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© BR / Stephan Rabold

Operation Zucker: Jagdgesellschaft

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„Operation Zucker: Jagdgesellschaft“ // Deutschland-Start: 20. Januar 2016 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Es sind brisante Informationen, die der Journalist Maik Fellner (André Szymanski) da zusammengetragen hat. So hat er von einem Ring in Potsdam erfahren, der an Männer in gehobenen Positionen Kinder und Jugendliche vermittelt. Doch um diesen Ring zu sprengen, braucht er die Hilfe der Polizei. Karin Wegemann (Nadja Uhl) und ihr Kollege Ronald Krug (Misel Maticevic) gehen der Sache nach, unterstützt vom Innenminister (Matthias Matschke) und Staatsanwalt Mack (Rainer Bock). Eine Spur führt dabei zum Bauunternehmer Kai Voss (Sebastian Hülk) und seiner Frau (Jördis Triebel), von denen sie annehmen, dass sie in der Geschichte drinstecken. Doch wie wollen sie das beweisen? Nicht nur, dass die Hinweise nicht konkret genug sind. Es hat zudem den Anschein, dass sie von jemandem beschützt werden …

Erneuter Kinderhandel

Kaum ein Thema dürfte ähnlich stark emotionalisieren wie das des Kindermissbrauchs. Die Vorstellung ist so furchtbar, dass selbst liberale Menschen zu rasenden Bestien werden können. Das macht sich auch im Filmbereich bemerkbar. So wurde letztes Sound of Freedom zu einem Überraschungshit, weil er davon handelte, wie ein Mann lauter Kinder aus der Gefangenschaft befreite, obwohl der Actionthriller als Film gerade mal mäßig war. Aber auch andere Beispiele zeigen, dass die bloße Erwähnung des Themas zu einer großen Resonanz führt, die in keinem Verhältnis zur filmischen Qualität steht. Bei dem Thriller Operation Zucker (2012) war sie so groß, dass vier Jahre später mit Operation Zucker: Jagdgesellschaft noch ein zweiter Film erschien.

Wobei es sich dabei nur zum Teil um eine Fortsetzung handelt. Gemeinsam ist den beiden Filmen die Hauptfigur Wegemann, die jeweils in einem Fall ermittelt. Beide Male geht es zudem um Kinderhandel bzw. Kinderprostitution. Harter Tobak also, den einem die ARD da zur besten Sendezeit zumutete. Die jeweiligen Fälle stehen aber für sich, weshalb hier auch ein Publikum einschalten kann, das beim letzten Mal nicht dabei war. Lediglich, dass die Protagonistin durch die Geschichte so mitgenommen ist, verweist darauf, dass da vorher schon etwas gewesen ist. Wobei sich Operation Zucker: Jagdgesellschaft aber schon eng an das hält, was der Vorgänger bereits erzählt hat. So eng, dass man sich fragen darf: Hat es wirklich noch einen zweiten Film gebraucht?

Zwischen Klischee und Übertreibung

Zu rätseln gibt es hier nicht viel, das ist kein Krimi, bei dem das Publikum groß nachdenken muss oder soll. Wer die Bösen sind, wird früh verraten. So dürfte niemand überrascht sein, dass auch der zweite Ring Verbindungen zu ganz oben hat. Beim letzten Mal war es ein Richter. Dieses Mal geht es um Politik. Sonderlich einfallsreich ist die Geschichte in ihren Grundzügen nicht, variiert nur das Bekannte und verwendet alte Elemente des Verschwörungsthrillers. Bizarr wird es jedoch durch eine Besonderheit, die Operation Zucker: Jagdgesellschaft letztendlich auch den Titel gegeben hat. So bizarr, dass man noch so sehr darauf verweisen kann, man würde sich auf reale Begebenheiten berufen, der Film ist schon sehr überzogen und reißerisch aufgemacht.

Dabei ist er nicht einmal sonderlich spannend. Natürlich will man als Zuschauer bzw. Zuschauerin, dass die Kinder aus den Fängen der Monster befreit werden. Und man muss Operation Zucker: Jagdgesellschaft zumindest anerkennen, dass sie aus dieser Situation keine typische Heldengeschichte gemacht haben, wie es eben bei Sound of Freedom der Fall war. Die Mischung aus Klischees und Übertreibung macht es aber schwierig, wirklich in die Geschichte einzutauchen. Auch schauspielerisch ist das hier kein Glanzwerk. Nadja Uhl bemüht sich zwar schon, der traumatisieren Polizistin Tiefe zu verleihen, ist dabei aber ebenso anstrengend wie Jördis Triebel, deren Figur wie eine Karikatur wirkt. So wichtig und emotional das Thema ist, in der Form ist das einfach zu schwach.

Credits

OT: „Operation Zucker: Jagdgesellschaft“
Land: Deutschland
Jahr: 2016
Regie: Sherry Hormann
Drehbuch: Friedrich Ani, Ina Jung
Musik: Fabian Römer
Kamera: Armin Golisano
Besetzung: Nadja Uhl, Mišel Matičević, André Szymanski, Jördis Triebel, Sebastian Hülk, Mathilde Bundschuh, Stephanie Amarell, Carlotta von Falkenhayn, Rick Okon, Rainer Bock

Bilder

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Operation Zucker: Jagdgesellschaft
fazit
In „Operation Zucker: Jagdgesellschaft“ versucht ein Polizeiduo, einen Kinderhändlerring zu sprengen. Das Thema ist wichtig und emotional, der Film selbst aber ziemlich mäßig. Da werden einfallslose Klischees mit völlig überzogenen Einfällen kombiniert, auch schauspielerisch ist das nicht auf der Höhe.
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