Ugly Verlier nicht dein Gesicht Netflix Streamen online
© Brian Douglas/Netflix

Ugly – Verlier nicht dein Gesicht

Ugly Verlier nicht dein Gesicht Netflix Streamen online
„Ugly – Verlier nicht dein Gesicht“ // Deutschland-Start: 13. September 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

16 ist ein ganz besonderes Alter: Wer dieses erreicht, kommt in den Genuss einer Schönheitsoperation auf dem Weg zu einer idealen Gesellschaft. Ganz so weit ist Tally (Joey King) noch nicht, mit ihren 15 Jahren steht sie aber kurz davor, in diesen erlesenen Kreis aufgenommen zu werden. So wie es ihrem langjährigen Freund Peris (Chase Stokes) ergangen ist, der durch die Transformation das Licht gesehen hat und jetzt leider keine Augen mehr für sie hat. Während sie noch auf den großen Tag wartet, freundet sie sich mit Shay (Brianne Tju) an, die wie sie noch zu den Hässlichen gehört. Dabei gibt es durchaus Leute, die sich dieser Verbesserung widersetzen, angeführt von David (Keith Powers). Dr. Cable (Lavern Cox), die das Utopia leitet, ist darüber gar nicht glücklich. Sie ist es auch, die Tally losschickt, um Shay zu finden, als die kurz vor ihrer Operation verschwindet. Dabei ahnt die Jugendliche nicht, worauf sie sich einlässt …

Zu spät und doch aktuell

Es gab eine Zeit, in der konnte man sich kaum retten vor Jugendfilmen in einem Science-Fiction-Setting. Oft handelte es sich dabei um Adaptionen bekannter Romane, wie etwa Die Tribute von Panem – The Hunger Games, das 2012 eine ganze Welle auslöste. Ob nun Divergent, Hüter der Erinnerung – The Giver oder Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth, da kamen ständig neue Filme heraus in der Hoffnung, von diesem Hype zu profitieren. Doch so schnell diese Welle kam, so schnell war sie auch wieder vorbei. Umso überraschter darf man sein, dass Netflix mit Ugly – Verlier nicht dein Gesicht einen Film herausbringt, der den Eindruck erweckt, zehn Jahre zu spät erschienen zu sein. Zumindest dürften die Aussichten, dass hiermit ein Revival dieses Segments eingeleitet wird, eher gering sein.

Das Thema ist dabei durchaus nach wie vor aktuell. Der Drang zu Konformität, von dem Autor Scott Westerfeld in seinem 2005 veröffentlichten Roman Uglies erzählte, hat in den letzten zwei Jahrzehnten schließlich nicht abgenommen. Man könnte sogar argumentieren, dass die Vorlage heute noch wichtiger ist durch die gestiegene Bedeutung von sozialen Medien und einer wachsenden Ablehnung von Andersartigkeit. Die Idee hatte also Potenzial. Leider wird dieses Potenzial in Ugly – Verlier nicht dein Gesicht aber kaum genutzt. Die gut gemeinte Aussage, dass die Menschen zu ihrem natürlichen Aussahen und damit zu sich selbst stehen sollen, wird gleich zu Beginn deutlich. Weiterentwickelt wird das anschließend nicht mehr. Mehr als ein paar Lippenbekenntnisse springen da nicht raus.

Groteske Besetzung

Das heißt nicht, dass in dem Film keine Entwicklung stattfindet. So darf Tally wenig überraschend im Laufe ihres Abenteuers verstehen, dass diese komischen Außenseiter vielleicht doch recht haben mit der Ablehnung der normativen Schönheit. Man investiert nur nicht so wahnsinnig viel Zeit darin. Ein großes Problem ist dabei die Besetzung von Ugly – Verlier nicht dein Gesicht. Nicht nur, dass wie so oft in Hollywood Erwachsene als Jugendliche verkauft werden sollen. Wenn die 25-jährige Joey King 15 sein soll, der 31-jährige Chase Stokes 16, dann ist das nun einmal wenig überzeugend für jeden, der Augen hat. Geradezu grotesk ist aber, wenn King, Keith Powers und diverse andere Schönheiten hässlich sein sollen. Tatsächlich merkt man bei der Gegenüberstellung der Hässlichen und der Schönen nur anhand der Kleidung, wer wer sein soll, womit die Geschichte ad absurdum geführt wird.

Aber selbst wenn das Casting passender ausgefallen wäre, wäre Ugly – Verlier nicht dein Gesicht kein besonders guter Film geworden. Ob es nun die einfallslose Darstellung der futuristischen Welt ist, die uninspirierten Actionszenen oder die mangelnde Auseinandersetzung mit dem eigenen Thema – warum verändern alle Operierten schlagartig ihre Persönlichkeit? –, Regisseur McG (Family Switch) verpasst es, bei diesem Nachzügler etwas Interessantes auf die Beine zu stellen. Wenn man sich nicht gerade über die verhunzten Elemente aufregt, steht nur Langeweile an. Das ist dann nicht nur Verschwendung von Potenzial, sondern auch von Zeit.

Credits

OT: „Uglies“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: McG
Drehbuch: Jacob Forman, Vanessa Taylor, Whit Anderson
Vorlage: Scott Westerfeld
Musik: Edward Shearmur
Kamera: Xiaolong Liu
Besetzung: Joey King, Keith Powers, Chase Stokes, Brianne Tju, Jan Luis Castellanos, Charmie Lee, Laverne Cox

Bilder

Trailer

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Ugly – Verlier nicht dein Gesicht
fazit
„Ugly – Verlier nicht dein Gesicht“ spielt in einer Welt, in der Jugendliche mit 16 einer obligatorischen Schönheitsoperation unterzogen werden. Die Romanadaption hatte Potenzial, holt aus dem Stoff aber nicht mehr als Allgemeinplätze heraus. Die komplette missglückte Besetzung macht aus der Langeweile zudem ein Ärgernis.
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3
von 10