Peg o my Heart Suk Mung
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Peg O’ My Heart

Peg o my Heart Suk Mung
„Peg O‘ My Heart“ // Deutschland-Start: nicht angekündigt

Inhalt / Kritik

Dr. Man (Terrance Lau) ist bei seiner Arbeit als Psychiater sehr engagiert. Zu engagiert, wenn es nach den anderen in der Klinik geht. Vor allem sein Hang, bei seinen Patienten und Patientinnen auf eigene Faust mehr über deren Hintergründe herausfinden zu wollen, wird nicht gern gesehen. Dabei gibt ihm gerade sein neuester Fall Rätsel auf. So leidet der Taxifahrer Choi (Nick Cheung) unter Schlaflosigkeit. Tatsächlich stellt sich heraus, dass dieser so wenig wie möglich schläft, weil er dann von rätselhaften Alpträumen heimgesucht wird. Das wiederum ist wenig ratsam bei seinem Beruf, immer wieder bringt der übermüdete Choi seine Passagiere in große Gefahr. Als Dr. Man der Sache nachgeht, wird er nicht nur Zeuge rätselhafter Beobachtungen. Er muss sich dabei auch seinen eigenen Alpträumen stellen …

Mischung aus Mystery und Horror

Als Schauspieler ist Nick Cheung natürlich sehr erfahren. Seit 1989 dreht der Hongkonger bereits Filme und Serien, mehr als 80 sind es inzwischen. Zuletzt war er hierzulande in dem Science-Fiction-Actionfilm Warriors of Future zu sehen, bei der es um eine außerirdische Pflanze geht. Es war aber eine Nebenrolle. Dafür ist er in Peg O‘ My Heart besonders prominent vertreten, hat eine der beiden männlichen Hauptrollen. Aus gutem Grund: Es handelt sich bei dem Film um eines der wenigen Werke, bei denen Cheung selbst Regie geführt hat. Auch am Drehbuch war er beteiligt. Da kann man sich dann gleich noch die Rolle des Protagonisten geben – zumal das gewissermaßen eine Doppelrolle ist, die er da erfüllt, wenn an seiner Figur mehr dran ist.

Was genau, wird erst im weiteren Verlauf erklärt. So erfährt man zwischendurch zwar, dass Choi vor seiner Arbeit als Taxifahrer anderweitig beschäftig war. Aber die Hinweise werden nur vereinzelt dem Publikum angeboten. Die Absicht ist klar: Die Zuschauer und Zuschauerinnen sollen gespannt sein, was es mit seinen seltsamen Alpträumen auf sich hat. Peg O‘ My Heart ist dann auch eine Mischung aus Mystery und Horror, wenn der Schlaflose ebenso wie seine Frau (Fala Chen) Visionen haben, in denen sie von irgendwelchen Leuten heimgesucht werden. Das kann in allen möglichen Situationen auftreten, gern in sehr unpassenden wie am Steuer des Autos. Und es tritt so oft auf, dass klar wird, dass da etwas Konkretes vorgefallen sein muss, das diese alptraumhaften Szenen bestimmt.

Atmosphärisch, aber überfrachtet

Das Ergebnis ist zwiespältig. Die Szenen selbst sind teilweise sehr stark geworden, mit einigen guten Einfällen. Wenn sich beispielsweise Chois Frau von einem Mann verfolgt fühlt und diesen überall zu sehen glaubt, findet Cheung sehr effektive Bilder dafür. Der Filmemacher zeigt sich an diesen Stellen als jemand, der ein unerwartetes Talent für das Horrorgenre hat. Gerade auch die später einsetzenden Träume des Doktors lassen einen darauf hoffen, dass sich der asiatische Künstler vielleicht noch häufiger in die menschlichen Abgründe wagt. Peg O‘ My Heart macht da auf jeden Fall Lust auf mehr, ist vielen Genrebeiträgen dieses Jahr überlegen.

Allerdings sind diese Szenen nicht sehr zahlreich. Sie sind auf jeden Fall zu selten: Obwohl der Film mit nicht einmal 100 Minuten Laufzeit eigentlich recht kurz ist, zieht er sich mitunter. Hinzu kommt, dass Cheung und Ryan Ling sich in dem gemeinsamen Drehbuch etwas verzetteln. Die Hauptgeschichte um das Ehepaar ist zwar nicht besonders, reicht als Vorlage aber aus. Die Nebengeschichte um den Arzt hätte es nicht gebraucht, hat mit dem Fall nichts zu tun und trägt nicht wirklich zur Charakterisierung bei. Da hat man eher das Gefühl, dass verschiedene voneinander unabhängige Geschichten in einen Film gesteckt wurden. Völlig überflüssig ist ein dritter Aspekt, der irgendwann eingeführt wird, ohne dass klar würde warum. Vielleicht wurde da bereits auf eine Fortsetzung geschielt. Das macht Peg O‘ My Heart letztendlich frustrierend, wenn Licht und Schatten eng beieinander liegen. Beim nächsten Mal sollte Cheung das Drehbuch vielleicht jemand anderem überlassen.

Credits

OT: „Suk Mung“
Land: Hongkong
Jahr: 2024
Regie: Nick Cheung
Drehbuch: Nick Cheung, Ryan Ling
Musik: Comfort Kwong-Wing Chan
Kamera: Jason Kwan
Besetzung: Nick Cheung, Fala Chen, Terrance Lau, Rebecca Zhu

Trailer

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Peg O’ My Heart
fazit
„Peg O' My Heart“ handelt von einem Psychiater, dessen neuer Patient unter rätselhaften Alpträumen leidet. Die sind teilweise sehr effektiv in Szene gesetzt, die Visionen sind die Höhepunkte des Films. Der Inhalt des Mysteryhorrors kann da nicht mithalten, wenn eine maximal brauchbare Hauptgeschichte auf überflüssige Nebenhandlungen stößt.
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