Auch wenn Elly (Sarah Grey) mit ihrer Mutter nicht viel anfangen konnte, geht es ihr doch nahe, als diese sich das Leben nimmt. Jetzt heißt es erst einmal, den Nachlass zu klären und mit der Vergangenheit abzuschließen. Bis sie mit all dem durch ist, erklärt sie sich dazu bereit, als Krankenschwester für die ältere Dame Ambrose (Meg Foster) zu arbeiten, die seit einem Schlaganfall pflegebedürftig ist und kaum noch ansprechbar. Während sie sich um diese kümmert, kehren immer wieder ihre Gedanken zu ihrer toten Mutter zurück. Doch dabei wird sie regelmäßig abgelenkt, als sie eigenartige Beobachtungen macht und in ihr die Überzeugung wächst, dass da etwas in dem Haus nicht mit rechten Dingen vor sich geht …
Einfallsloser Horrorstreifen
Auch wenn Meg Foster im Laufe ihrer langen Karriere in Dutzenden von Filmen und Serien mitgespielt hat, inzwischen bringt man sie doch überwiegend mit Horrorfilmen in Verbindung. Unter anderem war sie in Jeepers Creepers 3 sowie Hellblazers über teuflischen Ärger in einer Kleinstadt zu sehen. Sehenswert sind die Titel in der Regel nicht, oft handelt es sich um mäßige Direct-to-Video-Produktionen. Insofern verwundert es nicht wirklich, wenn sich Cursed da nahtlos einreiht, ein weiterer Genrevertreter, auf den man gern verzichten kann. Überraschend ist allenfalls, dass die US-Amerikanerin hier eine Hauptrolle hat. Sofern man von einer Hauptrolle sprechen kann, wenn die Figur die meiste Zeit über nur regungslos im Bett liegt.
Immerhin: Am Anfang hat sie eine eindrucksvollere Szene, bei der ihr zerfurchtes Gesicht zum Einsatz kommt. Auch zum Schluss fährt der Film noch einmal etwas auf, um das Publikum in Angst und Schrecken zu versetzen. Cursed lässt dann die Katze aus dem Sack, die lange nur bedrohlich fauchen durfte. Tatsächlich geschieht die meiste Zeit über gar nichts. Und wenn etwas geschieht, dann erfolgt das streng nach Anleitung. Die US-amerikanische Produktion ist überwiegend frei von Einfällen, geschweige denn interessanten Einfällen. Das Thema eines Fluchs, welcher unliebsame Menschen anvisiert, ist grundsätzlich schon eines, welches Potenzial hat. Schließlich werden dabei Abgründe offenbart. Nur ist darin nicht wirklich viel zu finden, das am Ende auch packend ist.
Tödliche Schuldgefühle
Versucht wurde das durchaus. So gibt es gerade bei der Protagonistin einiges aufzuarbeiten, wenn sie in ihrem neuen Zuhause mit ihrer toten Mutter konfrontiert wird. Manche werden dabei vielleicht an den Klassiker Bis das Blut gefriert denken, wo die Hauptfigur ebenfalls nach dem Tod von Schuldgefühlen geplagt ist und durch ihre angeknackste Psyche zu einem idealen Opfer für das Spukhaus wird. Während dabei aber immer offenbleibt, was nun real ist und was eingebildet, hat Cursed die Antwort darauf bereits vorweggenommen. Der Prolog hat schließlich einiges verraten. Ein paar Fragen sind dabei schon noch zu klären, womit traditionell bis zum Ende gewartet wird. Es lohnt sich nur nicht darauf zu warten, dafür ist die Geschichte einfach nicht gut genug.
Dann und wann sieht der Horrorfilm von Regisseur Kevin Lewis (Willy’s Wonderland) passabel aus, das eine oder andere Bild kann sich schon sehen lassen. Aber das ist nicht genug, um die übrige Langeweile auszugleichen, die sich irgendwann breitmacht. Schauspielerisch ist das ebenfalls nicht erwähnenswert, was im Zusammenspiel mit den nichtssagenden Figuren dazu führt, dass es einem relativ egal ist, was geschieht. Es gibt sicherlich schlechtere Genrebeiträge, man muss sich – von gelegentlichen Dialogentgleisungen abgesehen – nicht wirklich ärgern. Wenn das aber schon das Beste ist, was man über einen Film sagen kann, dann darf man es auch gleich ganz bleiben lassen. Mehr als die übliche Dutzendware, wie man sie gerade in diesem Segment oft findet, ist das nicht.
OT: „The Accursed“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Kevin Lewis
Drehbuch: Sean Ellis
Musik: Émoi
Kamera: David Newbert
Besetzung: Sarah Grey, Meg Foster, Sarah Dumont, Mena Suvari, Alexis Knapp, Kailani Knapp
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