Nord bei Nordost – Westend Tv Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© NDR/Georges Pauly

Nord bei Nordost: Westend

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„Nord bei Nordost: Westend“ // Deutschland-Start: 3. Oktober 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Richtig viel los ist in dem Ort Westend an der Mecklenburgischen Seenplatte nicht, weshalb es auch nur zwei Planstellen bei der örtlichen Polizei gibt. Dummerweise ist dabei jahrelang niemandem aufgefallen, dass dennoch drei Leute dort arbeiten: Nina Hagen (Cordelia Wege), Tim Engelmann (David Bredin) und Felix Bittner (Franz Dinda). Das soll sich nun ändern. Hartwig Schulz (Thilo Prothmann) von der Personalabteilung des Landesinnenministeriums Mecklenburg-Vorpommern  ist eigens angereist, um festzulegen, wer von den drei nun gehen muss. Doch dann explodiert am helllichten Tag ein Hausboot, wobei der Journalist Jan Witt stirbt. Als klar wird, dass es sich nicht um einen Unfall, sondern Mord handelt, ist das ein Anlass für das Trio zu beweisen, was in ihm steckt. Dabei führt die Spur zu der von Silvia Müllerschön (Helene Grass) geleiteten Agentur „Zweite Welle“, die ukrainische Flüchtlinge vermittelt …

Auftakt einer neuen Krimireihe

Eigentlich gibt es derzeit so viele Krimireihen und Serien im deutschen Fernsehen, dass man denken könnte, die Sender wären genug beschäftigt. Und doch finden sich derzeit mehrere neue Titel, bei denen klar bereits auf Fortsetzungen geschielt wird. Da war Wäldern, das mit Das verschwundene Mädchen und Das Böse in den Spiegeln eine neue Mysterygeschichte zu etablieren versucht. Wem das zu fantasylastig war, kann es mit Nord bei Nordost: Westend versuchen, einem weiteren Testballon der ARD. Der Titel dürfte dabei einem Krimipublikum bekannt vorkommen, erinnert er doch frappierend an Nord bei Nordwest, das sich seit Jahren großer Beliebtheit erfreut und ebenfalls am Donnerstagabend ausgestrahlt wird. Eine Beliebtheit, an die man am liebsten natürlich kopieren würde.

Direkte Anknüpfungspunkte gibt es dabei nicht, auch wenn mal wieder eine Dreierkonstellation ansteht. Ist es beim obigen Publikumshit ein Mann, der zwischen zwei Frauen steht, kommen hier eine Frau und zwei Männer zusammen. Gemeinsam ist auch ein Setting an einem größeren Gewässer sowie humorvolle Elemente. Während Nord bei Nordwest das durch das verhinderte Liebesdreieck erreicht sowie die kuriose Doppelstelle des Protagonisten, der als Polizist und Tierarzt arbeitet, ist hier das anfängliche Szenario ganz witzig. Ein bisschen erinnert die Geschichte um eine Polizeistelle, die aufgelöst werden soll, an Faking Bullshit. Während dort die Männer und Frauen aber Straftaten vortäuschten, um ihre Existenz zu rechtfertigen, wären die drei hier gar nicht so traurig darüber, vorzeitig in den Ruhestand geschickt zu werden – bei vollen Bezügen versteht sich.

Unschlüssig mit Luft nach oben

Leider wird dieser Punkt mit der Zeit vergessen, wenn sich der Film doch in einen regulären Krimi verwandelt. Bei diesem zeigt der genreerfahrene Drehbuchautor Holger Karsten Schmidt, der bei einigen Folgen von Nord bei Nordwest und Harter Brocken für die Geschichte zuständig war, durchaus Ambitionen. Mit dem Thema rund um ukrainische Flüchtlinge greift er etwas auf, das viele Menschen beschäftigt, und verbindet das mit einer schockierenden kriminellen Energie. Da ist aber noch ein anderer Strang, der damit verknüpft wird und für interessante Verwicklungen sorgt. Da treffen dann mehrere Gruppierungen und Zweckgemeinschaften aufeinander.

Allerdings wirkt der Film damit auch irgendwie unschlüssig. Die nicht immer einheitliche Tonalität und die Kombination mehrerer Themen führen dazu, dass man am Ende kaum sagen kann, was man genau mit dieser Reihe eigentlich vorhat. Außerdem werden diverse Antworten ziemlich früh gegeben, was dazu führt, dass man länger warten muss, was daraus wird. Der Auftakt ist schon vielversprechend: Das Setting macht einiges her, die Figurenkonstellation hat Potenzial. Wie oft hat man eine Polizistin, die ungeniert anderen Gewalt androht, wenn sie nicht sputen? Auch der trockene Humor macht Spaß. Dennoch kommt Nord bei Nordost: Westend noch nicht wirklich über Mittelmaß hinaus, da ist also Luft nach oben. Zumindest aber könnte die neue Reihe etwas frischen Wind in das verstaubte Genre bringen.

Credits

OT: „Nord bei Nordost: Westend“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Esther Rauch
Drehbuch: Holger Karsten Schmidt
Kamera: Peter von Haller
Besetzung: Cordelia Wege, David Bredin, Franz Dinda, Thilo Prothmann, Knut Berger, Irina Potapenko, Laeni Geiseler, Helene Grass

Bilder

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Nord bei Nordost: Westend
fazit
„Nord bei Nordost: Westend“ nimmt uns mit nach Mecklenburg, wo ein unterfordertes Polizeitrio plötzlich einen Mord aufklären muss. Der Auftakt einer neuen Krimireihe hat Potenzial, gerade durch das Setting und die Figuren. Er ist aber seltsam unschlüssig, wenn verschiedenes zusammengeworfen wird und man kaum sagen kann, wohin das führen soll.
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