser verbringt, umso unheimlicher werden die Erfahrungen und umso schwieriger wird es, noch zwischen Realität und Spiel zu unterscheiden …

Spiel zwischen Realität und Wahrnehmung

In den Anfängen der Videospielgeschichte brauchte es schon jede Menge Fantasie, um aus den einfarbigen Pixelhaufen etwas zu machen, das in irgendeiner Form Menschen oder einer Welt ähneln. Die Zeiten sind lange vorbei: Die Technik wird immer ausgefeilter, die zunehmend fotorealistische Grafik ermöglicht es, stärker einzutauchen und die Außenwelt zu vergessen. Das Motiv, dass jemand in einer Spielwelt verlorengeht, ist entsprechend in Filmen und Serien weit verbreitet. Das Thema virtuelle Realität ist im Science-Fiction-Bereich immer wieder gern gesehen, siehe etwa Sword Art Online oder 3 Body Problem. Zumindest teilweise geht Hana’s Game in eine ähnliche Richtung, wenn die Wohnung der Protagonistin zum Schauplatz eines Videospiels wird, bei dem die Grenzen zwischen Realität und Wahrnehmung verschwimmen.

Anfangs ist das alles noch ganz harmlos. Klar, da sind Monster in der Wohnung von Hana. Aber sie weiß, dass diese Teil des Videospiels sind. Der Film zeigt sie als erfahrene Gamerin, die nicht nur Spielemechaniken beherrscht, sondern auch Fehler auf den ersten Blick erkennt. Erst mit der neuen Konsole ändert sich das. Ab dem Zeitpunkt wandelt sich Hana’s Game zunehmend in einen Horrorfilm, wenn die Titelfigur von irgendwelchen Visionen heimgesucht wird. Das kennt man aus dem Genre natürlich, aktuell lebt Never Let Go – Lass niemals los maßgeblich davon, dass die Protagonistin irgendwelche unheimlichen Gestalten liegt, bei denen das Publikum nicht weiß, ob sie real sind oder nicht. Das ist bei der Science-Fiction-Variante prinzipiell ähnlich. Auch das Thema einer psychischen Störung ist beiden Werken gemeinsam.

Leider langweilig

So etwas kann schon funktionieren. Allerdings kommt es auf die konkrete Umsetzung an – und eben die lässt hier zu wünschen übrig. Richtig spannend wird Hana’s Game nie, die Inszenierung der Monster ist einfallslos geworden. Sicher, die thailändisch-US-amerikanische Co-Produktion hat nicht das Budget des obigen Kollegen. Außerdem ist Regisseur und Drehbuchautor James Croke ein Neuling, der zwangsweise nicht die die Erfahrung seines französischen Kollegen Alexandre Aja hat, einem Veteranen des Horrorgenres. Aber so viel Verständnis man dafür hat, das bringt nichts, wenn man sich wie hier über weite Strecken einfach nur langweilt.

Das ist schade, weil es schon ein paar Ansätze gab, aus denen man mehr hätte machen können. Die Idee, dass sich innerste Ängste und Traumata manifestieren, ist zwar nicht originell, erlaubt aber schön unheimliche Szenen. Außerdem spielt bei dieser neuen Konsole das Thema künstliche Intelligenz eine größere Rolle, dazu die Angst, sich einer Technik auszusetzen, die man nicht länger kontrollieren kann. Klassisches Science-Fiction-Material also. Und doch bleibt von Hana’s Game kaum etwas zurück, entstehen keine Gedanken, mit denen man sich länger befassen möchte. Wenn das prägnanteste Element noch der Game Boy ist und die unverkennbare Musik des Klassikers Tetris, das Hana zwischendurch spielt, dann ist das einfach zu wenig, um einen Film damit zu füllen.

Credits

OT: „Latency“
Land: Thailand, USA
Jahr: 2024
Regie: James Croke
Drehbuch: James Croke
Musik: Justin Katz
Kamera: Wych Kaos
Besetzung: Sasha Luss, Alexis Ren

Bilder

Trailer

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Hana’s Game
fazit
In „Hana’s Game“ testet eine Frau eine neue Videospielkonsole, die direkt ans Gehirn angeschlossen wird, und macht dabei unheimliche Erfahrungen. Das Thema hatte schon Potenzial. Viel draus gemacht wird aber nicht. Da auch die Alpträume kaum Eindruck hinterlassen, kann man sich diesen Science-Fiction-Horror sparen.
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