Niko: Reise zu den Polarlichtern Niko ja Myrskyporojen arvoitus
© 2024 Anima Vitae, Cinemaker, Ulysses Films, Moetion Films, A. Film Production/ LEONINE Studios
„Niko: Reise zu den Polarlichtern“ // Deutschland-Start: 7. November 2024 (Kino)

Inhalt / Kritik

Für das fliegende Rentier Niko geht ein Traum in Erfüllung: Endlich darf er wie sein Vater Teil der Weihnachtsmann-Rentiertruppe sein und den Schlitten ziehen. Lange hat er das herbeigesehnt. Er ist sogar bereit, während dieser Zeit ohne seine Familie zu sein, auch wenn diese darüber sehr traurig ist. Doch gerade, als er vor dem entscheidenden Schritt steht, passiert etwas Unerwartetes. Da taucht doch mit Stella noch ein weiteres fliegendes Rentier auf und verlangt, ebenfalls Teil der Truppe zu werden. Tatsächlich gibt es Regularien, die besagen, dass in einem solchen Fall ein Wettkampf darüber entscheidet, wer diesen Platz bekommt. Wohl oder übel lässt er sich darauf ein. Dabei ahnt er aber noch nicht, dass dies der Anfang eines großen Abenteuers ist, bei dem er einiges lernt …

Rückkehr eines Kinderhelden

Manchmal dauert es ein wenig länger. Zweimal schon durfte das Publikum Zeit mit dem jungen Rentier Niko verbringen. Los ging es 2008 mit Niko: Ein Rentier hebt ab. Vier Jahre später gab es ein Wiedersehen bei Niko 2: Kleines Rentier, großer Held. Seither war Funkstille. Zwar gab es Überlegungen, noch eine Serie zu drehen. Daraus wurde aber nichts. Ein bisschen überraschend kommt nun mit Niko: Reise zu den Polarlichtern aber noch ein dritter Film heraus, zwölf Jahre nach dem Vorgänger. Wie sinnvoll das bei Franchises ist, die sich an Kinder richten, ist natürlich etwas, worüber man diskutieren kann. Schließlich sind die Zuschauer und Zuschauerinnen von damals inzwischen erwachsen geworden. Ob die heutige Zielgruppe die ersten beiden Filme kennt, ist nicht sicher, was die Vermarktung etwas schwierig macht.

Tatsächliche Verständnisprobleme gibt es aber keine. Sicher hilft es, wenn man die Vorgänger gesehen hat, um so die Familienverhältnisse besser zu verstehen. Andererseits tauchen die anderen dieses Mal kaum mehr auf. Wirklich relevant ist nur der Vater, zu dem das kleine Rentier immer aufgeblickt hat. Und der Aspekt wird ausführlich erzählt. Es ist sogar eines der Hauptthemen in Niko: Reise zu den Polarlichtern. Nachdem es in den ersten beiden Filmen noch eine reine Heldenverehrung gab, muss der Protagonist bei seinem dritten Abenteuer feststellen, dass die Welt komplizierter ist und sein Vater nicht der unfehlbare Held ist, für den Niko ihn immer hielt. Erwachsenwerden bedeutet hier eben auch zu erkennen, dass man einiges hinterfragen sollte, manches nicht so einfach ist, wie es nach außen hin erscheint.

Erstaunlich nachdenklich

Allgemein ist der Animationsfilm in mehrfacher Hinsicht erstaunlich nachdenklich. Neben dem Verhältnis zwischen Vater und Sohn spielt auch das Thema Wettbewerb eine große Rolle. So wetteifern Niko und Stella um den Posten, was eine Reihe von Fragen nach sich zieht. Wofür lohnt es sich zu kämpfen? Aber auch: Was bin ich bereit zu opfern, um mein Ziel zu erreichen? Denn zu siegen heißt dann auch jemanden zu besiegen. Jemanden hinter sich zu lassen. Niko: Reise zu den Polarlichtern stellt das in Frage, ohne gleich alle Antworten mitzugeben. Sicher, beim Ende mogelt man sich ein bisschen durch, drückt sich vor den Konsequenzen dieser Überlegungen. Aber man muss dem Film schon anrechnen, dass er diese Überlegungen überhaupt startet, welche anschließend sicher auch das eine oder andere Eltern-Kind-Gespräch nach sich ziehen werden.

Weniger erwähnenswert ist die Optik. Natürlich darf man von einer solchen europäischen Coproduktion nicht das erwarten, was in den USA mit einem dreistelligen Millionenbetrag produziert wird. Dennoch, das ist schon ziemlich schlicht, was da auf der Leinwand zu sehen ist, was auch mit den eintönigen Settings zusammenhängt. Etwas genügsam ist auch der Humor in Niko: Reise zu den Polarlichtern, wenn etwa eine Gruppe von Lemmingen dazustößt. Das ist anfangs witzig, wiederholt sich aber zu sehr. Da hätte man sicherlich mehr Zeit und Arbeit investieren dürfen. Dennoch ist das Ergebnis ganz sympathisch, teilweise süß und bereitet wichtige Themen kindgerecht auf.

Credits

OT: „Niko ja Myrskyporojen arvoitus“
Land: Dänemark, Deutschland, Finnland, Irland
Jahr: 2024
Regie: Kari Juusonen, Jørgen Lerdam
Drehbuch: Kari Juusonen, Hannu Tuomainen, Marteinn Thorisson
Musik: Eímear Noone

Bilder

Trailer

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Niko: Reise zu den Polarlichtern
fazit
„Niko: Reise zu den Polarlichtern“ folgt zum dritten Mal dem jungen fliegenden Rentier, das dieses Mal kurz davor steht, endlich den Weihnachtsschlitten ziehen zu dürfen. Das Animationsabenteuer ist erstaunlich nachdenklich, wenn die junge Zielgruppe sich mit verschiedenen Themen beschäftigt. Optik und Humor sind hingegen recht simpel geworden.
Leserwertung0 Bewertungen
0
6
von 10