Butchers Raghorn
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Butchers: Raghorn

„Butchers: Raghorn“ // Deutschland-Start: 3. Oktober 2024 (Kino)

Inhalt / Kritik

Auf der Flucht vor der Polizei haben Sarah (Hollie Kennedy), ihr Cousin Josh (Sam Huntsman) und ihr Kumpan Rico (Miguel Cortez) einen schweren Unfall. Da das Auto nicht mehr zu gebrauchen ist, machen sie sich mit ihrer Geisel, der Trans-Person Ash (Corgand Svendsen), auf den Weg durch den Wald und hoffentlich zu ihrem Kontakt und damit zum erhofften Lösegeld. Jedoch geraten sie in einen Hinterhalt, gelegt von Clyde (Nick Biskupek) und dem Hünen Crusher (Michael Swatton). Die beiden haben schon viele nichtsahnende Wanderer und Touristen auf dem Gewissen und suchen schon seit geraumer Zeit nach neuen Opfern. Während Crusher ein Auge auf Ash geworfen hat, macht sich Clyde an die blutige Arbeit an den Entführern, die zwar noch versuchen zu verhandeln, doch schon bald einsehen müssen, dass sie nun um ihr Überleben kämpfen müssen.

Into the Splatterverse

Neben einer ganzen Reihe kitschiger romantischer Weihnachtskomödien hat sich der US-Amerikaner Adrian Langley einen Namen als Indie-Horror-Regisseur gemacht. Mit Butchers (2020) gelang ihm dabei ein Film, der nicht nur viele Horrorfans begeistern konnte, sondern auch kommerziell recht erfolgreich war für einen Indie-Film. Langley hat große Pläne mit der Hommage an Filme wie Wrong Turn und Hatchet, denn neben Butchers – Raghorn folgt schon bald Butchers – Bonesaw, der in den USA schon angelaufen ist. Langley spricht in Interviews gar von einer Art Splatterverse, dessen Grundlage er wohl mit den ersten drei Filmen legen will. Man sollte also schon wirklich auf Backwood-Horror stehen, wenn man sich auf Butchers – Raghorn einlässt, denn abgesehen von ein paar netten Splatterszenen gibt es nicht viel, was man nicht schon einmal besser gesehen hat.

Der Titel Splatterverse (falls es tatsächlich zu diesem kommt) ist trügerisch, denn abgesehen von der Optik haben Butchers und  Butchers – Raghorn kaum Gemeinsamkeiten. Im Zentrum stehen wieder einmal ein paar zurückgebliebene Hillbillies, die mitten im Wald nach Opfern Ausschau halten, die auch nicht lange auf sich warten lassen und die danach auf besonders brutale Weise umgebracht werden. Vielleicht aber ist das Label, das Langley benutzt, durchaus angebracht, denn bedenkt man, dass wir von Narrativen sprechen, die nach einem gewohnten Prinzip ablaufen und relativ spannungsarm vor sich hin plätschern, dann mag das Konzept mit Sicherheit korrekt sein. Von dem Moment an, wenn die Protagonisten an einer Tankstelle halten oder man das erste Opfer durch den Wald irren sieht, hat man eigentlich schon genug gesehen, um zu wissen, was nun folgen wird. Da das Drehbuch sich darüber hinaus nicht wirklich für seine Figuren interessiert, fällt es dem Publikum auch schwer, sich auf diese Figuren einzulassen oder mit ihnen mitzufiebern. Im Gegenteil, teils sind sie so nervig oder schlecht gespielt, dass man sie nach ihrem Ableben auf der Leinwand nicht weiter vermisst.

„Wir sind hier nicht in Texas.“

Als Sarah Clyde einen Deal anbietet, der ihr und ihrem Cousin das Leben retten soll, muss sie feststellen, dass dem Psychopath materielle Werte reichlich egal sind. „Ihr seid wie die Familie aus Texas Chain Saw Massacre“, sagt sie ihm, woraufhin er nur trocken grinsend erwidert, dass sie aber nun einmal nicht in Texas seien. Dass man derart offen mit seine Inspirationen umgeht, ist keineswegs eine Art von Meta-Kommentar oder clevere Intertextualität, sondern lediglich ein Versuch, auf dem Ruf eines anderen (besseren) Werkes aufzubauen. Dies gelingt Butchers – Raghorn leider nicht wirklich, vielleicht noch am ehesten bei den Gewaltszenen oder der Optik der Hütte, die Clyde und Crusher ihr Zuhause nennen. Aber selbst hier muss man festhalten, dass diese Szenen wie heruntergespult wirken, keinerlei Schockeffekt haben und gerade einmal vagen Ekel nach sich ziehen. Von der unangenehmen Atmosphäre in Tobe Hoopers Film oder gar der Spannung eines Wrong Turn ist Langleys Film meilenweit entfernt.

Credits

OT: „Butchers Book Two: Raghorn“
Land: Kanada
Jahr: 2024
Regie: Adrian Langley
Drehbuch: Adrian Langley
Musik: Andrew Morgan Smith
Kamera: Adrian Langley
Besetzung: Corgand Svendsen, Sam Huntsman, Hollie Kennedy, Nick Biskupek, Michael Swatton, Mark Templin, Miguel Cortez, Dave Coleman

Bilder

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Butchers: Raghorn
fazit
„Butchers – Raghorn“ ist ein Horrorfilm, der viele große Vorbilder hat, aber zu keiner Zeit an diese herankommt. Adrian Langleys Film ist eine Aneinanderreihung gängiger Klischees des Backwood-Horror, die man schon einmal besser inszeniert gesehen hat.
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