The Locksmith – Der Spezialist
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The Locksmith – Der Spezialist

The Locksmith – Der Spezialist
„The Locksmith – Der Spezialist“ // Deutschland-Start: 22. September 2024 (digital/Video on Demand) // 23. September 2024 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Wenn es um Schlösser geht, macht Miller Graham (Ryan Phillippe) so leicht niemand etwas vor. Schließlich ist er gelernter Schlosser. Als er dieses Talent aber bei einem Einbruch einsetzen will und dabei erwischt wird, ist seine Karriere vorbei, mehrere Jahre wandert er ins Gefängnis. Als er auf Bewährung wieder draußen ist, versucht er, wieder von vorne anzufangen. So nimmt er einen Aushilfsjob bei seinem Mentor Frank (Ving Rhames) an und versucht auch seine Ex-Partnerin Beth (Kate Bosworth) und ihre gemeinsame Tochter Lindsay (Madeleine Guilbot) zurückgewinnen. Die guten Vorsätze sind aber sofort wieder vorbei, als April (Gabriela Quezada) auftaucht, die Schwester von Millers damaligem Partner und bestem Freund Kevin, der bei dem Einbruch ums Leben gekommen ist. Die ist inzwischen in die Prostitution abgerutscht und bringt ihn dazu, sich an einem neuen Diebstahl zu beteiligen …

Das Leben nach dem Knast

Sie gehören fest zum Filmgeschäft dazu: Menschen, die ihre kriminelle Vergangenheit hinter sich lassen wollen, dabei aber an ihre Grenzen stoßen. Das betrifft einerseits die Leute, die gerade noch Teil der Unterwelt sind, sich also quasi zur Ruhe setzen wollen. Es finden sich aber auch zahlreiche Beispiele, dass Figuren aus dem Gefängnis entlassen werden und nun nach einem Weg suchen, ein neues Leben zu beginnen. Ob Home, Lorelei oder Palmer, da waren in den letzten Jahren einige Filme, die von solchen Neuanfängen berichteten und dabei sogar recht prominent besetzt waren. Mit The Locksmith – Der Spezialist kommt nun ein weiterer Film aus diesem Bereich bei uns heraus und lockt ebenfalls mit einigen bekannteren Namen.

Das Szenario ist entsprechend wenig originell. Der Film erzählt da nichts, was man nicht schon kennt. Während die obigen drei Filme um aus dem Gefängnis entlassene aber in erster Linie den dramatischen Part betonen und erzählen, wie schwierig es ist, den Weg zurück in den Alltag zu finden und gegen Vorverurteilungen anzukommen, da ist The Locksmith – Der Spezialist als Thriller konzipiert. Da bleibt gar nicht viel Zeit für einen Alltag, schon nach wenigen Minuten Laufzeit lockt das nächste Verbrechen. Die US-Produktion unterscheidet sich jedoch von anderen Geschichten um rückfällige Verbrecher, dass dies hier aus einem Schuldgefühl heraus geschieht. Weder wird Miller von Kriminellen genötigt, noch will er selbst noch mal ran. Aber wenn es der Schwester des verstorbenen besten Freundes schlecht geht, dann werden die besten Vorsätze fallengelassen.

Zweckmäßiger Thriller

Ein bisschen wird dann auch mit moralischen Fragen gearbeitet, so wie The Instigators kürzlich. Was ist vertretbar, wenn es darum geht, Leuten zu helfen? Aber auch: Wie verwerflich ist es, von Kriminellen Geld zu stehlen? Man sollte aber keine tiefgründigen Diskussionen erwarten. Auch das andere Thema – Korruption bei der Polizei – bleibt an der Oberfläche. Ob sich der Film mit Letzterem einen Gefallen getan hat, darüber lässt sich auch streiten. The Locksmith – Der Spezialist verheddert sich ein wenig in den verschiedenen Themen und Figurenkonstellationen und macht alles komplizierter, als es notwendig gewesen wäre. Das bedeutet nicht, dass der Film damit unverständlich geworden wäre. Manche werden sich zudem über einige Wendungen freuen. Aber ein bisschen unentschlossen ist das hier schon.

Schlecht ist der Film deswegen aber nicht. Zweckmäßig trifft es eher, wenn er ungefähr das bietet, was man realistisch von ihm erwarten kann. Auch schauspielerisch ist das unauffällig. Der zuletzt primär im B-Movie-Bereich tätige Ryan Phillippe (Kalahari – Hunting Grounds, Summit Fever) kann schön überfordert schauen, auch wenn man ihm den genialen Safeknacker vielleicht nicht unbedingt abnimmt. Stärkeren Eindruck hinterlässt Jeffrey Nordling, der als korrupter Polizist Ian Zwick einen Hang zum Overacting demonstriert. Man kann sich The Locksmith – Der Spezialist daher insgesamt schon anschauen, wenn man gerade in der Stimmung ist für einen solchen Film. Wirklich viel zum Thema beizutragen hat er aber nicht.

Credits

OT: „The Locksmith“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Nicolas Harvard
Drehbuch: John Glosser, Joe Russo, Chris LaMont
Musik: Marlana Sheetz
Kamera: Jeff Bierman
Besetzung: Ryan Phillippe, Kate Bosworth, Jeffrey Nordling, Ving Rhames, Gabriela Quezada, Madeleine Guilbot

Bilder

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The Locksmith – Der Spezialist
fazit
„The Locksmith – Der Spezialist“ folgt einem frisch aus dem Gefängnis entlassenen Schlossknacker, der aus Schuldgefühlen wieder kriminell wird. Der Thriller vermischt dabei mehrere Themen, ohne diese jedoch wirklich auszuarbeiten. Das Ergebnis ist solide, auch schauspielerisch ist der Genrebeitrag unauffällig.
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