Mario Yoshi NES Game Boy Game Videospiel 1991
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Mario & Yoshi

Mario Yoshi NES Game Boy Game Videospiel 1991
„Mario & Yoshi“ // Deutschland-Start: Dezember 1992

Inhalt / Kritik

Nach dem gewaltigen Erfolg von Tetris, das 1989 zu einem echten System Seller für den Game Boy geworden war und auch andere Plattformen im Sturm eroberte, war der Wunsch verständlicherweise groß, irgendwie von diesem zu profitieren. Das galt auch für Nintendo, die das erste das Potenzial des Klötzchenspiels entdeckt hatten. Und so brachte der Videospielgigant in den Folgejahren eine Reihe von Titeln heraus, die mit dem Prinzip spielten, dass Objekte von oben nach unten fallen und man diese als Spieler bzw. Spielerin so anordnen muss, dass der Zylinder sich nicht füllt. Mit Dr. Mario schuf der Publisher bereits 1990 einen zweiten Klassiker, dort ging es um Bazillen und Pillen. 1991 folgte mit Mario & Yoshi für das NES bzw. den Game Boy ein dritter Titel, der sich an dem Superhit orientierte.

Monsteralarm

Erneut spielte man dabei Mario, der seit den 1980ern das Aushängeschild von Nintendo geworden war. Erneut spielte dieser aber eigentlich keine Rolle. Man sieht den hüpffreudigen Klempner zwar am unteren Rand des Bildschirms, wie er mit Tabletts hantiert. Man hätte aber eigentlich keine Figur gebraucht, um das Geschehen zu verdeutlichen. Das wäre auch ohne gegangen. Der titelgebende Yoshi, der 1990 durch Super Mario World eingeführt worden war, ist im Grunde genauso überflüssig. Eigentlich braucht es nur seine Eier, weshalb das Spiel im japanischen Original auch Yoshi no tamago heißt, auf Deutsch Yoshis Ei. Die beiden sind dabei nicht die einzigen bekannten Figuren, die einen Auftritt haben. Genauer muss man vier aus den Hauptspielen entnommene Gegner, darunter Goombas und Buu Huus anordnen. Sie sind es nämlich, die von oben nach unten fallen.

Wie bei diesen Spielen üblich muss man diese Monster so anordnen, dass gleichartige zusammen sind und sie sich auflösen. Landet beispielsweise ein Goomba auf einem Goomba, verschwinden beide. Liegen hingegen unterschiedliche Monster aufeinander, wächst der Stapel in die Höhe. Ist er zu lang, weil er das Ende des Zylinders erreicht, ist die Partie zu Ende. Es gibt allerdings zwei Besonderheiten, die Mario & Yoshi von anderen Spielen unterscheiden. So muss man meistens die herabfallenden Objekte direkt bewegen. Hier hingegen bewegt man die Stapel hin und her und platziert sie im Idealfall so, dass das passende Monster drauf landet. Das ist dann etwas anders als gewohnt, aber auch nicht in dem Maße, dass ein völlig anderes Spiel daraus würde.

Ordentlicher Spielspaß

Die andere Besonderheit sind die besagten Eier. Neben den Monstern fallen auch Eierhälften nach unten, entweder untere oder obere Hälften. Ist in einem Stapel eine untere Hälfte, auf der eine obere Hälfte landet, löst sich auch dieses Ei auf – sowieso alle etwaigen Monster, die zwischen den zwei Hälften liegen. Das ist natürlich praktisch, weil auf diese Weise Stapel, die bereits bedrohlich groß geworden sind, noch abgeräumt werden können. Allerdings sind die Eier so selten, dass man nicht darauf zählen sollte. Allgemein ist bei Mario & Yoshi schon ein höherer Glücksfaktor dabei. Aber das ist bei den Spielen nicht ungewöhnlich. Die setzen grundsätzlich auf eine Mischung aus Glück, Geschicklichkeit und ein wenig Voraussicht, auch wenn langfristige Pläne naturgemäß nicht möglich sind.

Das Spielprinzip funktioniert, auch mehr als drei Jahrzehnte später kann man sich mit dem Oldie zwischendurch die Zeit vertreiben. Allerdings hat es in dieser Zeitspanne so viele andere und zum Teil eben bessere Vertreter gegeben, weshalb man sich schon fragen darf, warum es ausgerechnet dieser sein sollte. Erwähnenswert ist er allenfalls, weil er die erste Zusammenarbeit Nintendos mit Satoshi Tajiri und Game Freak war, die Jahre später mit Pokémon: Rot / Blau einen echten und diesmal auch originellen Monsterhit hatten, der Videospielgeschichte geschrieben hat. Mario & Yoshi ist hingegen nicht mehr als eine unterhaltsame Fußnote, die man als Teil des Online-Abos schon mal einlegen kann, aber auch bald wieder beiseitelegen wird.

Credits

OT: „Yoshi no tamago“
Land: Japan
Jahr: 1991
Director: Satoshi Tajiri
Producer: Shigeru Miyamoto, Tsunekazu Ishihara
Musik: Junichi Masuda
Publisher: Nintendo
Entwickler: Game Freak
Plattformen: NES, Game Boy

Bilder

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Mario & Yoshi
fazit
„Mario & Yoshi“ war einer von mehreren Titeln, mit denen Nintendo den Erfolg von „Tetris“ zu wiederholen versuchte, indem das Prinzip abgewandelt und mit eigenen Figuren verbunden wurde. Das ist schon unterhaltsam, aber es gibt doch deutlich spannendere Beispiele aus diesem Segment.
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