Lonely Planet Liebe in Marokko Netflix Streamen online
© Hilary Bronwyn Gayle/Netflix

Lonely Planet: Liebe in Marokko

Lonely Planet Liebe in Marokko Netflix Streamen online
„Lonely Planet: Liebe in Marokko“ // Deutschland-Start: 11. Oktober 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Schon seit einer Weile hat Katherine Loewe (Laura Dern) mit einer Schreibblockade zu kämpfen. So sehr sich die Schriftstellerin auch anstrengt, sie bringt einfach nichts aufs Papier. Als sie nach Marokko zu einer Veranstaltung für Schreibende eingeladen wird, zögert sie deshalb nicht lange. Vielleicht wird sie die Reise ja inspirieren, so zumindest ihre Hoffnung. Dort trifft sie auf Owen Brophy (Liam Hemsworth), der gerade mit seiner Freundin Lily Kemp (Diana Silvers) dort ist, die selbst eine Autorin ist und ihren ersten Roman veröffentlicht hat. Eigentlich möchte Katherina ja nur ihre Ruhe haben, läuft dabei aber immer wieder dem jüngeren Mann über den Weg. Und auch wenn sie zunächst seine Gegenwart eher ablehnt, findet sie mit der Zeit doch Gefallen an ihm, so wie er an ihr. Das macht den Aufenthalt jedoch für beide Seiten schwieriger …

Liebe kennt kein Alter

Bei Netflix standen zuletzt romantische Stoffe wieder hoch im Kurs. Da war das tragikomische Nobody Wants This über eine Atheistin, die sich in einen Rabbi verliebt, was für beide Seiten diverse Probleme mit sich bringt. Auch bei Betrügerische Liebe sind zwei Menschen, die Gefühle füreinander entwickeln, dabei aber mit Hindernissen zu kämpfen haben. Das größte ist der Altersunterschied, wenn die 60-jährige Besitzerin eines Luxushotels mit einem knapp halb so alten Mann anbändelt, sehr zum Ärger der Familie. Da ist es schon ein wenig seltsam, wenn nur wenige Tage später mit dem Film Lonely Planet: Liebe in Marokko ein Film beim Streamingdienst herauskommt, der ebenfalls mit einer solchen Konstellation arbeitet. Erneut verliebt sich eine Frau in einen deutlich jüngeren Mann, was mit Problemen verbunden ist.

Wobei der Altersunterschied selbst gar nicht so sehr problematisiert wird. Da wird nicht im Umfeld laut protestiert, wird nicht dem jungen Mann unterstellt, er wäre nur des Geldes wegen hinter ihr her. Es ist zwar nicht so, dass es bei Lonely Planet: Liebe in Marokko totgeschwiegen würde, dass es diesen Unterschied gibt. Zwischendurch schwingt das schon immer mal wieder mit. Das rückt jedoch nicht so sehr in den Mittelpunkt, wie es beispielsweise bei A Family Affair und Als du mich sahst der Fall war. Vielmehr beschreibt der Film, wie zwei Menschen, die sehr verschieden sind und aus verschiedenen Welten kommen, langsam zusammenfinden und Gefühle entwickeln, auch wenn man nicht unbedingt verstehen muss warum.

Wo ist die Geschichte?

Dass aus der Kombination einer älteren Frau und eines jüngeren Mannes nicht das ganz große Drama gemacht wird, ist einerseits schon irgendwie löblich. Man muss nicht aus allem ein Problem machen. Ein Problem ist jedoch, dass man hier nie das Gefühl hat, dass Regisseurin und Drehbuchautorin Susannah Grant überhaupt etwas zu erzählen hat. Zwar baut Lonely Planet: Liebe in Marokko schon einige Meinungsverschiedenheiten ein. Die sind aber zu belanglos und konstruiert, als dass das etwas bringen würde. Aber auch beim restlichen Inhalt wurde nicht viel Arbeit investiert. So sind die Figuren weitestgehend nichtssagend. Besonders schade ist, dass das Drama über den künstlerischen Aspekt so wenig zu sagen hat. Der Weg aus der kreativen Krise der Schriftstellerin führt hier nur darüber, dass sie einen jüngeren heißen Kerl hat. Inspirierend ist das jetzt nicht gerade. Man erfährt auch nicht, was genau sie eigentlich schreibt.

Zwei Punkte sind es, die bei Lonely Planet: Liebe in Marokko prinzipiell einen Blick wert sind. Zum einen ist da natürlich die Besetzung. Das schauspielerische Talent von Laura Dern (The Tale – Die Erinnerung, Marriage Story) ist unbestritten. Sie gibt der Figur eine Tiefe mit, die ihr das Drehbuch vorenthält. Die andere Stärke ist das Setting. Der Titel verweist nicht nur auf die berühmte Reiseführerreihe. Der Film selbst sieht so aus, als sei er aus allein touristischen Zwecken gedreht worden, wenn er umwerfende Bilder aus dem nordafrikanischen Land zeigt. Wer überhaupt keine Ansprüche an den Inhalt hat oder sich mit ein bisschen Fassadenromantik zufriedengibt, bekommt also schon einiges zu sehen. Wer hingegen eine tatsächlich berührende Liebesgeschichte möchte, schaut besser woanders weiter.

Credits

OT: „Lonely Planet“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Susannah Grant
Drehbuch: Susannah Grant
Musik: Pinar Toprak
Kamera: Ben Smithard
Besetzung: Laura Dern, Liam Hemsworth, Diana Silvers, Younès Boucif, Adriano Giannini, Rachida Brakni

Bilder

Trailer

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fazit
„Lonely Planet: Liebe in Marokko“ beschreibt, wie eine Schriftstellerin in der Krise sich in einen deutlich jüngeren Schönling verliebt. Inhaltlich ist das Liebesdrama eine Nullnummer, auch wenn Laura Dern das tapfer überspielt. Dafür gibt es schöne Aufnahmen aus dem nordafrikanischen Land, die wie aus einem Reiseführer wirken.
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