All My Friends Are Dead
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All My Friends Are Dead

„All My Friends Are Dead“ // Deutschland-Start: 25. Oktober 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Die Freude ist groß bei Sarah (Jade Pettyjohn), Mona (Jennifer Ens), Will (Justin Derickson), Liv (Ali Fumiko Whitney), L.B. (Julian Haig) und Guy (Jack Doupe-Smith), als sie sich auf den Weg zu einem großen Muikfestival machen. Weniger erfreulich ist, dass es unterwegs zu einem Unfall kommt und sie mit einem Platten liegenbleiben. Da sobald kein Ersatzreifen zu finden ist, bleibt ihnen nicht anderes übrig, als erst einmal irgendwo die Nacht zu verbringen. Doch das ist gar nicht so einfach, schließlich ist aufgrund des Festivals alles ausgebucht. Zu ihrem Glück finden sie am Ende eine Wohnung, in der sie bleiben können. Die lässt auch nichts zu wünschen übrig, ist groß und luxuriös. Sie finden als Willkommensgeschenk zudem sieben mit Alkohol gefüllte Gläser, benannt nach den sieben Todsünden. Dabei ahnen sie nicht, dass es jemand auf sie abgesehen hat, der schon bald Jagd auf sie macht …

Aus Spaß am Tod

Eines muss man All My Friends Are Dead ja lassen: Man weiß hier ziemlich genau, was einen erwartet. Schon der Titel nimmt vorweg, dass hier ein größerer Bodycount auf das Publikum wartet. Das hätte prinzipiell auch ein nachdenkliches Drama werden können, das sich mit dem Thema der Sterblichkeit auseinandersetzt. Stattdessen handelt es sich aber um einen klassischen Slasher-Horrorfilm, bei dem das Vergnügen darin bestehen soll, wie nach und nach eine Gruppe dezimiert wird, indem die einzelnen Mitglieder einen möglichst brutalen Tod finden. Die Zuschauer und Zuschauerinnen sollen Spaß daran haben, wie die jungen Männer und Frauen ermordet werden.

Diese Todesszenen haben es in sich. Man begnügt sich nicht einfach damit, irgendwelche Leute zu erschießen oder abzustechen. Der Mord soll zelebriert werden. Zum Teil orientiert man sich dabei an den sieben Todsünden, wie es die Willkommensgläser ankündigen. Zu viel sollte man aber nicht davon erwarten, das hier ist kein zweites Sieben, auch wenn sich der Vergleich natürlich anbietet. Zum einen ist die Verbindung zwischen den Sünden und den Morden recht schwach, oft bleibt es bei einer bloßen Behauptung. Außerdem sind diese bei All My Friends Are Dead immer mal wieder so grotesk, dass der Verdacht naheliegt, es handele sich um eine Komödie. Irgendwelche humorvollen Sprüche sind sowieso immer drin – oder das, was das Drehbuchteam für humorvoll hält. Einfallsreich ist das nicht, die plumpen Dialoge lassen einen eher mit den Augen rollen.

Brutale Morde, dummes Drehbuch

Allgemein ist das Drehbuch ziemlich schwach. Vieles von dem, was hier erzählt wird, folgt den üblichen Konventionen solcher Horrorfilm, ohne Ideen oder eigene Noten. Mal wieder geht es um ein dunkles Geheimnis, welches fatale Konsequenzen hat. Auch beim Ablauf ist da wenig dabei, das überrascht. Und wenn All My Friends Are Dead sich doch mal daran versucht, etwas Eigenes zu erzählen, geht das oft schief. Gerade die Auflösung ist in ihrer Unsinnigkeit schon dreist. Natürlich müssen Horrorfilme keinen Sinn ergeben, oft kommt es auf etwas anderes an. Dann sollte man das aber auch konsequent verfolgen und einen Fun-Slasher daraus machen, anstatt wie hier immer mal wieder so zu tun, als habe man etwas zu sagen, etwa zu Voyeurismus oder sozialen Medien. Da klaffen die Selbstwahrnehmung und der Inhalt ziemlich auseinander.

Das heißt nicht, dass man hiermit keinen Spaß haben kann. Der genreerfahrene Regisseur Marcus Dunstan (The Collector, Unhuman – Wem kannst du trauen?) weiß schon, wie er die entsprechenden Stellen in Szene setzen muss, um sein Publikum zu bedienen. Die Laufzeit ist zudem so kurz, dass wenig Raum für Langeweile bleibt. Und doch ist der Horrorfilm, der auf dem Tribeca Film Festival 2024 Premiere hatte, kaum empfehlenswert. Dafür ist All My Friends Are Dead letztendlich zu uninteressant. Wer gern brutale Morde sieht, kann zwar hierfür mal einen Blick riskieren, da ist schon ein bisschen etwas dabei. Aber es mangelt in diesem Genre nicht an Alternativen, darunter eben auch solchen, die deutlich besser sind.

Credits

OT: „#AMFAD All My Friends Are Dead“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Marcus Dunstan
Drehbuch: Josh Sims, Jessica Sarah Flaum, John Baldecchi
Musik: Mike Thomas
Kamera: Andy Hodgson
Besetzung: JoJo Siwa, Jade Pettyjohn, Justin Derickson, Jennifer Ens, Ali Fumiko Whitney, Julian Haig, Jack Doupe-Smith, Cardi Wong, Michaella Russell

Bilder

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All My Friends Are Dead
fazit
„All My Friends Are Dead“ folgt einer Freundesgruppe zu einem Festival, wo statt Musik nur brutale Morde auf sie wartet. Wer solche gern sieht, kann es hiermit versuchen. Es gibt in dem Genre aber deutlich Besseres, zumal das inhaltlich ein Totalausfall ist, zwischen langweiligen Konventionen und Unsinn schwankt, in der Annahme, man habe tatsächlich etwas zu sagen.
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