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Verführung einer Fremden

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„Verführung einer Fremden“ // Deutschland-Start: 12. April 2007 (Kino) // 13. September 2007 (DVD)

Inhalt / Kritik

Die Freude ist groß bei der Journalistin Rowena Price (Halle Berry) und ihrem Partner Miles (Giovanni Ribisi), als sie einen Senator eines Sexskandals überführen können. Zumindest dachten sie das. Umso größer ist die Enttäuschung, als ein entscheidender Zeuge einen Rückzieher macht und die Story doch nicht gebracht wird. Aber bald hat sie ohnehin ein ganz anderes Thema, das sie beschäftigt: Ihre Jugendfreundin Grace (Nicki Aycox) wurde brutal ermordet. Rowena ist fest entschlossen, diesen Fall aufzuklären, so viel ist sie Grace und deren Familie schuldig. Sie hat auch schon eine Ahnung, wer dahinterstecken könnte: der Werbeexperte Harrison Hill (Bruce Willis). Schließlich hatten die beiden eine Affäre. Um diesem näherzukommen, fängt sie eine Assistentenstelle in seiner Agentur an und beginnt, sich ihm unter falschen Namen auch online zu nähern …

Thriller zum Vergessen

Als Verführung einer Fremden 2007 in die Kinos kam, waren die Erwartungen schon höher. Immerhin 60 Millionen US-Dollar ließ man sich damals den Thriller kosten, woran auch die prominente Besetzung ihren Anteil gehabt haben dürfte. Halle Berry und Bruce Willis, das hatte damals noch Zugkraft, die beiden waren echte Stars. Viel gebracht hat es nicht. An den Kinokassen enttäuschte der Film. Die Kritiken waren sogar überwiegend verheerend. Zwar gab es hier mal keine Goldenen Himbeeren, im Gegensatz zu vielen anderen Filmen mit Berry und Willis. Wenn bei Rotten Tomatoes ein desaströses 10 Prozent herausspringt, spricht das aber Bände. In Deutschland war man etwas gnädiger. Toll war die Resonanz jedoch ebenso wenig, inzwischen ist der Film auch größtenteils in Vergessenheit geraten.

Dabei ist der Einstieg recht passabel. Wenn hier ein republikanischer Senator, der gegen Homosexuelle hetzt, gleichzeitig aber Affären mit jungen Männern, an den Pranger gestellt wird, ist das nach wie vor ein erschreckend aktuelles Beispiel für Bigotterie. Gleiches gilt für die Vertuschungen, wenn es um die Kriegsverbrechen der USA geht. Anschließend spielt der politische Aspekt in Verführung einer Fremden keine Rolle mehr. Auch sonst verzichtet der Film auf jegliche inhaltlichen Ambitionen. Das Publikum soll in erster Linie unterhalten werden, mit gefährlichen Ermittlungen und düsteren Geheimnissen, welche die Leute hier so mit sich tragen. Da geht es nicht nur darum, die Wahrheit hinter dem Mord aufzuklären. Zuweilen ist der Weg das Ziel, besonders wenn sich die beiden Hauptfiguren in die Untiefen des Online-Sex begeben.

Wendungsreich, aber nicht spannend

Tatsächlich wird Verführung einer Fremden auch gern mal als Erotikthriller verkauft. Wirklich überzeugend ist diese Einteilung aber kaum. Die wenigen „schmutzigen“ Chats gehen kaum über pubertäres Gehabe hinaus. Viel zu sehen ist auch nicht, wer auf aufregende Sexszenen hofft, darf die Hoffnung gleich begraben. Schlimmer noch ist aber, dass es Regisseur James Foley (Fear – Wenn Liebe Angst macht, Fifty Shades of Grey – Befreite Lust) nicht gelingt, mit der eigentlichen Handlung für Spannung zu sorgen. Klar, da ist der eine oder andere Moment dabei, bei dem Rowena aufzufliegen droht. Aber das reicht nicht aus, um wirklich durchgängig Nervenkitzel zu erzeugen. Dafür ist das Ergebnis einfach nicht interessant genug.

Dabei gibt es schon einige Wendungen. Gerade zum Ende hin springt die Geschichte derart wild herum, dass einem beim bloßen Zusehen schon schwindlig werden kann. Wer Twists mag, könnte deshalb hier auf seine Kosten kommen. Die wenigsten Zuschauer und Zuschauerinnen dürften selbst die Lösung finden. Nur ist das nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal, wenn das Ergebnis derart an den Haaren herbeigezogen ist wie hier. Wenn Verführung einer Fremden diese Absurdität wenigstens mit einem entsprechenden Bewusstsein für den Blödsinn verbinden dürfte. Bei Giovanni Ribisi, der ständig so wirkt, als habe er gerade Drogen eingeworfen, funktioniert das auch. Insgesamt nimmt sich der Film aber zu ernst, was sich gerade bei den zum Teil unzumutbaren Dialogen bemerkbar macht, die offensichtlich tiefgründig klingen sollten und doch lächerlich sind. Das ist dann teilweise so bescheuert, dass es wieder lustig ist. Gesehen haben muss man den Thriller aber nicht.

Credits

OT: „Perfect Stranger“
Land: USA
Jahr: 2007
Regie: James Foley
Drehbuch: Todd Komarnicki
Musik: Antonio Pinto
Kamera: Anastas N. Michos
Besetzung: Halle Berry, Bruce Willis, Giovanni Ribisi

Bilder

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Verführung einer Fremden
fazit
In „Verführung einer Fremden“ versucht eine Investigativjournalistin, den Mord an einer Jugendfreundin aufzuklären. Das fängt vielversprechend an, wird mit der Zeit aber immer unsinniger, verheddert sich in lächerlichen Dialogen und an den Haaren herbeigezogenen Wendungen. Teilweise ist das lustig, auch weil der Thriller das alles so ernst nimmt. Gesehen haben muss man ihn deshalb aber nicht.
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