Insel der Milliardäre Milliardærøya Billionaire Island Netflix Streamen online
© Netflix / Sebastian S. Bjerkvik

Insel der Milliardäre – Staffel 1

Insel der Milliardäre Milliardærøya Billionaire Island Netflix Streamen online
„Insel der Milliardäre – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 12. September 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Als der Geschäftsmann Ole Richard Lykke unerwartet stirbt, sieht Julie Lange (Trine Wiggen), Chefin des Lachsproduzenten Marlax, ihre Chance gekommen. Schließlich war der Verstorbene Hauptaktionär des konkurrierenden Unternehmens Meyer Fjordbruk. Ihr Ziel ist es, die Aktien zu kaufen und anschließend die beiden Firmen zu fusionieren. Das wiederum will Gjert Meyer (Svein Roger Karlsen) verhindern, der Chef des familiengeführten Unternehmens. Dabei sind die zwei nicht nur Rivalen, sondern auch sehr unterschiedlich bei ihren jeweiligen Weltsichten und Überzeugungen. Eines haben sie aber gemeinsam: Familienmitglieder, die im Geheimen die Pläne sabotieren. Denn bei der potenziellen Übernahme geht es nicht nur um viel Geld, sondern auch verletzte Eitelkeiten …

Das Drama eines Familienunternehmens

Familie und Arbeit, das ist eine immer wieder dankbare Kombination, um Geschichten zu erzählen. Nicht ohne Grund hat es im Laufe der Zeit eine ganze Reihe von Serien gegeben, in denen es um Familienunternehmen ging. Ob nun in Succession ein Medienunternehmen im Mittelpunkt steht oder es bei La Maison um Mode geht, im Grunde bietet sich jeder wirtschaftliche Zweig an, um ein bisschen in die menschlichen Abgründe zu blicken. Wer solche Mischungen aus familiärem Drama und unternehmerischen Kalkül mag, für den bietet Netflix nun die norwegische Produktion Insel der Milliardäre an. Dabei handelt es sich nicht um eine weitere Reality-TV-Show, auch wenn der Titel das einen erwarten lassen könnte. Vielmehr tauchen wir ein in die Welt der Lachszucht, wo zwei verfeindete Familien erbittert um die Fischkrone kämpfen.

Manche werden an der Stelle vielleicht an die sehr sehenswerte isländische Serie Blackport denken, die von den Veränderungen in der Fischerei in den 1980ern berichtete. Die norwegische Kollegin hat jedoch keine historische Komponente. Sie taugt auch kaum als Milieustudie, da die von Anne Bjørnstad und Eilif Skodvin konzipierte Serie eigentlich überhaupt kein Interesse an dem Thema hat. Zwischendurch wird die Lachszucht zwar schon mal angesprochen, wenn es um das Für und Wider geht im Vergleich zu Wildlachs. Aber das bleibt die Ausnahme. Man bekommt auch recht wenig von der Zucht oder überhaupt irgendwelche Wasseraufnahmen zu sehen. Stattdessen konzentriert man sich darauf, wie – der Titel Insel der Milliardäre deutet es bereits an – zwei reiche Familien kräftig intrigieren.

Hochglanz ohne Humor

Der Wettstreit der Rivalen ist dabei oft nur ein Vorwand, um sich mit einer ganzen Reihe von Nebengeschichten zu beschäftigen. Regelmäßig liegt der Fokus auf den beiden Familien und den gestörten Verhältnissen dort. Da wird mal die Tochter der einen Familie übergangen, der Sohn der anderen will lieber Schauspieler werden. Zwischendurch stehen Gefühle auf dem Programm sowie ein folgenreicher Seitensprung. Zurückhaltung ist dabei nicht nur den Figuren fremd. Insel der Milliardäre schert sich insgesamt wenig dafür, ob die eigene Geschichte nun irgendwie plausibel ist. Das ist schon recht übertrieben alles. Das dürfte auch die Erklärung sein, warum Netflix die Produktion als Komödie zu verkaufen versucht. Wer deshalb aber erwartet, dass die Serie lustig ist, sieht sich getäuscht. Das ist oft nicht wirklich von den üblichen Familendramen mit Seifenopereinschlag zu unterscheiden. Zumal das hier gern mit Hochglanz verbunden ist.

Innerhalb dieses Bereiches schlägt sich Insel der Milliardäre ganz wacker. Ansehnliche Settings und eine gute Besetzung sorgen dafür, dass man sich das hier anschauen kann. Die diversen absurden Intrigen und Sabotageakte können sogar unterhaltsam sein. Dennoch, unbedingt gesehen haben muss man das Ganze nicht. Weder sind die Figuren interessant noch die diversen Probleme, die sie mit sich herumtragen. Durch den besagten Verzicht, wirklich etwas über das Umfeld der Lachszucht zu machen, beraubte man sich zudem der Möglichkeit, sich von anderen Produktionen zu unterscheiden. Wer das gar nicht braucht und solche Geschichten mag, kann reinschalten, zumal die Staffel mit sechs Folgen à 45 Minuten kurz ist. Man muss sich jedoch auf ein offenes Ende gefasst machen, das eine zweite Staffel dringend voraussetzt.

Credits

OT: „Milliardærøya“
IT: „Billionaire Island“
Land: Norwegen
Jahr: 2024
Regie: Marit Moum Aune, Anne Bjørnstad
Drehbuch: Anne Bjørnstad, Eilif Skodvin, Levi Dubland, Jadranko Mehic
Idee: Anne Bjørnstad, Eilif Skodvin
Musik: Kåre Vestrheim
Kamera: Gaute Gunnari
Besetzung: Trine Wiggen, Svein Roger Karlsen, Ragne Grande, Kåre Conradi, Hanne Skille Reitan, Tor Ivar Hagen, Vetle Røsten Granås, Nemi Storm, Oddgeir Thune, Benjamin Bakkeid, Manish Sharma

Bilder

Trailer

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Insel der Milliardäre – Staffel 1
fazit
In „Insel der Milliardäre“ kämpfen zwei rivalisierende Familien um die Vorherrschaft bei der Fischzucht. Das Setting wird kaum genutzt, stattdessen gibt es viele Intrigen und Familendrama mit Seifenopereinschlag. Wer so etwas mag, schaltet rein, es gibt in dem Segment deutlich Schlimmeres. Wirklich interessant ist die norwegische Serie aber nicht.
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