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© ARD Degeto/ORF/Petro Domenigg

Tatort: Deine Mutter

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„Tatort: Deine Mutter“ // Deutschland-Start: 15. September (Das Erste)

Inahlt / Kritik

Der Schock ist groß, als der Wiener Rapper Ted Candy (Aleksandar Simonovski) tot in der Tiefgarage gefunden wird. Wer könnte den Star nur erschlagen haben? Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) müssen dies herausfinden und landen dabei schnell bei Akman Onur (Murat Seven), dem Mentor des Toten, der über den geplanten Wechsel zu einer anderen Plattenfirma gar nicht erfreut war. Der Streit zwischen Ted und Akman 47 wird seit einiger Zeit mit großer Härte in der Öffentlichkeit ausgetragen. Oder ist das alles nur inszeniert gewesen? Zumindest wurde die Leiche vor dem Tonstudio gefunden. Und was hat Igor Slavin (Hary Prinz) damit zu tun, ein Hintermann von Akman? Auf der Suche nach Antworten muss das Polizeiduo tief in die Rapszene einsteigen und lernt dabei eine für sie völlig fremde Welt kennen …

Mord in der Rapszene

Dass Fans von Tatort im Sommer längere Zeit Verzicht üben müssen, ist bekannt. Die ARD-Krimireihe macht da traditionell Pause, weshalb mehrere Wochen lang nur noch Wiederholungen laufen. Dieses Jahr war die Wartezeit aber besonders lang, durch die sportlichen Großereignisse Fußballeuropameisterschaft und Olympia waren die öffentlich-rechtlichen Sender monatelang anderweitig beschäftigt. Und so sind seit Letzter Ausflug Schauinsland inzwischen knapp vier Monate vergangen. Nun darf aber wieder ermittelt werden: Die Sommerpause wird mit Deine Mutter beendet. Zum Auftakt geht es wieder nach Österreich, es ist der 58. bzw. 34. Fall des Wiener Teams, das inzwischen zu den Urgesteinen des Dauerbrenners zählt.

Dass es hierbei um das Thema Rap geht, ist ein etwas kurioses Timing. Schließlich spielte auch Ein Fall für zwei: Showbizz, mit dem zwei Tage zuvor eine andere deutsche Krimiserie ihre Rückkehr einleitete, in diesem Milieu. Der Kontrast zwischen dem jeweiligen Ermittlerduo und dem Setting ist hier noch etwas größer. Denn die beiden Hauptfiguren sind nun einmal jenseits der 60. Tatort: Deine Mutter wird dann auch nicht müde aufzuzeigen, dass die zwei nicht in diese Welt passen. Das ist einerseits verständlich. Andererseits ist es nicht zwingend, schließlich gab es schon vor 40 Jahren diese Musik, also zu einer Zeit, als Eisner und Fellner jung waren. Man hat auch nicht wirklich das Gefühl, dass sich seither viel getan hat. Seht man einmal von dem allgegenwärtigen Autotuning ab, was die Musik sehr austauschbar macht, werden hier Klischees bestätigt, die schon einige Jahrzehnte alt sind. Gangster, Sex, Gewalt, das übliche eben.

Bemüht, aber langweilig

Allgemein tut sich der 1272. Film der Reihe schwer damit, in der Gegenwart anzukommen. Da wird im einen Moment über die Jahrzehnte zurückliegenden Streitigkeiten zwischen 2Pac und Notorious B.I.G. gesprochen, so als wäre das eine völlig neue Erkenntnis, nur um im nächsten dann auf einmal von Veggie-Fleisch zu sprechen. Zwischendurch kommt dann auch noch das Thema Homosexualität hinzu, wohl in der Absicht, hinter die Kulissen zu blicken und mehr Tiefgang zu bieten. Das ist aber alles ziemlich plump und ohne durchgängiges Konzept. Der Versuch, diese Welt für das Publikum des Films greifbar zu machen, weckt mitunter Schamgefühl. Dass die Figuren in Tatort: Deine Mutter nicht übermäßig interessant sind, macht die Sache auch nicht besser. Der Wille, sich mit dieser Musik auseinanderzusetzen und alles etwas zu dekonstruieren, war sicher da. Der Wille allein reicht aber nicht aus.

Hinzu kommt, dass der Film als Krimi nicht sonderlich spannend ist. Es gibt zwar schon mehrere Verdächtige, Tatort: Deine Mutter ist also ein klassischer Whodunit, bei dem das Publikum rätseln kann. Es gibt auch verschiedene Richtungen und die unterschiedlichsten Motive, die in Frage kommen. Strukturell ist also alles da, was man für einen gemütlichen Krimiabend braucht. Nur ist die Geschichte einfach nicht sonderlich interessant geworden. Selbst später, wenn sich die Ereignisse etwas überschlagen und auf einmal ganz neue Themen auftauchen, wird das nicht spannend. Nach der langen Wartezeit auf einen neuen Teil hätte man sich einen stärkeren Auftakt für die neue Saison gewünscht.

Credits

OT: „Tatort: Deine Mutter“
Land: Österreich
Jahr: 2024
Regie: Mirjam Unger
Drehbuch: Samuel Deisenberger, Franziska Pflaum
Musik: Sebastian Watzinger
Kamera: Sebastian Thaler
Besetzung: Harald Krassnitzer, Adele Neuhauser, Hubert Kramar, Christina Scherrer, Günter Franzmeier, Ale Simonovski, Murat Seven, Salka Weber, Edita Malovcic

Bilder

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