Eigentlich hatten sich Heino Fuß (Sebastian Schwarz), Jennifer Dickel (Eva Bühnen) und Heike Schäffer (Petra Kleinert) darauf gefreut, beim beliebten Krimispiel teilzunehmen. Dieses Mal hat sich Pastoralreferentin Irene Kübel (Svenja Hermuth) auch etwas Schönes einfallen lassen: Das Spiel soll in Pastor Puttermanns Kirche (Johannes Rotter) abgehalten werden. Doch die Freude schlägt bald in blankes Entsetzen um, als Frau Kübel ermordet aufgefunden wird. Erschwerend kommt hinzu, dass es jemand aus der Spielgruppe gewesen sein muss. Aber wer? Und aus welchem Grund? Nun liegt es an Marie Gabler (Katharina Wackernagel), Licht ins Dunkel zu bringen. Für die Polizistin ist das mit einer besonderen Genugtuung verbunden, da sie doch gern selbst zum Krimispiel gekommen wäre. Dort war sie jedoch nicht eingeladen, aus Angst, sie könne den Fall gleich lösen …
Endlich wieder ein richtiger Mord!
Ist das noch Krimi oder kann das weg? Diese Frage dürften sich zuletzt bei Mord mit Aussicht einige gestellt haben. Sicher, die ARD-Serie hat immer viel mit Humor gearbeitet und dabei die Grenzen des Genres ausgetestet. Bei der aktuellen fünften Staffel waren aber einige Folgen dabei, die eigentlich gar nichts mehr mit einer klassischen Mördersuche zu tun haben. Die teilweise nicht einmal mehr wirkliche Verbrechen hatten. Der Höhepunkt war sicherlich vergangene Woche Marie rennt, das sich überhaupt nicht mehr für kriminologische Rätsel interessierte. Stattdessen gab es eine Zeitschleifenkomödie, die bei vielen gar nicht gut ankam. Insofern darf man auf die Reaktionen auf Mörderspiel gespannt sein, das immerhin wieder eine Leiche hat und bei der klassisch ermittelt werden darf.
Oder fast klassisch. Indem die Suche nach einem Mörder oder einer Mörderin in ein Krimispiel eingebettet ist, bei denen die Teilnehmenden eben Krimis in Form eines Partyspiels selbst erleben, hat das Ganze zwangsläufig eine Metaebene. Teilweise macht man sich einen Spaß daraus, die Grenzen zwischen dem realen Fall und dem gespielten Fall verschwimmen zu lassen. Ein bisschen erinnert das an Tatort: Mord unter Misteln vor knapp zwei Jahren, auch dort nahm die Polizei an einem Krimispiel teil. Nur wird das bei Mord mit Aussicht: Mörderspiel weniger konsequent verfolgt. Das hängt aber auch mit der Laufzeit zusammen, man hat hier nun einmal nur halb so viel Zeit, um alles zu einem Abschluss zu bringen. Dadurch bleibt vieles notgedrungen an der Oberfläche, richtig komplex wird die Folge nie.
Amüsant ohne Tiefgang
Es ist auch nicht so, als wäre es ganz schwer zu erraten, wer denn den Mord begangen hat. Da die drei von Polizei, die daran teilgenommen haben, es nicht sein können, ist klar. Lässt man diese weg, bleiben nicht mehr so viele. Aber für clevere Rätsel schaut man sich die Serie aber allgemein nicht an, lieber soll es etwas lockere Unterhaltung sein. Die gibt es bei Mord mit Aussicht: Mörderspiel. Da sind schon amüsante Momente, gerade auch durch die Interaktionen der Figuren. Das Setting macht zudem einiges her, es sorgt im Rahmen der Serie zudem für Abwechslung. Tatsächlich gut ist die Episode dadurch nicht. Aber man kann sich schon ein Stündchen hiermit auf andere Gedanken bringen, sofern einem diese Mischung aus Makabrem und Blödelei liegt.
OT: „Mord mit Aussicht: Mörderspiel“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Felix Stienz
Drehbuch: Johannes Rotter
Musik: Andreas Schilling
Kamera: Brendan Uffelmann
Besetzung: Katharina Wackernagel, Sebastian Schwarz, Eva Bühnen, Petra Kleinert, Kai Schumann, Svenja Hermuth, Petra Kalkutschke, Julia Schmitt, Johannes Rotter
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)