Frohes Fest – Weihnachten retten wir die Welt Un Noël en famille
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Frohes Fest – Weihnachten retten wir die Welt

Frohes Fest – Weihnachten retten wir die Welt Un Noël en famille
„Frohes Fest – Weihnachten retten wir die Welt“ // Deutschland-Start: 14. November 2024 (Kino)

Inhalt / Kritik

Mangelnden Einsatz kann man Carole Lamarre (Noémie Lvovsky) sicher nicht vorwerfen. Als Bürgermeisterin einer Kleinstadt ist sie ständig unterwegs, tut alles dafür, dass es den Einwohnern und Einwohnerinnen gutgeht. Ihre Familie muss da des Öfteren zurückstecken. So muss ihr Mann Alain (Didier Bourdon) allein den Haushalt stemmen, auch die Vorbereitung des Weihnachtsfests bleibt an ihm hängen. Dabei werden dieses Mal tatsächlich ihre Kinder David (Jules Sagot) und Sarah (Alice Daubelcour) da sein, Sarah bringt zudem ihren Freund Balthazar (Christophe Montenez) mit. Zusammen mit der Jüngsten Noa (Janaina Halloy), die noch immer zu Hause wohnt, ist also die ganze Familie beisammen. Von Harmonie aber keine Spur. Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen, auch wegen ihrer sehr unterschiedlichen Weltanschauung. Und dann versucht auch noch ein Rivale, Carole aus dem Amt zu treiben …

Ein typisch chaotisches Weihnachten

Wenn Weihnachten naht, macht sich das automatisch auch im Kinoprogramm bemerkbar. Dabei fallen die Filme meistens in eine von zwei Kategorien. Die eine richtet sich an Familien oder Kinder. Dieses Jahr steht da beispielsweise Weihnachten der Tiere auf dem Programm, das fünf animierte Kurzfilme zu einer charmanten Sammlung zusammenfasst. Die anderen zielen primär aufs Zwerchfell ab und wollen das Publikum zum Lachen bringen. Frohes Fest – Weihnachten retten wir die Welt ist ein solcher Fall. Die französische Komödie nutzt das festliche Setting primär, um eine Reihe von Familienmitgliedern zusammenzuführen, die sich bald in die Haare kriegen. Schließlich liegt bei denen so einiges im Argen, was pünktlich zur Bescherung ausgepackt wird.

Das ist natürlich kein besonders origineller Einfall. Seit Jahrzehnten werden solche Filme produziert, siehe etwa der Klassiker Schöne Bescherung, bei dem die Zusammenführung zu jeder Menge Chaos führt. Wobei Frohes Fest – Weihnachten retten wir die Welt sich nicht allein auf das traditionelle Szenario verlässt, sondern auch versucht, etwas Aktuelles einzubauen. Genauer nimmt Regisseurin und Co-Autorin Jeanne Gottesdiener zwei besonders engagierte Kinder, denen es um Klimaschutz und andere Formen der Achtsamkeit geht, und sorgt damit für Ärger. Das ist zwar ebenfalls nicht einfallsreich, komödiantische Auseinandersetzungen mit aktivistischem Nachwuchs hat es in den letzten Jahren nun wirklich mehr als genug gegeben. Auffällig ist aber, dass es keinen wirklichen Gegenpol gibt. So ist die Mutter eigentlich selbst sehr engagiert, was ihr aber vorgeworfen wird. Beim Vater funktioniert das auch nicht wirklich mit dem Kontrast.

Wenig durchdacht und zu harmlos

Das ist dann auch eines der Probleme des Films: Er ist nicht durchdacht. Es fehlt an einem klar umfassten Konzept. Stattdessen wird munter hin und her gesprungen, mal das eine, mal das andere Thema angepackt. Wenn beispielsweise die beiden Töchter dauernd darauf aufmerksam machen, dass keine Energie verschwendet werden darf, dann aber jubilieren, wenn ihr Bruder mit Online-Computerspielen sein Geld verdient, passt das kaum zusammen. Auch an anderen Stellen verhalten sich die Figuren willkürlich. Vor allem aber wird bei Frohes Fest – Weihnachten retten wir die Welt nicht klar, worum es denn eigentlich gehen soll. Irgendwie steht zwar schon die Annäherung der Familie auf dem Programm. Das wird aber wenig konsequent verfolgt.

Das andere große Problem ist die Harmlosigkeit. Wenn man schon satirisch unterwegs ist, sollte das mit einem gewissen Biss einhergehen. Das bleibt aber aus. Auch bei den Figuren hätte mehr getan werden müssen, selbst der versponnene Freund der Tochter ist irgendwie langweilig. Das heißt dann nicht, dass Frohes Fest – Weihnachten retten wir die Welt schlecht ist. Dafür sorgen schon Noémie Lvovsky und Didier Bourdon, zwei versierte schauspielerische wie komödiantische Talente. Aber wenn man beispielsweise Fast perfekte Weihnachten zum Vergleich heranzieht, eine weitere französische Weihnachtskomödie, bei der Familienprobleme gelöst werden müssen, wird deutlich, wie viel mehr möglich und auch wünschenswert gewesen wäre als bei dieser letztendlich wenig bemerkenswerten und auch viel zu langen Berieselung.

Credits

OT: „Un Noël en famille“
Land: Frankreich
Jahr: 2024
Regie: Jeanne Gottesdiener
Drehbuch: Jeanne Gotesdiener, Julie Ponsonnet
Musik: Romain Allender
Kamera: Vincent Muller
Besetzung: Noémie Lvovsky, Didier Bourdon, Christophe Montenez, Alice Daubelcour, Jules Sagot, Janaina Halloy

Bilder

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Frohes Fest – Weihnachten retten wir die Welt
fazit
„Frohes Fest – Weihnachten retten wir die Welt“ vereint mal wieder unterschiedliche Familienmitglieder zu Weihnachten, damit es ordentlich krachen darf. Theoretisch. Praktisch ist die französische Komödie aber zu wenig fokussiert und auch zu harmlos, weshalb das am Ende trotz guter Besetzung eine wenig bemerkenswerte Berieselung ist.
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