La Maquina Disney+ Streamen online Video on Demand
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La Máquina

La Maquina Disney+ Streamen online Video on Demand
„La Máquina“ // Deutschland-Start: 9. Oktober 2024 (Disney+)

Inhalt/Kritik

Der beliebte Boxer Esteban „La Máquina“ Osuna (Gael García Bernal) wird in einem Kampf überraschend in der ersten Runde so brutal k.o. geschlagen, dass seine Karriere vorbei zu sein scheint. Das Interesse der Sponsoren an ihm sinkt ebenfalls. Sein Manager und bester Freund Andrés (Diego Luna) gibt ihn jedoch nicht auf. Er setzt alles daran, um für Esteban ein Rematch zu organisieren. Dieses kann der alternde Boxer tatsächlich zu seinen Gunsten entscheiden. Doch seine Dämonen lassen ihn nicht los und auch sonst fangen die wahren Probleme gerade erst an …

Mehr als das übliche Sportdrama

Die Box-Fans unter den Filmliebhabern können sich zur Zeit nicht über Mangelware beschweren: Gerade eben hat Netflix noch mit dem polnischen Film Boxer vorgelegt, nun zieht Hulu beziehungsweise hierzulande Disney+ mit der sechsteiligen Miniserie La Máquina nach. Die Box-Fans unter den Filmliebhabern müssen sich aber weiterhin damit arrangieren, dass das eigentliche Boxen in solchen Produktionen eher Beiwerk ist. In der Serie ist es aufgrund der längeren Laufzeit im Verhältnis betrachtet sogar noch deutlich weniger präsent als im Film.

Über die erste Folge von La Máquina ließe sich viel sagen, wir wollen uns aber vornehmlich auf einen interessanten Aspekt konzentrieren: Sie wirkt wie die 53-minütige Version eines üblichen Sportdramas. Esteban verliert den Kampf am Anfang, bereitet sich auf ein Comeback vor, gewinnt das Rematch. Damit ist so eine Geschichte normalerweise auserzählt. Nun stehen bei La Máquina ja aber eben noch fünf weitere Episoden danach an. Wie bei vielen explizit für Streamingdiensten produzierten Werken weisen die einzelnen Folgen im Unterschied zu herkömmlichen Fernsehserien unterschiedliche Laufzeiten auf. Bis zur vierten (der mit 30 Minuten am kürzesten) reduziert sich diese immer weiter, bevor dann wieder sukzessive etwas draufgepackt wird.

Kaum Boxkämpfe

Was genau La Máquina in der „Nachspielzeit“ erzählt, lässt sich hier nicht ganz so einfach zusammenfassen. Zum einen, da Spoiler vermieden werden müssen, zum anderen, weil die Serienmacher sich doch etwas viel vorgenommen haben. Ähnlich wie in Tender Hearts wurde hier versucht, zu viele Themen anzuschneiden, zu viele Subplots zu etablieren. Bei La Máquina wirkt sich das immerhin nicht ganz so negativ aus, weil die Miniserie genügend andere Pluspunkte zu bieten hat, um dem entgegenzuwirken. Sie hätte dennoch davon profitiert, wenn wir einiges entweder richtig ausformuliert oder direkt im Ansatz gestrichen worden wäre. Insbesondere die fünfte Episode enthält zu viel Füllmaterial, das besser hätte weggelassen werden sollen.

Den erwähnten Box-Fans sollen an dieser Stelle vorgewarnt werden: La Máquina ist äußerst knausrig, was tatsächliche Kampfszenen angeht. Die Niederlage zu Beginn findet komplett im Off statt, wird mit einem Jumpcut übergangen. Das Rematch eine halbe Stunde später bietet uns dann immerhin ein paar der Schauwerte, für die wir ursprünglich eingeschaltet haben. Abgesehen von ein paar Trainingssequenzen gibt es dann aber nur noch einen nennenswerten Kampf, die finale Begegnung am Ende der Serie. Da müssen wir auch wieder stark sein, da die Box-Regeln hier mit Füßen getreten und filmisch umgedichtet werden. Es ist nicht ganz so schlimm wie in Lea – The Fighter, auch weil die Choreographie besser ist, aber es wäre niemandem ein Zacken aus der Krone gebrochen, wenn die Sache regeltechnisch authentischer gestaltet worden wäre.

Wer nur fürs Boxen hier ist, sollte La Máquina nun aber nicht direkt ignorieren. Hauptdarsteller Gael García Bernal ist bereits Grund genug, einzuschalten, vor allem in Kombination mit Diego Luna. Das Gespann hätte selbst ein schwächeres Drehbuch gut über die Zeit retten können. Szenenbild und Ausstattung tun ihr Übriges, damit das hier nicht nur für ein generelles Publikum interessant ist, sondern auch Fachleute anspricht.



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La Máquina
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Fazit
Wer "La Máquina" nur fürs Boxen einschaltet, wird wohl in dieser Hinsicht enttäuscht werden, sollte aber dennoch fürs Schauspiel dranbleiben. Die Miniserie übernimmt sich ein wenig mit ihren Nebenhandlungssträngen, bietet insgesamt aber sowohl Laien als auch Fachleuten gute Unterhaltung.
Summary
Come for the boxing, stay for the acting: While "La Máquina" stretches itself thin with its subplots, it still offers solid entertainment for both casual viewers and aficionados alike.
7
von 10