Malum – Böses Blut
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Malum – Böses Blut

„Malum – Böses Blut“ // Deutschland-Start: 27. September 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Es ist keine einfache Aufgabe, die sich die junge Polizistin Jessica Loren (Jessica Sula) da aufbürdet: Sie soll die letzte Nachtschicht in einer Dienststelle übernehmen, die geschlossen wird. Was den Job so schwierig macht, ist dabei ihr Vater, der selbst Polizist war und in eben dieser Dienststelle arbeitete. Er starb auch dort, erschoss erst drei Kollegen, bevor er sich selbst tötete. Was genau damals geschehen ist, weiß niemand, ebenso wenig, was dies mit der Sekte zu tun hat, bei der er seinerzeit drei junge Frauen gerettet hatte. Für all das hat Jessica keine Nerven, muss sie sich doch auf ihre Schicht konzentrieren, die auch so schon schwierig genug ist. Was hat es beispielsweise mit den seltsamen Anrufen zu tun, die sie auf der Station bekommt? Zu ihrem Entsetzen muss sie zudem feststellen, dass sie nicht allein ist …

Neuauflage eines Horrorfilms

Dass Filme noch einmal neu verfilmt werden, klar, das kommt regelmäßig vor. Schließlich ist das eine vermeintlich einfache Methode, um Geld zu verdienen. Dass Filmschaffende aber Remakes ihrer eigenen Werke drehen, das ist selten. Vereinzelt kann dies vorkommen, wenn es darum geht, eine englischsprachige Fassung zu erstellen, wenn das Original beispielsweise aus Europa oder Asien stammt. Ole Bornedal ist ein bekanntes Beispiel dafür, drehte er doch nach Nightwatch – Nachtwache auch die US-Version Freeze – Alptraum Nachtwache. Eine Seltenheit ist jedoch, wenn das Remake von derselben Person stammt und dieselbe Sprache hat. Ein solch seltener Fall ist Malum – Böses Blut, eine Neuverfilmung von Last Shift – jeweils von Regisseur Anthony DiBlasi.

In beiden Fällen geht es um eine junge Polizistin mit dem Namen Jessica Loren, die eine letzte Nachtschicht in einer Dienststelle übernimmt, die geschlossen werden soll, und dabei eine Reihe unheimlicher Erfahrungen macht. Auch die Sache mit der Sekte hat DiBlasi übernommen. Um eine reine 1:1-Neuauflage handelt es sich aber nicht, zwischendurch gibt es schon auch Abweichungen bei der Geschichte. Außerdem stand dem US-Regisseur jetzt mehr Geld zur Verfügung, was er genutzt hat, um den Streifen ein bisschen aufzumotzen. Insofern kann es sich für Fans des Originals schon lohnen, auch einmal einen Blick auf Malum – Böses Blut zu werfen. Und sei es nur, um zu sehen, wie sich der Regisseur in den neun Jahren zwischen den beiden Titeln weiterentwickelt hat.

Atmosphärisch, aber wirr und anstrengend

Atmosphärisch geht es los, wenn wir der Protagonistin durch die Station folgen, in der irgendwie ständig etwas los ist. Dabei baut DiBlasi zunehmend Mystery-Elemente ein, wenn Sachen irgendwie seltsam sind. Einiges davon könnte man sich in der Realität vorstellen, anderes eher weniger. Je mehr solcher Elemente Malum – Böses Blut einbaut, umso mehr bleibt offen, was davon nun real ist und was nicht. Wie bei vielen Genrevertretern – aktuell etwa Smile 2 – Siehst du es auch? – wird damit gespielt, dass die Hauptfigur sich in Visionen verliert, bei denen unklar ist, ob da wirklich etwas stattfindet oder es doch nur eingebildet ist. Das funktioniert prinzipiell immer, braucht aber eine gute Balance aus Zweifel und Gewissheit, damit das funktioniert. Hier nimmt das jedoch irgendwann solche Ausmaße an, dass es zu Beliebigkeit führt.

Überhaupt schert sich DiBlasi, der auch am Drehbuch beteiligt war, nicht um Balance. Oder um Kohärenz. Je weiter sein Film voranschreitet, umso wirrer wird das Ganze. Er torpediert das Publikum dann nur noch mit Schreckensvisionen, die gefühlt im Sekundentakt wechseln. Das kann man spannend finden, wenn einem kaum mehr Zeit zum Luftholen bleibt. Oder auch anstrengend: Anstatt bei dem Anblick von Blut und grotesken Gestalten selbst in Panik zu verfallen, kann dann schon einmal die Müdigkeit zunehmen. Schlecht ist Malum – Böses Blut sicherlich nicht, viele Kritiken fallen positiv aus. Dennoch wäre es hier zwischendurch wünschenswert gewesen, vielleicht etwas auf die Bremse zu treten und lieber eine Geschichte zu erzählen.

Credits

OT: „Malum“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Anthony DiBlasi
Drehbuch: Anthony DiBlasi, Scott Poiley
Musik: Samuel Laflamme
Kamera: Sean McDaniel
Besetzung: Jessica Sula, Eric Olson, Chaney Morrow, Candice Coke

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Malum – Böses Blut
fazit
„Malum – Böses Blut“ erzählt von einer jungen Polizistin, die während einer Nachtschicht unheimliche Erfahrungen macht, die irgendwie mit ihrem toten Vater zusammenhängen. Das ist streckenweise atmosphärisch, aber auch arg wirr, wenn der Horrorfilm zunehmend auf eine Geschichte verzichtet und stattdessen lieber das Publikum mit einer Schreckensvision nach der anderen torpediert.
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