Die Werwölfe von Düsterwald Loups-Garous Family Pack Netflix Streamen online
© Stanislav Honzik/Netflix

Die Werwölfe von Düsterwald

Die Werwölfe von Düsterwald Loups-Garous Family Pack Netflix Streamen online
„Die Werwölfe von Düsterwald“ // Deutschland-Start: 23. Oktober 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Eigentlich wollte Jérôme (Franck Dubosc) nur zusammen mit seiner Frau Marie (Suzanne Clément) und den Kindern Clara (Lisa Do Couto Teixeira), Théo (Raphaël Romand) sowie Louise (Alizee Caugnies) seinem Vater Gilbert (Jean Reno) einen Besuch abstatten, der zurückgezogen auf dem Land lebt und erste Anzeichen von Alzheimer hat. Doch als sie zusammen eine Partie „Die Werwölfe von Düsterwald“ spielen, kommt es zu einer Reihe seltsamer Ereignisse. Das Haus ist plötzlich anders, auch drumherum hat sich viel getan. Zunächst glauben sie noch, dass das irgendwie mit dem Mittelalterfest zusammenhängt, das in der Nähe abgehalten wird. Zu ihrem Entsetzen müssen sie jedoch feststellen, dass sie tatsächlich ins Jahr 1497 gereist sind. Und als wäre das nicht schon schwierig genug, ist Clara plötzlich verschwunden und in dem Dorf wird jede Nacht jemand hingerichtet, aus Angst vor den Werwölfen …

Quasi-Adaption des beliebten Partyspiels

Auch wenn sich Gesellschaftsspiele weltweit großer Beliebtheit erfreuen, für Filme sind sie eine weniger dankbare Vorlage, da sie – anders als Videospiele – nur selten eine Geschichte erzählen und primär von der Interaktion mit anderen leben. Ein paar wenige Beispiele gibt es aber schon. Da war beispielsweise die kultige Krimikomödie Alle Mörder sind schon da, basierend auf dem Klassiker Cluedo. Dieses Jahr kam die Animationsserie Exploding Kittens heraus, die sich an dem gleichnamigen Kartenspiel orientierte. Und auch bei dem neuen Netflix-Film Die Werwölfe von Düsterwald gibt es eine solche Vorlage. Genauer steht das gleichnamige Partyspiel Pate, bei dem es darum geht herauszufinden, wer von den teilnehmenden Spielern und Spielerinnen ein Werwolf ist, während diese im Geheimen Jagd auf die anderen machen. Das Spiel ist dabei schon etwas narrativer als andere, lebt aber überwiegend von den Diskussionen und Manipulationsversuchen.

Aus diesem Stoff hätte man die unterschiedlichsten Filme machen können. Möglich wäre ein tatsächlicher Horrorfilm, wenn Werwölfe Menschen angreifen und alle um ihr Leben fürchten. Auch die Mystery-Richtung wäre denkbar gewesen, wenn es darum geht, geheime Identitäten zu enthüllen und nach Spuren Ausschau zu halten. Sogar eine Art Gerichtsdrama hätte funktionieren können. Stattdessen hat Regisseur François Uzan (Akropolis Bonjour – Monsieur Thierry macht Urlaub) aus dem Ganzen eine Komödie gemacht, die eine eigenwillige Mischung aus direkter Adaption und Metafilm geworden ist. Schließlich kennen die Familienmitglieder das Spiel und versuchen, dessen Prinzipien auf die „Realität“ zu übertragen. Zumal tatsächlich Spezialfähigkeiten aus dem Spiel ihren Weg in die Vergangenheit geschafft haben, Auch anderweitig gibt es Parallelen zwischen den verschiedenen Ebenen, wenn Marie, die im wahren Leben als Anwältin arbeitet, in Die Werwölfe von Düsterwald eine Verteidigung übernimmt – was im Dorf auf wenig Gegenliebe stößt.

Nett, aber kein Highlight

Allgemein gibt es einige erwartete Culture-Clash-Momente. Nicht nur, dass die Familie in die Vergangenheit gereist ist und sich im Mittelalter zurechtfinden muss, wofür niemand vorbereitet ist. Sie sind zudem in einer Welt unterwegs, in der Magie herrscht. Damit muss man erst einmal klarkommen. Wobei der Film sich nicht sehr lange damit aufhält. Vielmehr konzentriert sich Die Werwölfe von Düsterwald auf zwei Aspekte. Der erste betrifft das Spiel, wenn es herauszufinden gilt, wer denn nun der Werwolf ist, damit das weitere Töten aufgehalten werden kann. Das Publikum kann an der Stelle schon etwas miträtseln. Zu hohe Erwartungen sollte man aber nicht haben, in der Hinsicht wäre doch deutlich mehr möglich und wünschenswert gewesen.

Stattdessen handelt der Film immer mal wieder von der Familie, gerade das Verhältnis zwischen Jérôme und seinem stark abbauenden Vater wird thematisiert. Das geht mit einem rührenden Einfall einher zum Ende, der das Herz des Publikums berühren soll. Grundsätzlich funktioniert das, so wie vieles hier funktioniert. Die Werwölfe von Düsterwald krankt aber daran, dass zu vieles auf einmal versucht wurde, was letzten Endes dazu führt, dass alles etwas oberflächlich bleibt. Der Film schlägt viele Richtungen ein, ohne am Ende eine davon konsequent zu verfolgen. Das Ergebnis ist schon nett, die Fantasykomödie ist geeignet, um sich ein wenig die Zeit zu vertreiben. Einen ähnlichen Kultstatus wie die das Partyspiel wird sie aber kaum erreichen, das erhoffte Highlight ist ausgeblieben.

Credits

OT: „Loups-Garous“
IT: „Family Pack“
Land: Frankreich
Jahr: 2024
Regie: François Uzan
Drehbuch: Hervé Marly, Philippe des Pallières
Musik: Guillaume Roussel
Kamera: Denis Rouden
Besetzung: Franck Dubosc, Jean Reno, Suzanne Clément, Grégory Fitoussi, Bruno Gouery, Lisa Do Couto Teixeira, Raphaël Romand, Alizee Caugnies

Bilder

Trailer

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fazit
„Die Werwölfe von Düsterwald“ orientiert sich an dem kultigen Partyspiel, macht daraus aber eine Fantasy-Zeitreisekomödie. Diese ist schon unterhaltsam, hat einige nette Einfälle. Der Film versucht aber zu viele Richtungen auf einmal und verfolgt nichts davon wirklich konsequent.
Leserwertung17 Bewertungen
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von 10