Die letzte Nacht in Tremor La última noche en Tremore Beach The Last Night at Tremore Beach Netflix Streamen online
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Die letzte Nacht in Tremor

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„Die letzte Nacht in Tremor“ // Deutschland-Start: 25. Oktober 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Der Komponist Alex De La Fuente (Javier Rey) führt ein zurückgezogenes Leben in einem Haus an der Küste. Zwar hält er durchaus Kontakt zu anderen Menschen. Da wäre seine geheime Freundin Judy (Ana Polvorosa), ein benachbartes Paar und natürlich seine beiden Kinder Bea (Carla Quílez) und Bruno (Jordi Catalán), die bei seiner Ex-Frau Paula (Carlota Olcina) leben. Aber er zieht es insgesamt vor, ungestört zu sein und so seiner Arbeit nachgehen zu können. Doch dieses beschauliche Dasein wird auf den Kopf gestellt, als er in einen Unfall verwickelt wird. Plötzlich wird er immer wieder von Visionen heimgesucht, eine schrecklicher als die andere. Dabei dämmert ihm bald, dass er offensichtlich die Gabe seiner Mutter geerbt hat, die auch immer wieder die Zukunft vorhersehen konnte. Anders als diese will sich Alex aber nicht dem Gezeigten ergeben, sondern sucht nach einer Möglichkeit, das Unglück noch aufzuhalten …

Gefangen zwischen den Zeiten

Als vor einigen Jahren Genrefilme aus Spanien der große Hype waren, hatte er einen bedeutenden daran: Oriol Paulo. Mit The Body – Die Leiche (2012) und Der unsichtbare Gast (2016) legte er zwei hochspannende Thriller vor, bei denen das Publikum zudem ordentlich rätseln durfte. Seither war der Regisseur zwar nicht untätig, hinterließ aber weniger Eindruck. Parallelwelten (2018) ging eher etwas unter, God’s Crooked Lines (2022) schaffte nicht einmal den Weg zu uns. Dafür war die Serie Kein Friede den Toten 2021 populär, eine von mehreren, die auf Romanen von Harlan Coben basieren. Jetzt gibt es eine weitere längere Produktion des Spaniers, erneut auf Netflix veröffentlicht. Und auch Die letzte Nacht in Tremor basiert auf einem Buch, dieses Mal von Mikel Santiago.

An Wendungen und Geheimnissen mangelt es auch dabei nicht. Anders aber als bei den meisten der oberen Titel wird hier aber mit einem übernatürlichen Element gespielt. Nachdem der Protagonist von einem Blitz getroffen wurde, kann er die Zukunft vorhersehen. Oder vielleicht auch nicht? Paulo lässt dies offen, wie das in solchen Fällen üblich ist. Das Publikum soll sich schließlich fragen, ob diese Visionen nun wahr sind oder Ausdruck von psychischen Problemen. Ein beliebtes Mittel in Thrillern oder Horrorfilmen. Während man meistens mit der Zeit aber klarer sieht, wird Die letzte Nacht in Tremor eher noch verwirrender. Da verschwimmen nicht nur Realität und Vorstellung, auch die Grenzen zwischen gestern, heute und morgen werden sehr löchrig. Das führt zu einer steigenden Orientierungslosigkeit, wenn man sich nichts mehr wirklich sicher sein kann.

Zwischen spannend, anstrengend und zäh

Das wird die einen freuen, da hier wirklich bis zum Schluss offen ist, was da genau geschieht und worum es geht. Andere könnten unterwegs genervt sein. Oder auch gelangweilt: Mit acht Folgen, die teils deutlich über eine Stunde lang ist, hat sich Paulo Exzessen hingegeben, die der Serie nicht guttun. Zumal auch nicht immer klar ist, warum er das so in die Länge zieht. Folge vier arbeitet beispielsweise ein altes Trauma auf, von dem man sich fragen darf, was es in der Geschichte zu suchen hat – vom Schockfaktor einmal abgesehen. Vor allem hätte das nicht in dieser epischen Breite erzählt werden müssen, Die letzte Nacht in Tremor macht es sich da in einem sehr langen Flashback gemütlich. Während der Abschnitt aber zumindest noch nervenaufreibend ist, wird es an anderen Stellen zäh. Dass eine oftmals aufdringliche Musik zum Einsatz kommt, macht die Sache auch nicht besser.

Aber es gibt eben auch packende Momente. Gerade gegen Ende hin, wenn sich die Ereignisse überschlagen, ist die Neugierde groß, wie das Ganze ausgehen mag. Aber auch vorher schon hat die Serie immer wieder etwas anzubieten. Hauptdarsteller Javier Rey (Beyond the Summit, Die Stille des Todes) überzeugt zudem in der Rolle des Künstlers, der zunehmend die Kontrolle verliert und von einer Krise in die nächste stürzt – auch wenn das anstrengend werden kann. Hinzu kommen stimmungsvolle Settings, gerade die an der Küste machen einiges her. Wer ein Faible für Mysterythriller hat und die nötige Geduld mitbringt, kann daher einen Blick riskieren, selbst dieser nicht an die früheren Werke von Paulo herankommt.

Credits

OT: „La última noche en Tremore Beach“
IT: „The Last Night at Tremore Beach“
Land: Spanien
Jahr: 2024
Regie: Oriol Paulo
Drehbuch: Oriol Paulo, Jordi Vallejo, Lara Sendim
Vorlage: Mikel Santiago
Musik: Fernando Velázquez
Kamera: Bernat Bosch, Albert Pascual
Besetzung: Javier Rey, Ana Polvorosa, Guillermo Toledo, Pilar Castro, Carla Quílez, Jordi Catalán, Carlota Olcina

Bilder

Trailer

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Die letzte Nacht in Tremor
fazit
„Die letzte Nacht in Tremor“ folgt einem Mann, der meint, die Zukunft vorhersehen zu können, und dabei ein schreckliches Ereignis verhindern will. Das ist streckenweise spannend und mysteriös, manchmal aber auch etwas nervig. Und auch die exzessive Länge sorgt dafür, dass der auf einem Roman basierende Thriller nicht an frühere Werke von Regisseur Oriol Paulo herankommt.
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