Brothers 2024 Amazon Prime Video
© Amazon Prime Video/Tina Rowden

Brothers (2024)

Brothers 2024 Amazon Prime Video
„Brothers“ // Deutschland-Start: 17. Oktober 2024 (Amazon Prime Video)

Inhalt / Kritik

Eigentlich hatte Moke Munger (Josh Brolin) sein Leben als Krimineller hinter sich gelassen. Er geht einer regulären Tätigkeit nach, ist glücklich mit Abby (Taylour Paige) verheiratet, Nachwuchs ist auf dem Weg. Doch dann steht eines Tages sein Zwillingsbruder Jady Munger (Peter Dinklage) vor der Tür, mit dem er früher viele Raubzüge durchgeführt hat und der deswegen auch im Gefängnis landete. Und Jady hält nicht viel davon, ein normales, redliches Leben zu führen. Er hat sogar schon eine Idee, wie er an richtig viel Geld kommen könnte. So plant er, an die Smaragde heranzukommen, die ihre ebenfalls kriminelle Mutter Cath (Glenn Close) vor vielen Jahren gestohlen und versteckt hat. Ganz so einfach ist das aber nicht. Denn da sind noch andere, die hinter den Steinen her sind …

Große Namen, wenig Spaß

Vorfreude ist die schönste Freude, lautet ein bekanntes Sprichwort. Manchmal ist es auch die einzige Freude. Ein aktuelles Beispiel dafür ist der Amazon Prime Video Film Brothers, bei dem wir zwei ungleichen Brüdern bei einem zunehmend chaotischen Coup folgen. So durfte man allein deshalb schon neugierig sein, da es sich um den lang erwarteten zweiten Langfilm von Regisseur Max Barbakow handelt, der einige Jahre zuvor mit Palm Springs eine der besten und unterhaltsamsten Varianten der Zeitschleifen-Komödie vorlegte. Das Drehbuch stammt von Macon Blair, der ursprünglich als Schauspieler bekannt wurde, aber auch einige interessante Arbeiten als Regisseur und Autor vorlegen kann. Und dann wäre da noch die Besetzung: Die Actionkomödie kann mit einer Reihe bekannter Namen protzen, die ebenfalls Lust darauf machen, sich den Film anzuschauen.

Umso enttäuschender ist, was dabei rausgekommen ist. Schon die Ausgangssituation spricht jetzt nicht unbedingt dafür, dass man sich groß Mühe gegeben hat. Ein Mann, der die Kriminalität hinter sich lassen wollte, dann aber von seiner Vergangenheit eingeholt wird? Das geht kaum weniger kreativ. Auffälliger ist da schon, dass Josh Brolin und Peter Dinklage Zwillingsbrüder spielen, obwohl sie ganz offensichtlich keine optische Ähnlichkeit haben. Da drängt sich zwangsläufig der Vergleich zu Twins – Zwillinge auf, damals waren es Arnold Schwarzenegger und Danny DeVito, die als Zwillinge verkauft wurden. Während der 8ßer Jahre Kinohit die offensichtliche Unterschiedlichkeit aber aufgriff und offensiv in die Geschichte einbaute, interessiert sich Brothers überhaupt nicht für die erklärungsbedürftige Konstellation. Nun muss man natürlich nicht mit dem Holzhammer Witze zu dem Thema machen. Wenn dieser Gegensatz aber gar nicht verwendet wird, darf man sich schon fragen: wozu das Ganze?

Verschwendetes Talent

Zumal sich der Film für plumpe Witze nun wirklich nicht zu schade ist. Immer wieder sind da Humorversuche drin, die zwischen peinlich und öde schwanken. Besonders übel ist eine Szene, die sich um ein etwas anderes Haustier und dessen Bedürfnisse dreht. Brothers ist da nicht mehr als eine dieser typischen US-amerikanischen Abfall-Komödien. Darüber müsste man sich nicht so ärgern, wenn dabei nicht reihenweise Talente verschwendet würden. Neben den oben genannten Größen vor und hinter der Kamera finden sich beispielsweise Marisa Tomei und Brendan Fraser, die aber an undankbare Nebenrollen verschwendet werden und bei denen man sich ebenfalls fragen darf, was genau sie an dem Stoff denn nun gesehen haben.

Richtig schlecht mag der Film nicht sein. So ist er durchaus energiegeladen. Außerdem ist da die spielfreudige Besetzung. Glenn Close als rücksichtslose Gangstermama macht beispielsweise durchaus Spaß. Dem Rest kann man ebenfalls keinen Vorwurf machen, mit viel Energie stürzen sie sich in die Rollen, so dünn sie auch ausgearbeitet sind. Das ändert aber nichts daran, dass die Komödie recht mau geworden ist und allein der Namen wegen einen Blick wert ist. Wenn Brothers zum Ende hin sagt, dass man sich bei dieser Familie nie langweilt, wünscht man sich einen Veto-Knopf herbei, um diese Falschaussage sofort zu monieren. Sofern man überhaupt bis zum Ende durchgehalten hat.

Credits

OT: „Brothers“
Land: UK
Jahr: 2024
Regie: Max Barbakow
Drehbuch: Macon Blair
Musik: Rupert Gregson-Williams
Kamera: Quyen Tran
Besetzung: Josh Brolin, Peter Dinklage, Glenn Close, Marisa Tomei, Brendan Fraser, Taylour Paige, M. Emmet Walsh

Bilder

Trailer

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Brothers (2024)
fazit
In „Brothers“ tun sich zwei ungleiche Zwillinge zusammen, um an die kriminellen Familienmachenschaften anzuschließen und verschwundene Smaragde zu suchen. Die Actionkomödie lockt mit großen Talenten vor und hinter der Kamera. Umso enttäuschender ist, wie langweilig sie am Ende geworden ist, wenn Einfälle fehlen und das Potenzial kaum genutzt wird. Da kann auch das engagierte Ensemble nur bedingt helfen.
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