Arcadian – Sie kommen in der Nacht
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Arcadian – Sie kommen in der Nacht

„Arcadian – Sie kommen in der Nacht“ // Deutschland-Start: 24. Oktober 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

15 Jahre sind vergangen, seitdem die Erde von einer Katastrophe heimgesucht und ein Großteil der Menschheit ausgelöscht wurde. Paul (Nicolas Cage) hat dieses Unglück überstanden und lebt nun mit seinen beiden Zwillingssöhnen Joseph (Jaeden Martell) und Thomas (Maxwell Jenkins) auf einer heruntergekommenen Farm, wo sie täglich ums Überleben kämpfen. Dabei sind es nicht nur die knappen Lebensmittel und die fehlenden Medikamente, die der Familie zu schaffen machen. Es treiben sich zudem seltsame Monster in der Gegend herum, die es auf sie abgesehen haben. Umso wichtiger ist es, das Haus vor möglichen Angriffen zu schützen …

Ein echter Horror-Output

Auch wenn Nicolas Cage vor einiger Zeit angekündigt hat, in Zukunft nicht mehr so viele Filme drehen zu wollen, sein Output ist nach wie vor beeindruckend. Dabei hat er eine eindeutige Schwäche für das Horrorgenre, immer wieder ist er in solchen Werken zu sehen. Da war beispielsweise das humorvolle Renfield, bei dem er niemand Geringeres als Dracula verkörperte. Viel Aufmerksamkeit erhielt zudem Longlegs, bei dem es um die Jagd auf einen mysteriösen Serienmörder ging. Da durfte man schon neugierig sein, wie wohl Arcadian – Sie kommen in der Nacht ausfallen würde, ein weiterer Horrortitel, in dem der für seine Exzesse bekannte Schauspieler zu sehen ist. Umso mehr, da der Film ein bisschen unter dem Radar lief, nicht wirklich viel darüber gesprochen wurde.

Das hat seine Gründe. Einer davon ist, dass Cage zwar offiziell der Hauptdarsteller des Films sein mag, er wird wenig überraschend in Arcadian – Sie kommen in der Nacht als Erster genannt. Und doch ist er gar nicht so wahnsinnig prominent in der Geschichte. Über weite Strecken verschwindet Paul, ist eigentlich nicht mehr als eine Nebenfigur. Stattdessen stehen die beiden Söhne im Mittelpunkt, wenn es um das nicht immer einfache Verhältnis zwischen den beiden geht. Sie mögen zwar Zwillinge sein und in ähnlichen Situationen aufgewachsen. Dennoch sind sie ziemlich unterschiedlich geworden, was ein Grund ist für wiederkehrende Konflikte. Ein anderer ist Charlotte (Sadie Soverall), die hübsche Nachbarstochter, die es Thomas angetan hat. Das führt dann zwar nicht zu dem erwarteten Liebesdreieck, wohl aber zu Meinungsverschiedenheiten, wenn die Prioritäten anders verteilt sind.

Solide Mischung aus Familiendrama und Horror

Das klingt jetzt erst einmal weniger nach Horror. Tatsächlich kann man sich auch darüber streiten, ob Regisseur Benjamin Brewer (The Trust) wirklich einen solchen Film gedreht hat. Über weite Teile ist das doch eher ein Familiendrama. Das heißt nicht, dass man in Arcadian – Sie kommen in der Nacht komplett auf Genreelemente verzichten muss. So wird langsam klar, was der Menschheit so zugesetzt hat, wenn Nacht für Nacht lichtscheue Monster Jagd auf die Überlebenden machen. Diese Monster haben es dann auch in sich. Man sieht sie zwar nicht oft, zudem meistens nicht sehr gut – sie meiden nun einmal das Licht, was dem Budget sicherlich geholfen haben dürfte. Dafür sind sie schon recht eigentümlich designt, das bizarre Aussehen der Viecher trägt sicherlich dazu bei, dass man sich an den Film erinnert.

Inhaltlich ist das ansonsten eher weniger erinnerungswürdig. Ob es nun das grundsätzliche Szenario ist um eine Familie, die nach dem Zusammenbruch der Zivilisation ums Überleben kämpft, oder auch der grundsätzliche Ablauf der Handlung: Größere Überraschungen bleiben aus. Im Gegensatz zu den obigen Filmen mit Cage, die mit originellen Ideen gefielen, ist das Horrordrama, das beim South by Southwest Festival 2024 Premiere feierte, ein wenig austauschbar. Schlecht ist es jedoch nicht, das verhindert allein schon die gute schauspielerische Leistung, wenn es um die Darstellung der Familiendynamik geht. Wer sich darauf einlassen kann und sich eben bewusst ist, dass Arcadian – Sie kommen in der Nacht nur bedingt ein Genrebeitrag ist, findet hier einen soliden Film, der sicher keine neuen Impulse liefert, aber das Gewohnte gut umsetzt.

Credits

OT: „Arcadian“
Land: Irland, USA
Jahr: 2024
Regie: Benjamin Brewer
Drehbuch: Michael Nilon
Musik: Andreas Hoge
Kamera: Markus Ilschner
Besetzung: Nicolas Cage, Jaeden Martell, Maxwell Jenkins, Sadie Soverall

Bilder

Trailer

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Arcadian – Sie kommen in der Nacht
fazit
„Arcadian – Sie kommen in der Nacht“ handelt von einer Familie, die in einer postapokalyptischen Welt gegen Monster kämpft. Das klingt nach viel Action, ist über weite Strecken aber mehr Familiendrama als wirklich Horror. Als solches ist der Film solide, auch wegen der Schauspieler, selbst wenn keine nennenswerten eigenen Ideen drin sind.
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