Der Schock ist groß, als die Schlagzeugerin einer aufstrebenden Popband erschossen wird. Dabei stellt sich heraus, dass eigentlich gar nicht sie das Ziel war, sondern die Sängerin Gaia Lafayette (Victoria Emslie). Diese ist populär genug, um regelmäßig Hassnachrichten zu erhalten. Doch wer könnte sie so sehr hassen, um sie sogar töten zu wollen? Aber vielleicht findet sich auch in ihrem direkten Umfeld jemand, der ein Motiv haben könnte. Detective Roy Grace (John Simm), der mit einer Leiche auf einer Schweinefarm beschäftigt ist, beauftragt seinen Stellvertreter Glenn Branson (Richie Campbell) damit, den Fall zu übernehmen. Tatsächlich erfahren er und sein Team DS Bella Moy (Laura Elphinstone), DS Norman Potting (Craig Parkinson) und DC Nick Nicholl (Brad Morrison), dass es mehrere Leute gibt, die dafür in Frage kommen …
Zwei Fälle zum Staffelende
Alles hat einmal ein Ende, auch die dritte Staffel von Detective Grace. Insgesamt drei Filme umfasst diese. Bei Du sollst nicht sterben ging es um einen mysteriösen Serienvergewaltiger, der sich in Ganzkörper-Latex-Kostüme kleidet. Beim Mittelteil Rigor Mortis drehte sich alles um einen tödlichen Verkehrsunfall, der sich als deutlich mehr herausstellt. Mit Mörderische Obession wird nun auch die letzte Episode im ZDF ausgestrahlt, bevor Fans wieder warten müssen. Immerhin, für Nachschub ist gesorgt. Eine vierte Staffel wurde gerade erst in den USA und im Vereinigten Königreich ausgestrahlt. Es ist sogar eine fünfte Staffel bereits fest in Planung. Und selbst danach wird wohl noch nicht Schluss sein. Schließlich hat Autor Peter James bereits 21 Bände rund um den Polizisten Grace geschrieben, die hier vorliegende Episode ist gerade mal die achte. Da könnte also noch einiges kommen.
Nachdem es letzte Woche eher enttäuschend wurde, ist Detective Grace: Mörderische Obsession auch wieder eine interessantere Episode geworden. So gibt es dieses Mal gleich zwei Fälle, die parallel ermittelt werden. Der Strang um die Leiche auf der Farm, die bereits von Schweinen angefressen wurde, ist natürlich einer, der etwas spektakulärer ist. Die Geschichte um die bedrohte Sängerin ist aber nicht minder rätselhaft. An der Stelle wird der Film auch stärker zu einem Whodunit. Während bei der Leiche erst einmal bestimmt werden muss, wer der Tote überhaupt ist, geht es bei der Bedrohung gleich auf die Suche nach Verdächtigen. Ganz klassisch gibt es auch mehrere Personen, die dafür in Frage kämen. In der Welt der Krimis ist es schließlich Standard, dass jeder Mensch mehrere Todfeinde hat.
Solider Krimi mit vielen Rätseln
Das Prinzip ist bewährt und funktioniert auch hier. Während deutsche Fernsehkrimis zuletzt wenig Rätselstoff anboten, da darf bei dem britischen Import wieder nach Lust und Laune spekuliert werden, wer und was dahintersteckt. Dabei gibt es erneut einige Wendungen, um es den Zuschauern und Zuschauerinnen nicht zu einfach zu machen. Manche der Einfälle sind gemein, andere eher gewöhnlich. Die Mischung funktioniert bei Detective Grace: Mörderische Obsession grundsätzlich, auch wenn nicht unbedingt alles davon sehr glaubwürdig ist. Aber in der Hinsicht haben sich bereits andere Folgen weiter aus dem Fenster gelehnt. Man versucht hier nicht, die Realität abzubilden, sondern will für etwas Spannung sorgen.
Bei den Fällen funktioniert das. Ziemlich langweilig sind hingegen die Nebenstränge. Die ganze Staffel wird die Geschichte um Sandy am Leben gehalten, die verschwundene Frau von Grace. Jedes Mal gibt es 1-2 Minuten, die neugierig auf die Zukunft machen sollen, aber letztendlich unbefriedigend sind. Die Streitigkeiten mit dem Chef hätte es auch nicht unbedingt gebraucht. Entweder man macht das konsequent und erzählt etwas dazu oder man lässt es ganz weg. Aber auch wenn das ein wenig nervt, insgesamt ist Detective Grace: Mörderische Obsession wieder ein solider Krimi geworden, mit dem man den Sonntagabend ausklingen lassen kann, weswegen es ganz gut ist, wenn ein Wiedersehen ansteht.
OT: „Grace: Not Dead Yet“
Land: UK
Jahr: 2023
Regie: Will Sinclair
Drehbuch: Ben Court, Caroline Ip
Vorlage: Peter James
Musik: Matthew Slater
Kamera: Nick Dance
Besetzung: John Simm, Richie Campbell, Zoë Tapper, Victoria Emslie, Sam Hoare, Brad Morrison, Craig Parkinson, Laura Elphinstone, Alexander Cobb, Adeola Yemitan, Clare Calbraith
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