Eigentlich ist Jett ja ganz gern Mitglied bei den Super Wings, einer aus lauter Flugzeugen bestehenden Truppe. Er liebt es, die Aufträge zu erfüllen und die Pakete zu den Menschen zu bringen. Darin ist er auch gut, niemand ist so schnell wie er! Und doch, so richtig glücklich ist das rot-weiße Flugzeug nicht, es fühlt sich nicht genügend gewürdigt. Eines Tages erhält er aber die Gelegenheit, sich den anderen zu beweisen, als der fiese frühere Spielzeugmacher Billy Willy auftaucht und es auf bekannte Influencer abgesehen hat. Dabei lernt er auch das Mädchen Fei kennen, das selbst Influencerin ist und gerade einen Meilenstein erreicht hat: eine Millionen Follower! Viel haben die beiden nicht gemeinsam. Doch als der Schurke Feis Mutter entführt, kann das Flugzeug nicht tatenlos zusehen und macht sich auf, doch noch zum Helden zu werden …
Kleines Flugzeuge wollen hoch hinaus
Auch wenn es Leute geben soll, die Gespräche mit ihren Autos führen: Üblicherweise haben Fahrzeuge kein Eigenleben. In Animationsfilmen wird das jedoch zuweilen gern außer Kraft gesetzt. Das bekannteste Beispiel ist sicherlich die Cars Trilogie, bei der dem Titel entsprechend Autos das Sagen haben. Auch Elias – Das kleine Rettungsboot brachte es auf mehrere Teile und erzählte die Abenteuer von Booten. Bei Thomas & seine Freunde – Große Welt! Große Abenteuer! ist es ein Zug, der zur Freude kleiner Kinder große Abenteuer erlebt. Mit Super Wings: Maximum Speed sind nun auch Flugzeuge mal wieder an der Reihe und dürfen auf der großen Leinwand viel Spannung für ein junges Publikum erzeugen. Manche werden dabei vielleicht an Planes bzw. die Fortsetzung zurückdenken, die vor rund zehn Jahren viel Geld in die Kinokassen spülten, ein Spin-off von Cars.
Mit diesen hat das hier aber nichts zu tun. Stattdessen basiert die südkoreanisch-chinesische Coproduktion auf einer Serie, die ihrerseits bereits seit 2015 produziert wird. Diese erfreut ich durchaus großer Beliebtheit: Acht Staffeln mit mehr als 300 Folgen wurden bislang gedreht, seit 2017 wird die Kindersendung auch bei uns ausgestrahlt. Man muss diese nicht zwangsläufig gesehen haben, um hier folgen zu können. Prinzipiell ist der erste Kinofilm des Franchises unabhängig genug, um auch ohne Vorkenntnisse einsteigen zu können. Fans werden aber schon mehr von Super Wings: Maximum Speed haben, da hier auf eine große Vorstellungsrunde verzichtet wird. Zumindest bei den bewährten Teammitgliedern gab man sich nicht so wahnsinnig viel Mühe, sie dem Publikum näherzubringen. Während Jett zumindest noch durch seinen Wunsch definiert wird, mehr Beachtung zu finden, sind die anderen Flugzeuge einfach nur da.
Überraschend actionreich
Nicht dass man sonst viel vom Inhalt erwarten sollte. Zwar gibt es schon Ansätze, ein bisschen mehr zu erzählen. Wenn es ein früherer Spielzeugerfinder auf Influencer abgesehen hat, weil die Kinder nur noch an ihren Handys kleben, anstatt mit Spielzeugen zu spielen, dann hätte das schon das Potenzial gehabt, um sich aktuellen gesellschaftlichen Veränderungen auseinanderzusetzen. Umso mehr, da eben Kinder die Zielgruppe sind. Anstatt aber diesen Gedanken weiterzuverfolgen, wird Super Wings: Maximum Speed später zu einem überraschend actionreichen Abenteuer, bei Jett und die anderen sich mit Billy Willy bekämpfen. Eine Art Kinder-Ausgabe der Transformers.
Natürlich darf man hier keine vergleichbare visuelle Materialschlacht erwarten bei dem Spielzeuggekloppe. Letzten Endes handelt es sich bei Super Wings: Maximum Speed dann doch nur um die Kinofassung einer Fernsehserie, ohne größere künstlerische Ambitionen. Wer diese mit einem „richtigen“ Film vergleicht, erkennt gleich, dass das nicht auf einer Stufe ist. Zieht man hingegen andere Serienauskopplungen heran, etwa von Feuerwehrmann Sam, dann ist das Ergebnis schon ordentlich geworden. Das ist alles sauber umgesetzt, mit vielen Farben. Die Fahrzeugdesigns schwanken zwischen knuffig und originell und tragen dazu bei, dass man sich dieses actionreiche Abenteuer durchaus anschauen kann.
OT: „Geugjangpan Syupeo Wingseu: Maegsimeom Seupideu“
Land: Südkorea, China
Jahr: 2024
Regie: Xiaoqing Cai, Cai Dongqing
Drehbuch: Gil Hoon Jung
Musik: Seung-Hyuk Kang
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