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Mum – Staffel 1

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„Mum – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 5. September 2024 (arte)

Inhalt / Kritik

Die 59-jährige Cathy (Lesley Manville) muss nach dem Tod ihres Mannes ihr Leben neu ordnen. Dabei ist ihre chaotische Familie ihr allerdings keine allzu große Hilfe. Statt für sie da zu sein, ist sie eher diejenige, die für alle ein offenes Ohr hat. Nur bei ihrem guten Freund Michael (Peter Mullan), den sie ihr ganzes Leben lang kennt, kann sie mal Dampf ablassen und sich fallen lassen.

Von Trauer keine Spur

Die erste Staffel der britischen Sitcom Mum umfasst sechs Folgen mit jeweils 30 Minuten Spieldauer. Jede Folge ist nach einem Monat benannt und spielt sich an einem Tag des jeweiligen Monats ab. Was direkt positiv auffällt, ist die Protagonistin. Cathy, gespielt von Lesley Manville, ist vom ersten Eindruck her einfach großartig und man hat direkt eine Sympathie für sie übrig. Obwohl Cathy eigentlich der Mittelpunkt der Geschichte ist und gerade ihren Mann verloren hat, zerren alle an ihr und es scheint, als müsste sie sich um alle kümmern. Als trauernde Witwe hat sie im Vergleich zum Rest der Familie einen offenbar besonders klaren Kopf.

Obwohl das Thema Tod und Trauer wichtig ist und der Umgang damit jeden betrifft, ist fraglich, ob man ausgerechnet eine Sitcom daraus machen muss. Das Thema kommt bei Mum nicht richtig durch und wird eher mit schlechtem Humor überdeckt. Von einer trauernden Ehefrau, einem trauernden Sohn oder trauernden Eltern ist erstmal keine Spur zu sehen. Am Tag der Beerdigung werden miese Witze gerissen, aber keine einzige Träne vergossen, bis Cathy sich hinter geschlossenen Türen vor ihrem guten Freund Michael, zu einem kleinen Gefühlsausbruch hinreißen lässt.

Nervig und humorlos

Allgemein ist so gut wie alles an dieser Serie überaus anstrengend. Die Charaktere sind sehr hektisch und nervig, ganz besonders Kelly (Lisa McGrillis). Kelly ist die Freundin von Cathys Sohn Jason (Sam Swainsbury) und spricht ungefiltert und hemmungslos alles aus, was ihr gerade in den Sinn kommt. Größtenteils kommt dabei nichts als Blödsinn heraus, der auch durchgehend Fremdschamgefühle auslöst. Sie besitzt einfach keinen Funken Anstand, was die Serie für die Zuschauer zu einer mentalen Herausforderung machen kann. Auch Pauline, gespielt von Dorothy Atkinson, ist ein furchtbarer und unsympathischer Charakter. Man könnte meinen, dass Cathy von Idioten umzingelt ist und nur zu nett und zu höflich ist, um zu zeigen, wie sehr ihr alle auf den Geist gehen. Schon beim Zusehen dreht man selbst schon fast durch.

Der einzige Halt in Cathys Leben ist ihr Freund Michael, der heimlich in sie verliebt ist. Er scheint in der Serie der Ruhepol zu sein, nicht nur für Cathy, sondern auch für die Zuschauer. Was aber mit der Zeit auch nervt, ist dass Cathy ein echter People Pleaser ist, und keinem ins Gesicht sagt, was sie wirklich denkt. Man wartet vergebens darauf, dass sie endlich mal auf den Tisch haut und Grenzen zieht. Stattdessen vertraut sie sich hinterrücks Michael an. Der einzige Mensch, bei dem sie ihre wahren Emotionen rauslässt und vor dem sie sogar weint. Die Momente zwischen Cathy und Michael sind der einzige Lichtblick dieser Sitcom und helfen, sich von dem anstrengenden Rest zu erholen.

Eine Protagonistin ohne Rückrat

Alle in Cathys Umfeld verhalten sich ihr gegenüber grenzüberschreitend und sie lässt es zu. Statt etwas zu sagen, denkt sie sich ihren Teil, was man aus ihrer Mimik direkt ablesen kann. Auch wenn Schauspielerin Lesley Manville ihre Rolle gut umsetzt, macht dieses Verhalten die Protagonistin mit der Zeit leider unsympathisch. Vor allem in einer Szene, als ihr Kelly mit voller Wucht ins Gesicht niest und sie keine Miene verzieht. Sie schaut nur erstaunt und sagt, es sei nicht schlimm, obwohl es ein guter Grund wäre auszuflippen. Immerhin ist Kelly eine erwachsene Frau, die sich aber permanent benimmt, als wäre sie geistig auf dem Level einer Dreijährigen stehen geblieben. Hinterrücks wischt sich Cathy dann angewidert das Gesicht ab, sobald Kelly sich umdreht. Da fängt man an, sich auch von Cathy genervt zu fühlen und sie nicht mehr ernstnehmen zu können, obwohl sie eigentlich von Anfang an als Protagonistin den vollen Sympathiebonus hatte.

Credits

OT: „Mum“
Land: UK
Jahr: 2016
Regie: Richard Laxton
Drehbuch: Stefan Golaszewski
Kamera: Ben Wheeler
Besetzung: Lesley Manville, Peter Mullan, Sam Swainsbury, Lisa McGrillis, Dorothy Atkinson, Ross Boatman, Karl Johnson, Marlene Sidaway

Bilder

Trailer

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Mum – Staffel 1
fazit
Die Sitcom „Mum“ ist alles andere als komisch. Eine Sitcom sollte unterhalten und zum Lachen bringen, aber die vermeintlichen Witze haben überhaupt nichts mit Humor zu tun. Die Serie ist einfach nur anstrengend und sorgt mehr für schlechte Laune, als für gute Unterhaltung.
Leserwertung13 Bewertungen
3.1
2
von 10