Paper Mario Die Legende vom Aeonentor
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Paper Mario: Die Legende vom Äonentor

Paper Mario Die Legende vom Aeonentor
„Paper Mario: Die Legende vom Äonentor“ // Deutschland-Start: 23. Mai 2024

Inhalt / Kritik

Auch wenn man im Vorfeld vielleicht skeptisch gewesen sein sollte, ob der aus zahlreichen Plattformern bekannte Klempner Mario wirklich in Rollenspielen funktionieren könnte, das Ergebnis sprach für sich. Der erste Ausflug in das Genre, das auf dem Super NES veröffentlichte Super Mario RPG, war 1996 ein großer Hit in Japan und den USA, nur in Europa blickte man in die Röhre. 2000 folgte Paper Mario auf dem Nintendo 64, diesmal als weltweiter Titel. Und auch wenn das Spiel in eine andere Richtung ging, statt dreidimensionaler Figuren alle auf einmal eine 2D-Papierform bekamen, auch diese Version war erfolgreich. Wenig überraschend arbeitete man im Anschluss an weiteren RPG-Fassungen der Videospielikone. So gab es 2003 auf dem Game Boy Advance Mario & Luigi: Superstar Saga, ein Jahr später auf dem Game Cube schließlich Paper Mario: Die Legende vom Äonentor, das für viele der beste Teil der Reihe Paper Mario ist.

Flexible Papierwelt

Das Prinzip ist dabei ähnlich zum Vorgänger. Erneut folgen wir Mario, der hier als 2D-Papierfigur auftritt und ein großes Abenteuer bestreitet. Auch alle anderen Charaktere und die Settings sind auf diese Weise angelegt, was durchaus ansehnlich ist – vor allem natürlich beim Remake für die Nintendo Switch. Dabei ist die Papiersache nicht bloße Optikspielerei, sondern wird tatsächlich ins Spielprinzip eingebaut. So kann sich der Held, entsprechende Updates vorausgesetzt, etwa in einen Papierflieger verwandeln, um Abgründe zu überwinden, oder in Form eines Papierschiffs neue Abschnitte erkunden. Solche Erkundungen sind auch ein wesentlicher Bestandteil von Paper Mario: Die Legende vom Äonentor. Das Spiel ist prinzipiell zwar sehr geradlinig, inhaltlich wie visuell. Man findet aber ständig irgendwelche versteckten Sachen, vor allem Items und Orden hat das Entwicklungsteam als Belohnung für diejenigen vorgesehen, die abseits der Pfade suchen.

Erstere dienen wie so oft bei Rollenspielen dazu, die eigenen Charaktere zu heilen, Feinde zu schaden oder sich andere Vorteile im Kampf zu verschaffen. Origineller sind die Orden, welche Mario bzw. seinen Teammitgliedern besondere Fähigkeiten verleihen. Das können neue Angriffe sein, eine stärkere Defensive oder auch ein erleichtertes Ausweichen. Fast alle beziehen sich auf die Kämpfe. Diese sind in Paper Mario: Die Legende vom Äonentor wieder rundenbasiert, enthalten aber, wie es bei Mario-Rollenspielen üblich ist, auch Geschicklichkeitselemente. Vor allem das Timing sollte stimmen: Wer zur richtigen Zeit drückt, richtet mehr Schaden an. Manche Attacken sind sogar völlig wirkungslos, wenn man den Einsatz verpasst. Wer grundsätzlich mit Actionelementen in Rollenspielen überfordert ist, sollte sich das hier vielleicht noch überlegen. Zwar sind die meisten Kämpfe so einfach, dass es auch ohne geht. Zum Ende hin steigt der Schwierigkeitsgrad aber deutlich an.

Kreativ und witzig

Wobei die Kämpfe ohnehin der weniger interessante Aspekt des Spiels sind. Sie machen schon Spaß und erlauben durch die Orden, andere Items sowie die Wahl des Teammitglieds – jedes hat eigene Angriffe – viele Möglichkeiten. Dennoch kann das zwischendurch repetitiv werden. Die Geschichte ist dafür umso abwechslungsreicher. Sicher, mal wieder geht es darum, dass Mario die Prinzessin retten muss. Doch das ist bei Paper Mario: Die Legende vom Äonentor in einen Inhalt gepackt, wie er kreativer kaum sein könnte. Die einzelnen Kapitel unterscheiden sich deutlich voneinander, sowohl im Hinblick auf das Setting wie auch die Figuren, denen man begegnet. Und dann wären da noch die Zwischensequenzen, in denen die Spieler und Spielerinnen andere beliebte Charaktere aus der Mario-Historie übernehmen. Zu viel sollte man im Vorfeld nicht wissen, da ein Teil des Spaßes darin besteht, dass man hier nie weiß, welche verrückten Ideen als nächstes ausgepackt wurden. Verbunden ist das auch mit viel Humor, die Paper Mario Spiele gehören zu den witzigsten von Nintendo überhaupt.

Ein paar Schwachpunkte gibt es sicherlich. Beispielsweise ist das Spiel sehr lang und wird an manchen Stellen unnötig gestreckt. Dann ist da der besagte Anstieg des Schwierigkeitsgrades. Dass die Anforderungen mit der Zeit höher werden, ist zwar normal. Wenn aber zum Finale ein derartiger Sprung ansteht, vergleichbar etwa zu Final Fantasy, dann stimmt da etwas nicht. Frustrierend ist aber auch, dass man kaum Items mit sich führen und nur wenige Orden gleichzeitig anlegen kann. Denn dadurch findet man bei den Erkundungen ständig Sachen, die einem gar nichts nutzen. Aber das sind alles Punkte, die sich verschmerzen lassen. Ob man bei Paper Mario: Die Legende vom Äonentor gerade Verbrechen klärt, seine Kampfkraft unter Beweis stellt oder feindliche Basen infiltriert, der zweite Teil dieser Unterreihe gehört zu den besten Spin-offs des Nintendo-Klempners. Die Switch-Fassung hat dieses in mehrfacher Hinsicht modernisiert. Zwar ist die Framerate nur noch halb so hoch, was manche stören wird. Punkte wie die verbesserte Optik, Abkürzungen, ein neues Hinweissystem oder Schnellkommandos machen das aber mehr als wett.

Credits

OT: „Paper Mario RPG“
IT: „Paper Mario: The Thousand-Year Door“
Land: Japan
Jahr: 2004 (Original) / 2024 (Remake)
Director: Ryota Kawade (Original) / Masahiko Nagaya (Remake)
Producer: Shigeru Miyamoto, Ryoichi Kitanishi (Original) / Atushi Ikuno, Risa Tabata, Taku Sugioka, Shinya Saito (Remake)
Texte: Hironobu Suzuki, Misao Fukuda
Musik: Yoshito Hirano, Yuka Tsujiyoko
Publisher: Nintendo
Entwickler: Intelligent Systems
Plattformen: Game Cube (Original), Nintendo Switch (Remake)

Bilder

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Paper Mario: Die Legende vom Äonentor
fazit
„Paper Mario: Die Legende vom Äonentor“ gehört noch immer zu den besten Spin-offs rund um die Videospielikone. Vor allem die vielen kreativen inhaltlichen Einfälle machen das Rollenspiel zu etwas Besonderem, verbunden mit viel Humor. Da sieht man auch darüber hinweg, dass die geschicklichkeitsbasierten Kämpfe zuweilen etwas repetitiv werden und das Spiel etwas in die Länge gezogen ist.
Leserwertung0 Bewertungen
4.5