Ken Folletts Eisfieber Tv Fernsehen ZDF 3sat Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Conny Klein

Ken Folletts Eisfieber

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„Ken Folletts Eisfieber“ // Deutschland-Start: 25. Januar 2010 (ZDF) // 29. Januar 2010 (DVD)

Inhalt / Kritik

Bei der Biotechnologie-Firma Oxenford Medical geht es drunter und drüber: Ein Mitarbeiter hatte versucht, ein Kaninchen, das mit dem Virus Madoba-2 infiziert war, aus dem Labor zu schmuggeln und so zu retten. Dabei infizierte er sich selbst und starb an der Krankheit. Seither steht die Sicherheitsbeauftragte Toni Gallo (Isabella Ferrari) unter großem Druck. Doch das ist nicht der einzige Ärger, der Firmenchef Stanley Oxenford (Heiner Lauterbach) bevorsteht. So plant sein spielsüchtiger Sohn Kit (Tom Schilling), gemeinsam mit Nigel (Matthias Brandt), Daisy (Anneke Kim Sarnau) und Elton (Bülent Sharif) das Antivirus zu stehlen und auf diese Weise seine enormen Schulden abzutragen. Da er einst die Sicherheitssoftware für die Firma geschrieben hatte, kennt er deren Schwachstellen. Doch dabei erlebt er eine böse Überraschung …

Adaption des Thriller-Bestsellers

Zwar schreibt Ken Follett bereits seit den 1970er Roman, sein Debüt Der Modigliani-Skandal erschien 1976. Sein 1978 veröffentlichtes Die Nadel verkaufte sich millionenfach, wurde auch verfilmt. Und doch war die Popularität des englischen Autors wohl nie größer als in den 2000er und frühen 2010er Jahren. Eine Zeit lang war sein Name überall, was vor allem der Kingsbridge-Reihe zu verdanken war. Da waren die Bücher, es gab beliebte Brettspiel-Adaptionen, Videospiele und auch die TV-Mehrteiler Die Säulen der Erde (2010) bzw. Die Tore der Welt (2012). Im selben Zeitraum kam mit Eisfieber eine weitere Adaption heraus, ebenfalls fürs Fernsehen produziert, basierend auf dem 2004 erschienenen gleichnamigen Roman. Tatsächlich war diese Adaption sogar der Auftakt einer ganzen Reihe von Verfilmungen.

Dabei ist die Geschichte ganz anders als die oben genannten Verkaufsschlager. Während diese in einem historischen Setting spielten und daher Mittelalter-Fans ansprechen, geht es in Ken Folletts Eisfieber sehr modern zu. Wenn hier um ein Virus bzw. das Antivirus gebalgt wird, ist das sogar fast schon erschreckend aktuell. Wobei es eine ganze Weile dauert, bis der Zweiteiler sich wirklich damit auseinandersetzt. Es ist auch nicht so, als würde das Virus thematisch eine nennenswerte Rolle spielen. Sicher, durch die Bedrohlichkeit desselben soll die Situation noch etwas brenzliger sein. Wer weiß schon, was damit geschieht, wenn es in die falschen Hände gerät? Prinzipiell hätte man die Beute aber auch durch Juwelen oder andere Wertgegenstände austauschen können, ohne dass die Handlung nennenswert hätte geändert werden müssen.

Eher albern als spannend

Diese besteht grob aus zwei Hälften. Der erste beschreibt, wie die Gang an dem Coup sitzt und ins Labor einbricht. Bei der zweiten geht es um eine andere Gefahrensituation, bei der das Wetter eine größere Rolle spielt – der Titel ist nicht ohne Grund gewählt. Der zweite Part ist etwas besser, da es hier zu wirklichen Auseinandersetzungen kommt und Ken Folletts Eisfieber auch durch das Setting für Stimmung sorgt. Zu einem Höhepunkt der Fernsehunterhaltung wird das aber nach wie vor nicht. Zum einen verhalten sich die Figuren streckenweise unglaublich bescheuert. Aber auch schauspielerisch ist das nicht so wirklich überzeugen. Die Besetzung ist zwar prominent und talentiert, natürlich ist das Ergebnis dennoch nicht. Manchmal eher unfreiwillig komisch.

Das liegt aber auch daran, dass da schon extrem viel Familiendrama eingebaut wurde. Phasenweise vergisst man hier glatt, dass das ja eigentlich ein Thriller sein soll, wenn die dysfunktionale Familie und die Klischeeganoven aufeinandertreffen. Das hätte auch eine Parodie sein können. So oder so, gesehen haben muss man Ken Folletts Eisfieber nicht. Weder ist die Geschichte interessant, noch die Auseinandersetzung. Selbst ohne das frostige Drumherum darf einen die Adaption kalt lassen, sofern man sich nicht gerade über die Figuren aufregt, die alles unnötig kompliziert machen, oder die eine oder andere alberne Situation.

Credits

OT: „Ken Folletts Eisfieber“
Land: Deutschland
Jahr: 2010
Regie: Peter Keglevic
Drehbuch: Beatrix Christian, Olaf Kraemer, Federica Pontremoli
Vorlage: Ken Follett
Musik: Jacob Groth
Kamera: Theo Bierkens
Besetzung: Heiner Lauterbach, Isabella Ferrari, Tom Schilling, Matthias Brandt, Sophie von Kessel, Katharina Wackernagel, Anneke Kim Sarnau, Bülent Sharif

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Ken Folletts Eisfieber
fazit
„Ken Folletts Eisfieber“ erzählt, basierend auf dem gleichnamigen Bestseller, von dem Überfall auf ein Labor, in dem an einem tödlichen Virus geforscht wird. Das hätte spannend sein sollen, überzeugt jedoch weder inhaltlich noch inszenatorisch oder schauspielerisch wirklich. Vor allem das übertriebene Familiendrama macht einiges zunichte.
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