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Rob Roy

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„Rob Roy“ // Deutschland-Start: 25. Mai 1995 (Kino) // 14. März 2008 (DVD)

Inhalt / Kritik

Schottland, Anfang des 18. Jahrhunderts: Robert Roy MacGregor (Liam Neeson) lebt mit seiner Frau Mary (Jessica Lange) und seinen Kindern in den schottischen Highlands. Das Leben ist hart, er schafft es kaum, seine Familie und seinen Clan zu versorgen. Und so leiht er sich tausend Pfund bei dem Marquis von Montrose (John Hurt), um damit einen Viehhandel aufzubauen. Doch Archibald Cunningham (Tim Roth), ebenfalls in Geldnöte und Neffe des Marquis, sieht darin seine Chance gekommen. Gemeinsam mit dem Adligen Killearn (Brian Cox) ersticht er den Geldboten und nimmt das Geld an sich. MacGregor muss dieses dennoch zurückzahlen, was seine Finanzen bei weitem übersteigt. Also bietet von Montrose ihm an, die Schulden zu erlassen, wenn er dafür öffentlich den Herzog von Argyll (Andrew Keir) verleumdet – was der Schuldner aber nicht mit seiner Ehre vereinbaren kann …

Ein ehrenvoller Viehdieb

Es ist ein im Filmbereich immer wieder zu beobachtendes Phänomen: Innerhalb kurzer Zeit kommen zwei Werke heraus, die erstaunliche Ähnlichkeiten aufweisen, dabei aber unabhängig voneinander entstanden sind. Eines der bekanntesten Beispiele ist das Meteor-Katastrophen-Doppel Armageddon und Deep Impact, das 1998 mit nur wenigen Wochen Abstanden in die Kinos kam. 1996 attackierten Aliens in Independence Day und Mars Attacks! die Welt, wenngleich mit sehr unterschiedlichen Tonalitäten. 1995 wiederum gab es zwei Filme, in denen wir Clan-Anführer in einem historischen Schottland folgen. Deutlich bekannter ist dabei ohne Zweifel Braveheart, das vom Kampf gegen die Engländer erzählte. Rob Roy, das wenige Wochen vorher gestartet war, wiederum befasst sich mit Auseinandersetzungen, die unter den Schotten stattfanden.

Gemeinsam ist beiden Filmen dafür, dass im Mittelpunkt eine reale historische Persönlichkeit steht. So lebte Robert Roy MacGregor tatsächlich im 17. / 18. Jahrhundert und wurde als Gesetzloser zu einer Legende. Rob Roy orientiert sich jedoch nur grob an den überlieferten Ereignissen und macht lieber etwas Eigenes daraus. So betont der Film die Ehrenhaftigkeit des Mannes, was nur bedingt mit seinen Tätigkeiten als Viehdieb zu vereinen ist. Diese Ehre ist ihm wichtiger als alles andere, auch seiner Familie zuliebe steckt er nicht zurück. Ob das jetzt sehr vorbildlich ist, darüber kann man sich streiten. Zwischendurch wird das durchaus auch thematisiert und gefragt, ob er sich wirklich richtig verhält. Diese Nachdenklichkeit hält aber nicht lange an. An einer tatsächlichen Ambivalenz oder Auseinandersetzung ist man überhaupt nicht interessiert.

Unterhaltsam, aber übertrieben

Das gilt für die Gegenseite natürlich auch. Der Herzog ist noch einigermaßen ausgewogen, ist weder böse noch gut. Beim Marquis und seinem Neffen ist das eindeutiger. Vor allem Cunningham ist dermaßen überzeichnet, dass er ohne Probleme auch in einer Komödie Platz finden könnte. Das ist von Tim Roth dann zwar mit viel Spaß verkörpert, er zelebriert die verschlagene Arroganz. Eine spannende Figur ist ihm aber nicht geglückt. Warum er hierfür eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller erhielt, wissen wohl nur die Filmgötter. Wobei er nicht das einzige ist, das in Rob Roy übertrieben ist. Ob es die zum Pathos neigenden Dialoge sind oder eine Musik, die alles erstickt: Zurückhaltung kannte man nicht.

Das bedeutet nicht, dass Regisseur Michael Caton-Jones (Der Schakal, City By The Sea) einen schlechten Film vorgelegt hätte. Unterhaltungswert hat das biografische Drama schon. Es gibt auch einiges zu sehen, wenn wir uns durch das alte Schottland schlagen. Außerdem hat es natürlich immer Crowdpleaser-Qualitäten, wenn sich jemand aus einer einfachen Herkunft erhebt und es denen da oben mal so richtig zeigt. Unbedingt gesehen haben muss man das aber nicht. Rob Roy ist ein solides Werk, das einen etwas mehr als zwei Stunden beschäftigt, auch durch die prominente Besetzung. Im Gegensatz zur Vorlage, die Stoff von Legenden ist, muss man sich an diese Interpretation jedoch nicht zwangsläufig erinnern.

Credits

OT: „Rob Roy“
Land: UK, USA
Jahr: 1995
Regie: Michael Caton-Jones
Drehbuch: Alan Sharp
Musik: Carter Burwell
Kamera: Karl Walter Lindenlaub
Besetzung: Liam Neeson, Jessica Lange, Tim Roth, John Hurt, Eric Stoltz, Brian Cox, Andrew Keir

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Academy Awards 1996 Bester Nebendarsteller Tim Roth nominiert
BAFTA 1996 Bester Nebendarsteller Tim Roth Sieg
Golden Globes 1996 Bester Nebendarsteller Tim Roth nominiert

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Rob Roy
fazit
„Rob Roy“ erzählt eine fiktionalisierte Fassung des gesetzlosen Schotten aus dem 18. Jahrhundert. Die Figuren sind uninteressant, vieles an dem Film ist völlig übertrieben. Aber es hat schon Unterhaltungswert, wenn der Clan-Anführer es mit einem verschlagen-arroganten Adligen aufnimmt.
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