Mumins Band 4 Comic
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Mumins: Die gesammelten Comic-Strips – Band 4

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Mumins Band 4 Comic
„Mumins: Die gesammelten Comic-Strips – Band 4“ // Deutschland-Start: 5. Oktober 2012

Inhalt / Kritik

Da hat Muminpapa ja mal wieder ein schönes Schlamassel verursacht! Die Absicht war gut, als er die Nähmaschine und die Uhr auseinandernahm, um sie wieder auf Vordermann zu bringen. Dummerweise kommt es dabei aber zu einige Verwechslungen, weil nicht mehr klar ist, welches Teil wohin gehört. Beim Versuch, alles wieder richtig zuzuordnen, entsteht eine ganz andere Maschine. Immerhin: Ganz nutzlos ist die nicht. Vielmehr stellen die Mumins verblüfft fest, dass sie damit durch die Zeit reisen können. Die Familie ist Feuer und Flamme, können sie auf diese Weise doch endlich die Epochen kennenlernen, von denen sie immer geträumt haben, und zugleich ihrem Alltag entfliehen. Ganz so einfach wie gedacht ist das aber nicht, die Vergangenheit ist auch nicht mehr das, was sie einmal war …

Aus der Zeit gefallen

Der vierte Sammelband der 1948 gestarteten Comicreihe rund um die Mumins ist wieder vollgepackt. Gleich fünf Geschichten von Tove Jansson enthielt dieser, die ursprünglich 1957/1958 veröffentlicht wurden. Vorkenntnisse braucht es dabei keine. Zwar sind vereinzelt Anspielungen auf frühere Abenteuer der Familie drin, etwa der Besuch der Riviera in Band 1 oder auch die Maschine der Marsmenschen, die im dritten Sammelband ihr Zuhause fand. Aber man muss diese Bände nicht zwangsläufig gelesen haben, um hier einsteigen zu können. Genauer braucht es überhaupt keine Vorkenntnisse. Verkehrt ist es natürlich nicht, wenn man schon andere Geschichte kennt, um so mit den Figuren vertraut zu sein. Diese werden hier nämlich nicht vorgestellt, weder die Mumins selbst noch die zahlreichen anderen Kreaturen, die in ihrem Umfeld unterwegs sind.

Die fünf Geschichten sind auch voneinander mehr oder weniger unabhängig. Die ersten beiden gehören dabei thematisch zusammen, handeln sie doch jeweils von der Zeitmaschine, die Muminpapa ungeplant erfunden hat. Beim ersten Abenteuer reisen sie in den Wilden Westen, anschließend steht das Rokoko auf dem Programm. Beiden Geschichten gemeinsam ist, dass es mal wieder einiges an Fish-out-of-Water-Humor gibt, wenn die Mumins nicht in diese Zeit passen und sich ständig danebenbenehmen. Gleiches ist auch in der letzten Geschichte der Fall, wenn Mumin plötzlich aufgrund einer erneut ungeplanten Veränderung berühmt wird. Die bodenständige Familie soll auf einmal in der High Society ein und ausgehen? Das kann ja nur schiefgehen.

Zeitlos-satirisch komisch

Damit verbunden sind regelmäßig satirische Seitenhiebe. Auch wenn viele die Mumins für reine Kinderunterhaltung halten, kann das durchaus spöttisch und bissig werden. Gerade die besagte letzte Geschichte spart nicht mit Angriffen, sowohl auf die High Society wie auch die Medien, die Mumin zu einer Sensation machen, sich für ihn aber ebenso wenig interessieren wie für die Wahrheit. Jahrzehnte, bevor Clickbait und Fake News zu weitverbreiteten Ausdrücken wurden, machte sich Jansson bereits darüber lustig. Wobei auch die Gesellschaft als solche aufs Korn genommen wird, die keinen Deut besser ist. Die dritte Geschichte, bei der es um bürgerliche Pflichten geht, ist nicht minder satirisch. Dort müssen auf einmal die Mumins etwas Vernünftiges tun, was ihnen erwartungsgemäß schwerfällt und zu einem sinnbefreiten Aktionismus führt.

Die vierte der fünf Geschichten ist anders angelegt. Manche werden diese auch kennen, weil es darin um einen Kometen geht, der das Mumintal bedroht. Ursprünglich wurde diese 1946 in dem Roman Komet im Mumintal erzählt. Auch in der kultigen Puppenserie (1977 bis 1982) war dies Teil der Handlung, dazu gab es andere Adaptionen, etwa fürs Theater. Die Comic-Variante unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von dem Original, ist eine Art Mischung aus den eher düsteren Büchern und den humorvollen Comics. So gibt es zwar auch in der gezeichneten Version der Ereignisse diverse Witze. Aber es überwiegt doch, gerade im weiteren Verlauf, der Abenteuercharakter, wenn niemand weiß, wie alles ausgeht. Wie in einem Katastrophenfilm. Das sorgt für einige Abwechslung im vierten Band, an Einfällen mangelt es sowieso nicht, auch wenn dieses Mal keine nennenswerten Figuren mehr eingeführt werden.

Credits

OT: „Mumins“
Land: Finnland
Jahr: 1957-1958
Text: Tove Jansson
Zeichnungen: Tove Jansson

Bilder

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Mumins: Die gesammelten Comic-Strips – Band 4
fazit
Der vierte Sammelband der Comics rund um die „Mumins“ bietet viel Abwechslung, wenn mal durch die Zeit gereist wird, ein Komet das Mumintal bedroht und ansonsten die Gesellschaft porträtiert wird. Das ist oft mit satirischem Humor verbunden, der Jahrzehnte später noch erstaunlich aktuell ist und die Geschichten bis heute lesenswert macht.
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4.5