Things Will Be Different
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Things Will Be Different

Things Will Be Different
„Things Will Be Different“ // Deutschland-Start: nicht angekündigt

Inhalt / Kritik

Der erste Teil des Coups ist überstanden, die Geschwister Joseph (Adam David Thompson) und Sidney (Riley Dandy) sind mit einem Haufen Geld davongekommen. Nun heißt es aber, erst einmal unterzutauchen, während die Polizei fieberhaft nach ihnen sucht. Da trifft es sich doch gut, dass Joseph von einem ganz speziellen Safe House weiß, in dem sie garantiert niemand findet. Denn dieses liegt in der Vergangenheit, nur durch eine Kombination obskurer Einzelschritte kann man dorthin reisen. Auch das gelingt den beiden, zwei Wochen lassen sie es sich in dem abgelegenen Haus gutgehen und harren der Dinge, die da kommen. Als jedoch langsam die Zeit naht, die Rückreise anzutreten, stellen sie entsetzt fest, dass die entscheidende Tür verschlossen ist. Wer auch immer die Kontrolle über das Safe House hat, will die beiden nicht einfach so in die Gegenwart zurückkehren lassen …

Rätselhafte Geschichte

Auch wenn sie gerade verstärkt irgendwelche Marvel-Serien inszenieren – von irgendetwas muss man ja leben –, dürften Justin Benson und Aaron Moorhead in erster Linie für ihre sonderbaren Indiewerke bekannt. Unter anderem drehte das Duo The Endless (2017) über zwei Brüder, die sich mit ihrer Vergangenheit in einer Sekte auseinandersetzen, sowie Something in the Dirt (2022) um zwei Nachbarn, die mit einer Doku über ein seltsames Phänomen Kasse machen wollen. Michael Felker war bei den genannten Titeln wie auch den anderen Filmen des Duos für den Schnitt verantwortlich. Gleichzeitig arbeitete er daran, auch selbst Filme drehen zu dürfen. Mehrere Kurzfilme fanden sich bereits in seiner Filmografie, mit Things Will Be Different folgte dieses Jahr sein Langfilmdebüt als Regisseur.

Dabei beweist er eine ähnliche Vorliebe für rätselhafte Geschichten wie seine Kollaborateure, die hier als Executive Producer beteiligt bzw. im Fall von Benson als Schauspieler beteiligt sind. Und er hat originelle Einfälle. Dass Menschen durch die Zeit reisen, kommt ständig vor, zumindest in Filmen. Bei Things Will Be Different ist nicht nur der Mechanismus seltsam, wenn die Geschwister einer obskuren Anleitung folgen. Die Idee eines Safe Houses, das quasi außerhalb der Zeit liegt, hat man auch nicht alle Tage. Wer dieses errichtet hat, wie das alles funktioniert, erfährt man jedoch nicht. Allgemein verzichtet Felker auf Kontexte oder Erklärungen. Man weiß ja nicht einmal, woher das Geld stammt, das die beiden gestohlen haben. Das ist alles schon betont mysteriös gehalten.

Besonders und fesselnd

Das wird nicht allen gefallen. Umso mehr, da man zuweilen den Eindruck hat, dass Felker die Rätsel nicht mit einem wirklichen Inhalt verbindet, sondern er alles einfach nur möglichst undurchdringlich gestalten wollte. Darüber kann man sich dann den Kopf zerbrechen. Man kann es aber auch bleiben lassen und sich vielmehr an den besagten sonderbaren Einfällen erfreuen. Gerade die Art und Weise, wie die beiden mit der Zukunft kommunizieren, ist schon sehr besonders geworden. Wobei das streckenweise gar nicht so wichtig ist. Vielmehr dreht sich Things Will Be Different um die zwei Geschwister und ihr nicht einfaches Verhältnis. Das hat eine Reihe guter Szenen zu bieten, getragen von dem Zusammenspiel von Adam David Thompson (Stargirl) und Riley Dandy (Christmas Bloody Christmas).

Dafür ist das Ende enttäuschend. Dass Felker die diversen Fragen, die er aufwirft, nicht beantwortet, ist das eine. Er fängt aber auch quasi ein neues Thema an, packt in eine Szene eine Geschichte, die eigentlich einen ganzen Film gefüllt hätte. Das ist so, als ob ein Roman mittendrin abbricht und die ausstehenden Kapitel in einer kurzen Inhaltsangabe aufgeschrieben werden. Da wäre es besser gewesen, das gleich ganz wegzulassen, anstatt eine derart unglückliche Balance zu haben. Dennoch ist der sonderbare Mystery-Science-Fiction-Thriller, der auf dem South by Southwest Festival 2024 Premiere hatte, ein interessantes Debüt des Regisseurs geworden, das mit minimalen Mitteln zu fesseln versteht. Things Will Be Different zeigt, dass der Neuling Potenzial hat, seinen beiden bekannten Kollegen zu folgen, selbst wenn da narrativ noch Luft nach oben ist.

Credits

OT: „Things Will Be Different“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Michael Felker
Drehbuch: Michael Felker
Musik: Jimmy LaValle, Michael A. Muller
Kamera: Carissa Dorson
Besetzung: Adam David Thompson, Riley Dandy

Trailer

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Things Will Be Different
fazit
In „Things Will Be Different“ verstecken sich zwei Geschwister mit einem Haufen gestohlener Kohle in einem Safe House, das außerhalb der Zeit liegt. Das Szenario ist interessant, auch sonst hat der Science-Fiction-Thriller gute Einfälle. Er ist aber auch zu forciert auf rätselhaft gemacht, zudem ist das Ende enttäuschend.
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